„Heute schon an morgen denken” – das klingt natürlich in erster Linie nach einem Werbespruch, beschreibt das Thema dieses Werks aber in zutreffender Weise. Für nicht gerade wenig Geld erhält man hier jedoch auch nicht gerade wenig Fachwissen. Das Thema Industrie 4.0 bzw. Internet of Things (IoT) geht uns letztlich alle an, auch wenn man kein Ingenieur in der Energiewirtschaft (Stichwort: „smart grids”, also schlaue Netze) oder spezialisierter Rechtsanwalt ist. Es gibt jetzt bereits zahlreiche sog. „Smart Home”-Produkte, also z.B. die im WLAN eingebundene Glühbirne, der selbsttätig bestellende Kühlschrank oder das per App steuerbare Heizungsthermostat. Die Themen Digitalisierung und Automatisierung sind im Industriesektor noch viel wichtiger und zugleich brisanter als im Privatbereich. Dieses umfassende Rechtshandbuch beleuchtet die Materie eingehend von nahezu allen Seiten. Ein Schwerpunkt wird dabei auf die Behandlung von typischen Rechtsfragen gelegt. Es werden also Aspekte wie Datenschutz, IT-Sicherheit, Arbeitsrecht oder auch Telekommunikationsrecht behandelt. Ein weiterer, praktisch sehr bedeutsamer Gesichtspunkt ist die Vertragsgestaltung bzw. das Momentum des Vertragsschlusses. Auch wenn das Hauptaugenmerk auf dem Verhältnis von Unternehmen zu Unternehmen (Business-to-Business, kurz: B2B) liegt, geht das Werk an einigen Stellen auch auf Besonderheiten gegenüber Verbrauchern (Business-to-Consumer, kurz: B2C) ein. Darüber hinaus werden die Besonderheiten ausgewählter Branchen behandelt, u.a. die Autoindustrie, der Energiesektor, die Versicherungswirtschaft, die Finanzbranche oder auch die Aviation (unbemannte Luftfahrzeuge, also Drohnen & Co.). Zu guter Letzt fehlt auch die internationale Perspektive nicht, es gibt jeweils ein Überblickskapitel zur Regulierung in Europa und in den USA. Es liegt in der Natur der Sache, dass die Darstellung der juristischen Inhalte auch die Erläuterung der technischen Grundlagen in Bezug nehmen muss, weil ansonsten das Verständnis auf Seiten der Leser nicht zu gewährleisten wäre. Daher erfährt der geneigte Leser „nebenbei” auch etwas über Künstliche Intelligenz (KI), Machine Learning oder Blockchain. Neben der ausführlichen und sehr gut verständlichen Behandlung der Materie enthält dieses Werk diverse Beispiele, Praxistipps, Checklisten und auch Schaubilder, wodurch die Darstellung umso anschaulicher wird. Zudem warten die Autoren an zahlreichen Stellen mit konkreten Lösungsansätzen auf. Ein Muss für alle Juristen, die auf den bezeichneten Gebieten tätig sind.
RA Michael Rohrlich, Würselen