Liebe Leserinnen und Leser,
unter der Rubrik "Literaturkritik: Erbrecht" stellen wir monatlich eine Auswahl von Neuerscheinungen aus dem Bereich des Erbrechts sowie der erbrechtsrelevanten Nebengebiete vor.
Beck'scher Juristen-Kalender 2021,
C.H.BECK, ISBN 978-3-406-72420-6, 47,00 EUR.
Mit der Zuverlässigkeit eines Schweizer Uhrwerks tritt der Beck‘sche Juristenkalender 2021 auf den Markt. Der Juristenkalender ist dabei viel mehr als nur ein nicht digitaler Ort um Termine, Wiedervorlagen Fristen zu notieren. Er ist die Zusammenfassung aller wesentlichen Informationen und Daten für die anwaltliche Tätigkeit. Das allein 55 Seiten umfassende Adressregister listet sämtliche Gerichte des Bundes und der Länder sowie die Adresse von nationalen und europäischen Institutionen und Verbänden auf. Daneben hält der Kalender eine Gebührentabelle nach dem RVG, eine Bremswegtabelle sowie eine Übersicht der wichtigsten Fristen aus allen Prozessarten. Beigefügt ist, wie gewohnt, ein Terminplaner zum Herausnehmen. Für die Auflage 2022 wäre es wünschenswert, dem Bereich Fristen und Wiedervorlagen mehr Platz eingeräumt würde, da in diesem Bereich häufig eine Vielzahl von Informationen notiert werden müssen, um die Anforderungen der Rechtsprechung an die Fristenüberwachung zu erfüllen. In 2021 sollten daher Fristen weiterhin im Beck'schen Fristenkalender separat notiert werden.
Götz/Pach-Hanssenheimb,
Handbuch der Stiftung, Zivilrecht, Steuerrecht, Rechnungslegung, ausgewählte ausländische Stiftungsregime,
Buch inkl. Online-Nutzung, 4. Auflage 2020,
NWB Verlag, ISBN 978-3-482-64584-6, 99,00 EUR.
In 4. Auflage ist nunmehr das im Wesentlichen von Götz bearbeitete Handbuch der Stiftung erschienen. Das Handbuch, zu dem es auch eine online Version gibt, ist in neun Kapiteln gegliedert. Beginnend mit einleitenden Worten zum Stiftungsrecht, der Errichtung der rechtsfähigen Stiftung des Privatrechtes werden vom Rechtsinstitut der selbstständigen Stiftungen über steuerliche Aspekte von Familienstiftungen und steuerbefreiten Stiftungen, Kombinationen von/mit Stiftungen, der Rechnungslegung bei Stiftungen bis hin zu Auslandsstiftungen und der Bedeutung der Erbschaftssteuerreform für Familienstiftungen umfassend und gut verständlich bearbeitet. Dem Leser steht mit dem Handbuch ein solides Werkzeug zur Verfügung, um den immer wieder auftretenden Wunsch nach stiftungsrechtlichen Gestaltungen in der Vermögensnachfolge kompetent zu beraten. Dabei stehen im Wesentlichen steuerrechtlicher Aspekte im Mittelpunkt der Ausführung. Diese Ausführungen werden jedoch stets in einen größeren Zusammenhang gestellt, sodass der Leser durchgängig den Überblick behält. Die Autoren haben eine Vielzahl von Fallbeispielen gebildet, mit denen sie ihre Ausführungen in die Praxis übertragen und an denen sie Beratung– und Gestaltungsoptionen gut verständlich und praxisrelevant erläutern. Eine Vielzahl von Hinweisen, die ihrerseits optisch abgesetzt sind, rundet die Bearbeitung ab. Im Anhang haben die Autoren das Muster eines Jahresberichts, eines Stiftungsgeschäftes, einer Stiftungssatzung sowie einer Vielzahl von Stiftungsgesetzen abgedruckt.
Das Handbuch der Stiftung ist ein wertvoller Begleiter in der Beratungs- und Gestaltungspraxis und daher uneingeschränkt zur Anschaffung empfohlen.
Hartmann/Toussaint,
Kostenrecht: KostR, GKG, FamGKG, GNotKG, RVG, GerichtsvollzieherkostenG, JVEG, Justizverwaltungskostengesetz, Durchführungs- und Beitreibungsvorschriften sowie Kostenvorschriften,
Kommentar, 50. Auflage 2020,
C.H.BECK, ISBN 978-3-406-74832-5, 155,00 EUR.
Mit nunmehr 50 Auflagen ist der Hartmann/Toussaint in der Reihe der Beck‘schen Kurzkommentare ein Klassiker des Kostenrechtes. Mit einer umfassenden Kommentierung des GKG, des GNotKG, des JVEG sowie des Vergütungsverzeichnisses des RVG enthält der Hartmann/Toussaint alle praxisrelevanten Kostengesetze. Die Kommentierung ist dabei stets umfassend, aktuell und mit einer Vielzahl von Fundstellen belegt. Das umfangreiche und detaillierte Sachverzeichnis erleichtert die fallbezogene Recherche im Kommentar. In der zu erwartenden 51. Aufl. im Jahr 2021 wäre es wünschenswert, wenn Forbriger seine Kommentierung der notariellen Vollzugs– und Betreuungstätigkeiten vertiefen und die bestehenden Streitstände und Rechtsprobleme ausführlicher darstellen würde. Die Pauschalität, in der beispielsweise §115 GNotKG kommentiert wird, wird der zunehmenden Bedeutung dieser Norm noch nicht gerecht. Erfreulich ist, dass neben den kommentierten Gesetzen auch weitere maßgebliche Kostengesetze im Kommentar im Wortlaut abgedruckt sind, sodass der Leser hier einen umfassenden Überblick über das geltende Recht erhalten kann. Die Gebührentabellen berücksichtigen den Rechtsstand vor der RVG Reform, sodass diese im Jahre 2021 anzupassen sein wird, sofern der Gesetzgeber hier nicht eine Verschiebung der Werterhöhungen beschließen wird. Gleichwohl schmälert dies nicht den Wert des Kommentars.
Haase/Dorn,
Vermögensverwaltende Personengesellschaften, Zivilrecht – St...