Grundsätzlich sind in EDR-Daten Informationen zum Fahrzeugverhalten vor der Kollision (Precrash-Daten), zur Kollision (Crash-Daten) und zum Auslauf des Fahrzeugs (Postcrash-Daten) verfügbar. Das folgende Bild gibt eine Übersicht über typische Datenelemente.
Gemäß der Gesetzgebung in den USA muss ein Fahrzeughersteller, wenn ein EDR vorhanden ist, die Datenelemente der sogenannten Tabelle 1 implementieren (verpflichtende Elemente). Weiterhin kann er auch Datenelemente der Tabelle 2 implementieren (optionale Elemente). Die jeweiligen Tabellen beschreiben die Werte, deren zeitliche Auflösung, den Zeitbereich der Aufzeichnung und die Mindestgenauigkeit der Erfassung.
Unterschieden werden bei den Daten solche zu Ereignissen (Events), bei denen eine Airbag-Auslösung stattgefunden hat (Deployment Events), und solche ohne (Non Deployment Events). D.h. es finden ggf. auch Datenspeicherungen in Unfallsituationen statt, in denen es zu keiner Auslösung von Rückhaltesystemen gekommen ist.
Einige Hersteller gehen bei dem Umfang der Daten über die geforderten Mindestdatenelemente hinaus und speichern über längere Zeiträume vor der Kollision. Aus den optionalen Daten in modernen Fahrzeugen kann aufgrund der Aufzeichnung von Lenkwinkel, Gaspedalstellung, Motordrehzahl, eingelegtem Gang sowie Bremsdruck und wirksamen Verzögerungen der Bewegungspfad eines Fahrzeugs vor der Kollision aus den EDR-Daten rekonstruiert werden. So können auch Unfallhergänge betrachtet werden, bei denen keinerlei vorkollisionäre Spurzeichnungen dokumentiert sind.
Die Speicherung der Daten in den Steuergeräten erfolgt in EEPROM- oder Flash-Speichern, die speziell für automotive Anwendungen entwickelt worden sind. Hierdurch wird eine dauerhafte, sichere Speicherung der Event-Daten gewährleistet. Die Softwarelogik der Steuergeräte verhindert generell, dass Deployment Events überschrieben oder gelöscht werden. Non Deployment Events können ggf. überschrieben werden, wenn der durch sie belegte Speicherplatz für die Ablage eines Deployment Events benötigt wird.
Gespeicherte Daten sind für sehr lange Zeit in den Speicherbausteinen stabil. D.h. auch Jahre nach einem Crash können ggf. noch Daten ausgelesen werden. Auch aus stark zerstörten Fahrzeugen und nach Vollbränden sind die Daten in der Regel noch auslesbar.
Auch in einem Gerichtsverfahren, das Monate nach dem Schadensereignis stattfindet, kann mithin u.U. ein erfolgreiches Auslesen erfolgen.