1 Miete/Nutzungen
1.1 Schmid († Hrsg., bearb. von Harsch/Harz/Riecke/Ormanschick), Handbuch der Mietnebenkosten, 17. Aufl. 2020, Luchterhand, 870 S., 89 EUR
Für die Beratung des Mandanten und Gestaltung eines Mietvertrags rund um das Thema Mietnebenkosten ist das Werk auch in der 17. Auflage für den Anwalt ein unverzichtbarer Kompass im komplexen Spezialgebiet der Mietnebenkosten. Dem bewährten Autorenteam um Frau Dr. Harz ist es gelungen, das Werk praxisorientiert weiterzuführen. Gerade das Thema Mietnebenkosten ist geprägt von einer Vielzahl an Einzelfallentscheidungen. Nicht umsonst spricht man auch von der zweiten Miete. In der Statistik der Gerichte zu Streitigkeiten im Mietrecht ist das Thema stets im Spitzenbereich platziert. Umso mehr muss sich der Praktiker damit beschäftigen, was Betriebskosten und Nebenkosten sind. Das Buch besticht durch den logischen Aufbau und sachliche Tiefe ergänzt mit aktuellen Rechtsprechungshinweisen. Am Ende befinden sich hilfreiche Anlagen und Checklisten, die wertvolle Hilfe leisten. Es darf damit gerechnet werden, dass das Thema „Betriebskosten” in den Jahren 2021 und 2022 verstärkt die Gerichte beschäftigen wird. Kostensteigerungen bei Heizung, Gas und Strom und die verstärkte Nutzung der Wohnung bei Home-Office-Lösungen werden zu erhöhten Betriebskostenabrechnungen führen, die seitens der Mieter kritisch geprüft werden. Gut für den Anwalt, wenn er in seinem Regal das Handbuch der Mietnebenkosten griffbereit hat, um im Sumpf der Einzelfallentscheidungen eine Orientierungshilfe zu haben.
RA und FA für Bau-/Architektenrecht und FA für Miet-/WEG-Recht Dr. Andreas Stangl, Cham
2 Sonstiges Vertragsrecht
2.1 Redeker, IT-Recht, 7. Aufl. 2020, C.H. Beck, 512 S., 85 EUR
Das Wirksamwerden der DSGVO im Mai 2018 und die damit einhergehende Reform des BDSG hatte einen großen Einfluss auf die Entstehung der neuen Auflage des „Klassikers” zum IT-Recht von Dr. Helmut Redeker. So ist es dem Vorwort des Autors zu entnehmen und inhaltlich auch so umgesetzt. Dem „neuen” Datenschutzrecht wird deutlich mehr Platz eingeräumt. Zumal es hierbei nun primär auf die europäische Perspektive und damit auch auf die Rechtsprechung des EuGH ankommt. Aber auch etwa das GeschGehG und das NetzDG haben Berücksichtigung gefunden. Technische Neuentwicklungen, wie „Memes” oder selbstlernende Systeme, bleiben ebenfalls nicht unberücksichtigt. Insgesamt orientiert sich das Werk erfreulicherweise am Prüfungskatalog aus § 14k FAO für den Fachanwalt IT-Recht, nach welchem das Vertragsrecht der Informationstechnologien (einschließlich der Gestaltung individueller Verträge und AGB), das Recht des elektronischen Geschäftsverkehrs, die Grundzüge des Immaterialgüterrechts im Bereich der Informationstechnologien, das Datenschutzrecht (einschließlich Verschlüsselungen und Signaturen sowie deren berufsspezifischer Besonderheiten), das Recht der Kommunikationsnetze und -dienste, die öffentliche Vergabe von Leistungen der Informationstechnologien mit Bezügen zum europäischen und deutschen Kartellrecht, internationale Bezüge einschließlich Internationales Privatrecht, die Besonderheiten des Strafrechts im Bereich der Informationstechnologien sowie Besonderheiten der Verfahrens- und Prozessführung zu behandeln sind. Diesem Anspruch wird das Werk mehr als gerecht. Dabei ist es wissenschaftlich ausgestaltet, denn „Auflockerungen”, wie bspw. Grafiken, Tabellen, Muster oder Checklisten, sucht man vergebens. Allerdings ist dies nicht negativ gemeint, es ist wohl eher eine Frage der Erwartungshaltung aus Käufersicht. Und die wird bei diesem Werk definitiv nicht enttäuscht, denn wer „IT-Recht” von Redeker kauft, der bekommt auch genau das. Der geneigte Leser, der sich vor dem Kauf auch nur kurz mit dem Werk befasst, wird sehr schnell wissen, „wo der Hase langläuft”. Zumal dieses Werk kein Praxishandbuch oder Ähnliches ist, sondern explizit auf die Vorbereitung für den Fachanwaltslehrgang IT-Recht abzielt und folglich auch so beworben wird.
RA Michael Rohrlich, Würselen
3 Immobiliarsachenrecht/Wohnungseigentumsrecht
3.1 Abramenko, Das neue Wohnungseigentumsrecht – WEG-Reform 2020, 1. Aufl. 2020, Deutscher Anwaltverlag, 320 S., 39 EUR
Das WEMoG ist für alle mit dem Wohnungseigentumsrecht Befassten eine große Herausforderung. Diese lässt sich ein gutes Stück besser bewältigen, wenn man das Buch von Abramenko „Das neue Wohnungseigentumsrecht – WEG-Reform 2020” zur Hand nimmt. Hier hat ein im WEG-Recht ausgewiesener Fachmann die neuen Vorschriften mit besonderem Blick auf die Bedürfnisse der Praxis kommentiert. Mit der Gesetzesänderung setzt er sich kritisch auseinander und verzichtet hierbei auf rein dogmatische Diskussionen, die keine nennenswerten praktischen Auswirkungen haben. Er bringt die Änderungen so auf den Punkt, dass auch ein nicht juristisch vorgebildeter Leser rasch eine Lösung findet. Besonders hilfreich sind die zahlreichen Praxistipps. Gerade in Zeiten, in denen sich schwerlich Eigentümerversammlungen vor Ort durchführen lassen, sind seine Ausführungen zur Online-Mitwirkung eine wichtige Basis für die rechtssichere Beschlussfassung. Dem Anspruch des Verfassers, die Handhabung des neuen Rechts zu erleichtern, wird das Werk in vollem Umfang gerecht und ist ausdrücklich zu empfehlen. Die rege Nachfrage zeigt, dass die Qualität des Buches bereits erkannt wurde, da die erste Auflage binnen kurzer Zeit vergriffen war.
RAin und FAin fü...