Die Person, auf deren Leben die Versicherung abgeschlossen wird und auf die sich folglich der Versicherungsschutz bezieht, ist die versicherte Person. Häufig versichert der VN sein eigenes Leben.

Sind der VN und die versicherte Person jedoch verschiedene Personen, ist der Versicherungsvertrag gemäß § 150 Abs. 2 S. 1 Halbs. 1 VVG 2008/§ 159 Abs. 2 S. 1 VVG aF nur gültig, wenn die zu versichernde Person ihre schriftliche Einwilligung (vorherige Zustimmung, § 183 S. 1 BGB) gegeben hat; anderenfalls ist der Vertrag nicht etwa schwebend unwirksam, aber genehmigungsfähig, sondern von Anfang an und unheilbar nichtig.[91] Die Einwilligung ist jedoch nicht erforderlich, wenn die Todesfallsumme den Betrag der gewöhnlichen Beerdigungskosten nicht übersteigt; das sind derzeit 8.000 EUR.

Anders als die "Gefahrsperson" in der Schadens- oder in der Unfallversicherung (vgl. §§ 43 ff, 179 Abs. 1 VVG 2008/§§ 75 ff, 179 Abs. 2 VVG aF) hat in der Lebensversicherung die versicherte Person als solche keine Rechte oder Ansprüche aus dem Versicherungsvertrag.[92]

[91] Vgl. Kollhosser, in: Prölss/Martin, aaO (Fn 39), § 159 Rn 7, 9; Hülsmann, Fremdversicherung: Interesse des VN am Nichteintritt des Versicherungsfalls als Wirksamkeitserfordernis? – Zugleich Anmerkung zum Urteil des OLG Celle vom 4.11.1993 (8 U 93/92) mit Nichtannahmebeschluss des BGH vom 5.10.1994 (IV ZR 18/94) VersR 95, 405 –, VersR 1995, 501 (505); BGHZ 140, 167; BGH, VersR 1989, 465; vgl. auch Hellwig, aaO (Fn 10), S. 153 f. Der Gesetzgeber will nämlich – womöglich verbrecherische – Spekulationen auf das Leben eines anderen Menschen hinter dessen Rücken verhindern; vgl. Koch, aaO (Fn 7), S. 169; Kollhosser, aaO, Rn 5; Römer, in: Römer/Langheid, aaO (Fn 10), § 159 Rn 15; s. auch Drews, Die Zustimmung des Versicherten in der Lebensversicherung, VersR 1987, 634; für die Möglichkeit einer nachträglichen Genehmigung noch Kollhosser, in: Prölss/Martin, VVG, 26. Aufl. (1998), § 159 Rn 3; krit. dazu Kurzendörfer, aaO (Fn 2), S. 209, dortige Fn 83; s. jüngst aber Brambach, in: Rüffer/Halbach/Schimikowski, aaO (Fn 68), § 150 Rn 17 ff, 30.
[92] Vgl. Kurzendörfer, aaO (Fn 2), S. 209.

Dieser Inhalt ist unter anderem im Deutsches Anwalt Office Premium enthalten. Sie wollen mehr?