Homburger Tage
Seit 1981 ist alljährlich für das 3. Oktoberwochenende im Terminkalender wohl eines jeden Verkehrsrechtlers – gleich ob Richter, Versicherungsjurist, Verwaltungsjurist oder Rechtsanwalt – der Vermerk "Homburger Tage" zu lesen. Sie finden in diesem Jahr zum 30. Mal statt. Ohne Übertreibung kann festgestellt werden, dass es sich bei den Homburger Tagen neben dem Deutschen Verkehrsgerichtstag um die wichtigste bundesweite verkehrsrechtliche Veranstaltung nicht nur für die 6.300 Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des DAV handelt, sondern für alle, die mit dem Verkehrsrecht zu tun haben. Goslar und Homburg/Saar sind mithin zum Synonym für Verkehrsrecht geworden. "Erfinder" der Homburger Tage und ihr Organisator bis in die Gegenwart ist der langjährige Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht, Rechtsanwalt JR Hans-Jürgen Gebhardt, dem es jedes Jahr gelingt, hochrangige Referenten für aktuelle verkehrsrechtliche und verkehrswissenschaftliche Themen zu gewinnen, in vorderster Linie Bundesrichter, aber auch Wissenschaftler, Verwaltungs- und Versicherungsjuristen, Rechtsanwälte u.a.m.
Die Homburger Tage sind weit mehr als eine Fortbildungsveranstaltung. Sie bieten während des offiziellen Programms, aber auch am Rande, die Möglichkeit, sich über aktuelle verkehrsrechtliche Fragen auszutauschen, zudem um Verständnis für die oft genug gegensätzlichen Positionen zu werben und sich persönlich näherzukommen. Dazu dient auch das Rahmenprogramm beginnend mit dem inoffiziellen Begrüßungsabend, der Festabend am Kernveranstaltungstag und der abschließende Ausflug ins nahegelegene Elsass. Der intensive Meinungsaustausch erfolgt stets in freundschaftlicher Atmosphäre. Man kann sogar sagen: Während der Homburger Tage wurden und werden über berufliche Grenzen hinweg Freundschaften und persönliche Verbindungen geknüpft, die sich auch in der Folgezeit zumindest atmosphärisch positiv auswirken. Dabei wird keineswegs mit Kritik gespart. Das gilt insbesondere auch für die Begrüßungsworte, mit denen Hans-Jürgen Gebhardt die Homburger Tage stets eröffnet.
Durch die Referate werden stets die Bereiche Verkehrszivilrecht, Verkehrsversicherungsrecht und Verkehrsstrafrecht abgedeckt, dazu gibt es Themen aus den verkehrsrechtlichen Hilfswissenschaften, z.B. Drogen im Straßenverkehr, Kriminaltechnik, medizinische Begutachtung von Unfallverletzungen usw. Die 30. Homburger Tage haben folgende Themen zum Gegenstand:
- Neueste Rechsprechung des Bundesgerichtshofs zur Haftung von Fahrer und Halter, Gregor Galke, Vorsitzender Richter am BGH, Karlsruhe
- Sozialleistungsansprüche nach einem Schadensfall, Ausstrahlungen auf die Schadensregulierung, Prof. Dr. Hermann Plagemann, Frankfurt
- Aktuelle Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs zur Haftpflichtversicherung, Marion Harsdorf-Gebhardt, Richterin am BGH, Karlsruhe
- Strafprozessuale Beweisverbote in Verkehrssachen, Jürgen Cierniak, Richter am BGH, Karlsruhe.
Viel beachtet werden die Homburger Tage auch von den Medien. Es findet stets ein Pressegespräch statt, in dessen Rahmen die Referenten Gelegenheit haben, ihre Themen zu erläutern und auf Fragen zu antworten.
Es ist zu hoffen, dass es die Homburger Tage noch über viele Jahre gibt.