Das Signifikanzerfordernis beruht auf dem Verhältnismäßigkeitsgrundsatz und dient der Vermeidung unverhältnismäßiger Folgen für die Vorhabenzulassung bei der Anwendung des artenschutzrechtlichen Tötungsverbots (vgl. BVerwG, Urt. v. 27.11.2018 – 9 A 8/17, BVerwGE 163, 380 Rn 101). § 44 Abs. 5 S. 2 Nr. 1 BNatSchG bezieht sich hierbei von vornherein auf Beeinträchtigungen, denen in Anwendung des § 15 Abs. 1 BNatSchG nicht mit zumutbaren bzw. verhältnismäßigen Mitteln abgeholfen werden kann. Vor diesem Hintergrund ist die Regelung über die Kodifizierung des Signifikanzerfordernisses hinaus lediglich als nochmalige Bekräftigung des ohnehin beachtlichen Vermeidungsgebots und i.Ü. so zu verstehen, dass einem signifikant erhöhten Tötungs- und Verletzungsrisiko mit fachwissenschaftlich anerkannten Vermeidungsmaßnahmen zu begegnen ist (in diesem Sinne auch Gellermann, in: Landmann/Rohmer, Umweltrecht, Stand: Sept. 2023, § 44 BNatSchG Rn 52; ähnlich Lau, in: Frenz/Müggenborg, BNatSchG, 3. Aufl. 2021, § 44 Rn 70; a.A. VGH München, Beschl. v. 27.11.2017 – 22 CS 17.1574, juris Rn 32; OVG Koblenz, Urt. v. 31.10.2019 – 1 A 11643/17, NVwZ-RR 2020, 726 Rn 67; Schütte/Gerbig, in: Schlacke, GK-BNatSchG, 3. Aufl. 2024, § 44 Rn 55d).