Firsching/Graf, Nachlassrecht, 10. Aufl. 2014, 833 S., Verlag C.H.Beck, 99 EUR
Bei jedem Erbfall kommt es zu einem Schriftverkehr zwischen Mandant, seinem Anwalt und dem Nachlassgericht. Das Werk von Firsching/Graf bietet einen detaillierten Einblick in das Nachlassrecht sowohl für die Organe der Rechtspflege in Nachlasssachen als auch für den Rechtsanwalt. Durch zahlreiche Mustervorlagen und beispielhafte Aufzählungen kann eine zügige, zielgerichtete und lösungsorientierte Bearbeitung der Fälle erfolgen. Der Autor Dr. Hans Lothar Graf als früherer Vorsitzender Richter am Landgericht und ehemaliger Nachlassrichter bietet durch seine langjährige Erfahrung einen exzellenten Praxisratgeber in allen Nachlasssachen, der einen erleichterten Informationsaustausch und Schriftverkehr zwischen Mandant, Anwalt und Nachlassgericht ermöglicht. Die internationale Zuständigkeit und Behandlung von Nachlässen außerhalb Deutschlands wird umfassend dargestellt. Die fundierte und praxisnahe Besprechung des geltenden Erbschaftsteuerrechts sowie die Anhänge, z.B. die Erbschaftsteuer-Durchführungsverordnung, die Anordnung über Mitteilungen in Zivilsachen sowie die Benachrichtigung in Nachlasssachen und das Bewertungsgesetz runden das Werk ab.
RA Dr. Lutz Förster, Brühl
Rißmann (Hrsg.), Die Erbengemeinschaft, 2. Aufl. 2014, 800 S., zerb Verlag, 99 EUR
Die Erbengemeinschaft in einem erbrechtlichen Mandat stellt für den Anwalt aufgrund der häufig kollidierenden Interessen der Miterben eine große Herausforderung dar, die es zu bewältigen gilt. Das Werk von Rißmann bringt die Probleme der Erbengemeinschaft im rechtlichen als auch soziologischen Bereich auf den Punkt. Durch einen klaren didaktischen Aufbau in einen allgemeinen und besonderen Teil können Fragen schnell beantwortet, aber auch bereichsspezifisch vertieft werden. Neben den klassischen Themengebieten wie Entstehung, Verwaltung und Beendigung der Erbengemeinschaft werden Rechtsgebiete dargestellt, die mittelbar von einer Erbengemeinschaft betroffen sein können. Hierzu gehören u.a. das Gesellschafts-, das Miet- und das Arbeitsrecht. Durch die Verwendung von Mustervorlagen bietet der erbrechtlich erfahrene Herausgeber, Rechtsanwalt Stephan Rißmann, mit seinem Autorenteam ein hervorragendes Handwerkszeug, um die Fragen und Probleme der Erbengemeinschaft im erbrechtlichen Mandat umfassend und lösungsorientiert zu bearbeiten. Fälle mit Auslandsberührung werden in einem breit angelegten Kapitel thematisiert und nationale Besonderheiten in den Länderkurzübersichten dargestellt.
RA Dr. Lutz Förster, Brühl
Süß (Hrsg.), Erbrecht in Europa, 3. Aufl. 2015, 1.552 S., zerb Verlag, 169 EUR
Das erbrechtliche Mandat wird heute nicht zuletzt durch die europäische Erbrechtsverordnung von europäischen Fragestellungen überlagert. Welches Recht ist auf die Erbfolge anwendbar? Wie kann eine Rechtswahl zugunsten des Heimatrechts erfolgen? Das Werk Erbrecht in Europa von Süß bietet vom ersten Tag der Geltung der europäischen Erbrechtsverordnung (17.8.2015) einen schnellen und praxisorientierten Einstieg. Durch die Gliederung in einen allgemeinen Teil und in einen mittlerweile 48 Länder umfassenden Länderbericht kann die Bearbeitung des anwaltlichen Mandats zielorientiert und landesspezifisch erfolgen. Dargestellt werden neben den Mitgliedern der Europäischen Union auch weitere Länder, wie die russische Föderation, Monaco und auch Besonderheiten in Teilrepubliken, wie Katalonien oder Kosovo. Mit der dritten Auflage ist die Vision des renommierten und am Würzburger DNotl tätigen Autors, Dr. Rembert Süß und dessen Autorenteam, zur Realität geworden. Aus dem Erbrecht in Europa ist ein europäisches Erbrecht geworden. Fazit: Für Fälle mit europäischen Bezügen ist der "Süß" ein Muss.
RA Dr. Lutz Förster, Brühl
Kersten/Bühling (Hrsg.), Formularbuch und Praxis der Freiwilligen Gerichtsbarkeit, 25. Aufl. 2016, 3.120 S., Carl Heymanns Verlag, 309 EUR
Mit der 25. Auflage hat der Kommentar von Kersten/Bühling einen Grad an Perfektion erreicht, der seinesgleichen sucht. 158 Kapitel und über 1.700 Formulare und Muster, bearbeitet von namhaften Autoren, decken alle Bereiche des FGG ab. Doch nicht nur der Umfang besticht, auch die ausführlichen Anmerkungen mit Rechtsprechungsnachweisen zu nahezu allen denkbaren Fallvarianten überzeugen. Soweit erforderlich wird detailliert auch auf steuerrechtliche Folgen hingewiesen. Neben der beigefügten CD mit allen Mustern wird außerdem die Möglichkeit der Freischaltung des Buches als jBook auf jurion.de gegeben. Vorteile sind neben dem Online-Zugriff auf die Inhalte auch die Verlinkung mit relevanten Rechtsnormen und Entscheidungen. Lediglich die Verwendung von urheberrechtsgeschützten Formularen, etwa des Wohnraummietvertrags im Gegensatz zum Gewerberaummietvertrag, kann nicht vollends überzeugen, insgesamt ist der Kersten/Bühling aber auf jeden Fall zu empfehlen.
RA a.D. Ralf Rödel, Nottuln