© Stefan Eckstein
33 Jahre und aus dem Fortbildungskalender der Verkehrsjuristen nicht wegzudenken: Vom 18. bis 20. Oktober finden die Homburger Tage wie gewohnt im Schlossberg-Hotel in Homburg/Saar statt. Sie sind neben dem Verkehrsanwaltstag die zentrale Veranstaltung der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht und seit Jahrzehnten richtungsweisend für die Fortentwicklung des Verkehrsrechts. 200 mit dem Verkehrsrecht befasste Praktiker aus Anwalt-, Richter- und Versicherungswirtschaft sowie öffentlicher Verwaltung kommen hier zusammen. In Diskussionen und durch Austausch ihrer Erfahrungen nach und neben dem Fortbildungsprogramm werden sie die Veranstaltung wieder zu dem machen, was sie seit ihrem Beginn ist: Ein Treffen, bei dem es wie bei keinem zweiten möglich ist, zu diskutieren, zu lernen und in geselliger Runde festzustellen, dass trotz unterschiedlicher Herkunft alle Teilnehmer Teil einer großen "Verkehrsrechtsfamilie" sind.
Daher beginnen die Homburger Tage auch bereits am Freitag, den 18. Oktober. Ab 20 Uhr findet das traditionelle Get-Together im Schlossberg-Hotel statt, bei dem vor allem Teilnehmern, die erstmals nach Homburg kommen, die Gelegenheit zum Kennenlernen und Knüpfen neuer Kontakte gegeben wird.
Am Samstag ab 9.30 Uhr beginnen die Referate, die wie in jedem Jahr vom Begründer der Homburger Tage Justizrat Hans-Jürgen Gebhardt moderiert werden und der durch seine Auswahl der Referenten und deren Themen den Anspruch der Homburger Tage als hochkarätig besetzte Fachtagung untermauert.
Beginnen wird Karl-Herrmann Zoll, Richter am BGH und stellvertretender Vorsitzender des VI. Senats zum Thema "Vermehrte Bedürfnisse Schwerstverletzter". Während oftmals im Prozess lange und ausführlich über die Höhe eines Schmerzensgeldes gestritten wird, sind vielen Geschädigten-Vertretern die vermehrten Bedürfnisse – teils zum Grunde, jedenfalls noch mehr in der Höhe – nur unzureichend bekannt, weshalb der Geschädigte oft zu wenig erhält. Der Vortrag von RiBGH Zoll wird dieses schwierige Thema ins Bewusstsein holen und Denkanstöße geben.
Nach dem zivilrechtlichen Referat wird Richter am BGH und Mitglied des 4. Strafsenats Dr. Ulrich Franke zu "Strafklageverbrauch und Konkurrenzen im Verkehrsrecht" vortragen. Neuere Entscheidungen des BGH eröffnen dem Strafverteidiger auch in Verkehrssachen Verteidigungsmöglichkeiten, die es zu nutzen gilt.
Martin Lehmann, Richter am BGH und Mitglied des IV. (Versicherungs-)Senats referiert zu "Obliegenheiten im Versicherungsrecht unter besonderer Berücksichtigung aktueller Rechtsprechung des IV. Zivilsenats". Betrachtet man die noch überschaubaren Urteile des BGH zu den Obliegenheitsverletzungen nach neuem VVG, so sind die Entscheidungen wesentlich zum Verkehrsrecht ergangen und das Referat daher zu Recht Gegenstand einer Verkehrsrechtstagung.
Ohne den Referaten der BGH-Richter Aktualität absprechen zu wollen, scheint bei der Auswahl des letzten Referats hellseherische Fähigkeit beteiligt gewesen zu sein. In Zeiten von "Prism" und "Snowden" geht die Angst um, wer Mails und Telefonate abhört. Dabei haben wir seit Jahren einen Begleiter, der genauestens notiert und über Jahre speichert. Dipl. Ing. Dr. Michael Weyde trägt zum Thema "Geheime Daten in Kraftfahrzeugen" vor. Es geht alleine um die technische Frage, was mein Auto bereits heute über mich weiß und um die möglicherweise erschreckende Antwort.
Um diese sacken zu lassen und nicht gleich mit dem Auto nach Hause fahren zu müssen, wird der Abend mit einem Festessen im Schlossberg-Hotel beendet.
Am Sonntag, den 20. Oktober besteht die Möglichkeit, an einem kulinarischen Ausflug ins Elsass teilzunehmen: in das Sterne-Restaurant "Cheval Blanc" in Lembach.
Folgen Sie dem Ruf des (Schloss-)Bergs!
Autor: Christian Funk
RA Christian Funk, FA für Verkehrsrecht und
für Versicherungsrecht, Saarbrücken
zfs 9/2013, S. 481