Dieses Fallbeispiel veranschaulicht, wie tiefgreifend Auswirkungen psychischer Unfallfolgen bei gleichzeitig geringfügig vorliegenden physischen Verletzungen auf die (Wieder-)Aufnahme der Berufstätigkeit sein können und daher eine Begleitung durch einen Reha-Dienst indiziert ist.
Der Geschädigte erlitt bei einem Verkehrsunfall eine Gehirnerschütterung und HWS-Distorsion. Zudem erlitt er eine unfallbedingte PTBS. Kurz nach dem Unfall trat der Geschädigte eine neue Arbeitsstelle an. Aufgrund einer psychophysischen Belastungsminderung und einer Überforderungssituation des Geschädigten wurde diesem innerhalb der Probezeit gekündigt.
In dieser schwierigen Gesamtsituation schaltete der Versicherer in Abstimmung mit dem Geschädigten und dessen Anwalt einen Reha-Dienst ein.
In enger Abstimmung aller Beteiligten erfolgte eine Anbindung an einen für diese Problematik besonders spezialisierten Psychotherapeuten. Hier fanden regelmäßige Therapiesitzungen statt.
Ergänzend dazu unterstütze eine Job-Beraterin des Reha-Dienstes den Geschädigten bei der Optimierung seiner Bewerbungsunterlagen und sprach ihm bei beruflichen Selbstzweifeln Mut zu.
Aufgrund dieser Maßnahmen und dem Handeln des Reha-Dienstes stabilisierte sich die psychische Situation des Geschädigten zunehmend. Eigeninitiativ konnte der Geschädigte 1,5 Jahre nach dem Unfall eine neue Anstellung antreten. Das Reha-Management konnte mit einer erfolgreichen beruflichen Wiedereingliederung beendet werden.
Häufig erleiden Geschädigte bei (Verkehrs-)Unfällen neben physischen Verletzungen auch psychische Beeinträchtigungen/Krankheiten. .
Gerade hier ist es wichtig, dass dem Geschädigten nicht nur bei der Verbesserung der physischen Situation geholfen wird. Insbesondere das Erkennen, aber auch die gezielte Initiierung von geeigneten psychischen Behandlungen ist für die vollständige Rehabilitierung von besonderer Bedeutung. Hier kann das Reha-Management wertvolle und einheitliche Hilfe für den Geschädigten bieten.
Gerade bei psychischen Beeinträchtigungen ist es für den Geschädigten selbst fast unmöglich, zeitnah Termine bei geeigneten Therapeuten oder Fachärzten zu finden. Vor allm bei psychischen Verletzungsbildern ist aber eine umgehende Therapieeinleitung essenziell. Auch hier haben Reha-Berater durch ihre Expertise, Netzwerke und die Option der direkten Kostenübernahme durch den Versicherer oft die Möglichkeit, den Therapiebeginn erheblich zu beschleunigen oder diese erst zu ermöglichen.