Am 9. Dezember 2009 wird Rechtsanwalt Alfred Fleischmann 80 Jahre alt. Die deutsche Anwaltschaft, insbesondere die Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des Deutschen Anwaltvereins, aber auch die zfs haben ihm viel zu verdanken.
Alfred Fleischmann
Alfred Fleischmann ist eine herausragende Persönlichkeit und im Verkehrsrecht ein "Mann der ersten Stunde". Vor der Gründung der Deutschen Anwaltakademie im Jahre 1978 und der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht 1979 betrieb der Deutsche Anwaltverein in eigener Regie Fortbildung durch Seminare und Lehrgänge, auch im Verkehrsrecht, so vom 17. bis 29. August 1970 in Leira (Norwegen). Neben Prof. Dr. Karl Lackner war Alfred Fleischmann dort nicht etwa Teilnehmer, sondern schon Dozent.
Zu seinen "Schülern" gehörten z.B. Dr. Ernst Eick, Dr. Klaus Himmelreich und Dr. Elmar Müller. Dozent blieb Alfred Fleischmann in der Folgezeit über Jahrzehnte für die Deutsche Anwaltakademie und vor allem auch für die Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht. Diese wurde im Rahmen des Lehrgangs "Verkehrsrecht" 1979 vom 16. bis 28. Juli in Meran (Südtirol) gegründet. Dort war Alfred Fleischmann wiederum als Dozent tätig, diesmal zusammen mit RiBGH Dr. Dr. Richard Spiegel – Präsident des Deutschen Verkehrsgerichtstages. Jener äußerte wiederholt, die Weiterentwicklung des Verkehrsrechts sei ohne eine fachlich qualifizierte Rechtsanwaltschaft nicht möglich, weshalb er die Gründung einer entsprechenden Arbeitsgemeinschaft tatkräftig unterstützte. Ein weiterer Hauptinitiator war Alfred Fleischmann, weshalb es konsequent erschien, dass der erste Geschäftsführende Ausschuss der Arbeitsgemeinschaft ihn zum Gründungsvorsitzenden wählte. Das blieb er bis 1985, stellte seine Erfahrungen und Kenntnisse aber auch in den folgenden Jahren weiter zur Verfügung, d.h. gehörte dem Geschäftsführenden Ausschuss noch bis 1999 an. Die Arbeitsgemeinschaft ist mithin zum guten Teil "sein Kind".
Noch 1979 – genau gesagt am 15. Dezember – kam es zur Gründung der zfs, deren Mitherausgeber Alfred Fleischmann ebenfalls bis 1999 blieb. Auch deren Entwicklung zu einer anspruchsvollen Fachzeitschrift – eingeleitet durch das Herausgeberstatut vom 8. Januar 1988 – hat er entscheidend mitgetragen.
Alfred Fleischmann ist auch ein herausragender Autor vieler Fachpublikationen im Verkehrs- und Haftpflichtrecht. Beispielhaft zu nennen sind die Veröffentlichung zum Schadens-management beim Personenschaden und das für den Verkehrsanwalt unentbehrliche Buch "Das verkehrsrechtliche Mandat – Verkehrszivilrecht –", dessen Mitautor er ist.
All dies zeigt die Spannbreite der Tätigkeit des Jubilars, der von Dr. Dr. Richard Spiegel einmal als der "ungekrönte Papst des Verkehrshaftpflicht- und Verkehrsversicherungsrechts" bezeichnet wurde.
Die großen Verdienste Alfred Fleischmanns wurden durch hohe Auszeichnungen gewürdigt. So erhielt er bereits 1986 das Ehrenzeichen der Deutschen Anwaltschaft, 1994 den Richard-Spiegel-Preis der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht und im selben Jahr den Ehrenbrief des Landes Hessen. Insbesondere hierdurch wird deutlich, dass Alfred Fleischmann durch seine Arbeit und ehrenamtliche Tätigkeit auch über die Anwaltschaft hinaus auf sich aufmerksam gemacht hat.
Alfred Fleischmanns fachliches Engagement umspannt nun einen Zeitraum von nahezu 40 Jahren – eine bewundernswerte Leistung. Unterstrichen wird all dies durch die Tatsache, dass er immer noch in der von ihm gegründeten mittelgroßen Kanzlei in Hanau anwaltlich tätig ist.
Nicht unerwähnt bleiben darf auch die liebenswerte, lebenslustige und genussfreudige Persönlichkeit. Es ist schön, ein Freund Alfred Fleischmanns zu sein.