(Gestaltung nach Zivil- und Steuerrecht)
Dr. Sebastian Spiegelberger
Verlag C. H. Beck oHG, München, 2. Aufl. 2010, 68,– EUR
Die beiden umfassenden Darstellungen von Spiegelberger zur Vermögensnachfolge und zur Unternehmensnachfolge waren für jeden Berater, der sich mit dieser komplexen Materie zu beschäftigen hatte, ein Standardwerk. Nach dem die 2. Auflage des Werkes zur Unternehmensnachfolge im Jahr 2009 erstellt wurde (s. dazu die Rezension von Heckschen, ZErb 2010, 64), hat nun Spiegelberger auch die Vermögensnachfolge in einer 2. Auflage vollständig überarbeitet. Seit der 1. Auflage sind 16 Jahre verstrichen und das Zivilrecht und das Steuerrecht haben sich grundlegend geändert. Die Gesetzgebung und Rechtsprechung, insbesondere die Erbschaftsteuerreform und das Erbrechtsreformgesetz, sind ebenso vollständig mit eingearbeitet wie die fast nicht mehr zu überblickende Literatur und Rechtsprechung zu dieser Materie. Der Ansatz des Werkes von Spiegelberger liegt darin, Zivilrecht und Steuerrecht zu verknüpfen. Das Werk ist in 17 Paragrafen auf knapp 600 Seiten übersichtlich strukturiert. Die praktische Arbeit mit dieser ausgezeichneten Darstellung wird dadurch erleichtert, dass dem Werk eine CD-ROM beiliegt, die unter anderem die zahlreichen vom Verfasser wiedergegebenen Musterformulierungen und Vollmuster mit beinhaltet. Nachdem zunächst die Dogmatik der vorweggenommenen Erbfolge dargestellt wird, bereitet der Verfasser die Grundlagen für den Überlassungsvertrag aus zivil-, einkommens- und erbschaftsteuerlicher Sicht sowie in kurzen Grundzügen auch aus grunderwerbsteuer- und umsatzsteuerrechtlicher Sicht auf (S. 28–118). Zu Recht nehmen die Darstellungen zum Nießbrauch auch unter Berücksichtigung der geänderten erbschaftsteuerlichen Ausgangslage breiten Raum ein (S. 133–168). In den §§ 11 ff handelt Spiegelberger vermögensverwaltende Personengesellschaften ab und berücksichtigt die Neuregelungen aufgrund Gesetzgebung und Rechtsprechung zur GbR, wobei die enormen Probleme, die die GbR sowohl als erwerbende als auch veräußernde Gesellschaft hat, diese Rechtsform als wenig empfehlenswert für die Praxis erscheinen lassen. Spiegelberger geht auf diesen Aspekt nur relativ kurz ein. Die vermögensverwaltende Familienkommanditgesellschaft und die vermögensverwaltende GmbH & Co. KG werden hingegen in Zukunft angesichts der Probleme rund um die GbR an Bedeutung gewinnen und werden ebenfalls auf über 80 Seiten dargestellt. Empfehlenswert sind auch die Darstellungen zur Erbauseinandersetzung und zu Verträgen zwischen Ehegatten. Der steigenden Bedeutung von Stiftungen wird Spiegelberger mit seinem Kapitel 17 auf ebenfalls 70 Seiten gerecht. Ein Stichwortverzeichnis rundet das für die Praxis sehr wertvolle Werk ab. Die beiden Darstellungen von Spiegelberger zur Unternehmensnachfolge und zur Vermögensnachfolge gehören in die Bibliothek jedes Beraters, der die vorweggenommene Erbfolge zu seinem Tätigkeitsfeld zählt.
Dr. Heribert Heckschen, Notar in Dresden/Lehrbeauftragter an der TU Dresden