Insbesondere von der Zurich Versicherung und der DA Direkt, aber auch einzelnen anderen Versicherungen, wurden zuletzt die auf Basis der Schadenhöhe abgerechneten Sachverständigengebühren regelmäßig gekürzt. Dies mit dem Hinweis, dass die Leistungsabrechnung keinerlei reellen Leistungsbezug zum erbrachten Werk aufweise. Schließlich sei eine Angemessenheit der Vergütung nicht gegeben, weil die üblicherweise zugrunde gelegte BVSK-Honorarbefragung nicht geeignet sei, das "übliche" Honorar darzulegen. Dem ist die überwiegende Rechtsprechung entgegen getreten. Diese sieht keinerlei Bedenken gegen eine Heranziehung der BVSK-Honorarbefragung.[17] Da bei der Kürzung von Sachverständigengebühren regelmäßig nur Kleinstbeträge verbleiben, die zwischen 50 EUR und 150 EUR liegen, sind Entscheidungen von Landgerichten eher selten. Dies insbesondere dann, wenn das Landgericht – wie in dem Beschluss des LG Köln vom 2.1.2013 – auf eine zugelassene Berufung hin entscheidet. Das Landgericht Köln hat in dem Beschlussverfahren nach § 522 Abs. 2 S. 1 Nr. 1 ZPO die amtsgerichtliche Entscheidung bestätigt, die eine Abrechnung nach Maßgabe der BVSK-Honorarbefragung für zulässig erachtet hat. Danach sind aber die an dieser BVSK-Honorarbefragung orientierten Sachverständigengebührenrechnungen in voller Höhe auszugleichen.

[17] Vgl. LG Köln, Beschl. v. 2.1.2013 – 9 S 255/12; AG Köln, Urt. v. 27.5.2013 – 269 C 7/13 sowie LG München, Urt. v. 12.3.2013, BeckRS 2013, 06720; LG Saarbrücken, Urt. v. 22.6.2012 – 13 S 37/12, NJW 2012, 3658; Urt. v. 10.2.2012 – 13 S 109/10, SP 2012, 342; Urt. v. 29.8.2008 – 13 S 108/08, LG Nürnberg-Fürth, Urt. v. 29.2.2012 – 8 S 2791/11; LG Dortmund, Urt. v. 5.8.2010 – 4 S 11/10, NJW RR 2011, 321; LG München I, Urt. v. 1.9.2011 – 19 S 7874/11; LG München II, Urt. v. 7.12.2006 – 8 S 4561/06, SP 2007, 368; LG Mannheim, Urt. v. 30.6.2006 – 1 S 2/06, SP 2007, 192; AG Frankfurt am Main, Urt. v. 26.07.2013 – 29 C 1784/13; AG Köln, Urt. v. 7.8.2013 – 272 C 81/13 sowie AG Gummersbach, Urt. v. 12.08.2013 – 15 C 40/13 und 15 C 41/13.

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