[5] "… II. Das angegriffene Urteil hält revisionsrechtlicher Nachprüfung stand."
[6] 1. Der Kl. steht wegen der Verunreinigung der Bundesstraße dem Grunde nach – unabhängig von der Möglichkeit eines öffentlich-rechtlichen Kostenersatzes – ein Schadensersatzanspruch gegen den Bekl. zu 1) aus § 7 Abs. 1 StVG, § 249 Abs. 2 S. 1 BGB, gegen die Bekl. zu 2) i.V.m. § 115 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 VVG, zu (vgl. Senatsurt. v. 9.12.2014 – VI ZR 138/14, VersR 2015, 503 Rn 6 ff.; v. 15.10.2013 – VI ZR 528/12, VersR 2013, 1590 Rn 13 ff., jeweils m.w.N.).
[7] 2. Die Bemessung der Höhe des Schadensersatzanspruchs ist in erster Linie Sache des dabei nach § 287 ZPO besonders freigestellten Tatrichters und revisionsrechtlich lediglich daraufhin überprüfbar, ob der Tatrichter Rechtsgrundsätze der Schadensbemessung verkannt, wesentliche Bemessungsfaktoren außer Acht gelassen oder seiner Schätzung unrichtige Maßstäbe zugrunde gelegt hat (st. Rspr., vgl. etwa Senatsurt. v. 15.9.2015 – VI ZR 475/14, VersR 2015, 1522 Rn 7). Einer solchen Überprüfung hält das Urteil stand; insb. wurden die vom Senat zur Bestimmung der Erforderlichkeit i.S.v. § 249 Abs. 2 S. 1 BGB entwickelten Rechtsgrundsätze beachtet.
[8] a) Ist wegen Beschädigung einer Sache Schadensersatz zu leisten, so kann der Geschädigte gem. § 249 Abs. 2 S. 1 BGB statt der Herstellung den dazu erforderlichen Geldbetrag verlangen. Sein Anspruch ist auf Befriedigung seines Finanzierungsbedarfs in Form des zur Wiederherstellung objektiv erforderlichen Geldbetrages und nicht etwa auf Ausgleich von ihm bezahlter Rechnungsbeträge gerichtet (vgl. Senatsurt. v. 19.7.2016 – VI ZR 491/15, VersR 2016, 1387 Rn 15; v. 11.2.2014 – VI ZR 225/13, VersR 2014, 474 Rn 8; v. 23.1.2007 – VI ZR 67/06, VersR 2007, 560 Rn 13). Der Geschädigte hat die freie Wahl der Mittel zur Schadensbehebung; er darf zur Schadensbeseitigung grds. den Weg einschlagen, der aus seiner Sicht seinen Interessen am besten zu entsprechen scheint. Denn Ziel der Schadensrestitution ist es, den Zustand wiederherzustellen, der wirtschaftlich gesehen der hypothetischen Lage ohne Schadensereignis entspricht (vgl. Senatsurt. v. 19.7.2016 – VI ZR 491/15, a.a.O. Rn 15; v. 15.9.2015 – VI ZR 475/14, a.a.O. Rn 10; v. 9.12.2014 – VI ZR 138/14, a.a.O. Rn 13; v. 15.10.2013 – VI ZR 528/12, a.a.O. Rn 18, jeweils m.w.N.).
[9] Der Geschädigte kann jedoch vom Schädiger nach § 249 Abs. 2 S. 1 BGB als erforderlichen Herstellungsaufwand nur die Kosten erstattet verlangen, die vom Standpunkt eines verständigen, wirtschaftlich denkenden Menschen in der Lage des Geschädigten zur Behebung des Schadens zweckmäßig und notwendig bzw. angemessen erscheinen (vgl. Senatsurt. v. 19.7.2016 – VI ZR 491/15, a.a.O. Rn 16; v. 26.4.2016 – VI ZR 50/15, VersR 2016, 1133 Rn 13; v. 15.9.2015 – VI ZR 475/14, a.a.O. Rn 11; v. 9.12.2014 – VI ZR 138/14, a.a.O. Rn 14; v. 15.10.2013 – VI ZR 528/12, a.a.O. Rn 19). Er ist nach dem Wirtschaftlichkeitsgebot gehalten, im Rahmen des ihm Zumutbaren den wirtschaftlicheren Weg der Schadensbehebung zu wählen, sofern er die Höhe der für die Schadensbeseitigung aufzuwendenden Kosten beeinflussen kann. Allerdings ist bei der Beurteilung, welcher Herstellungsaufwand erforderlich ist, auch Rücksicht auf die spezielle Situation des Geschädigten, insb. auf seine Erkenntnis- und Einflussmöglichkeiten sowie auf die möglicherweise gerade für ihn bestehenden Schwierigkeiten zu nehmen (sog. subjektbezogene Schadensbetrachtung; vgl. Senatsurt. v. 19.7.2016 – VI ZR 491/15, a.a.O. Rn 16; v. 15.9.2015 – VI ZR 475/14, a.a.O. Rn 11 und 18; v. 9.12.2014 – VI ZR 138/14, a.a.O. Rn 14; v. 15.10.2013 – VI ZR 528/12, a.a.O. Rn 19, jeweils m.w.N.; v. 6.11.1973 – VI ZR 27/73, BGHZ 61, 346, 348).
[10] Hinsichtlich der Frage, welcher Geldbetrag zur Wiederherstellung objektiv erforderlich ist, genügt der Geschädigte regelmäßig seiner Darlegungslast durch Vorlage der – von ihm beglichenen (Senatsurt. v. 19.7.2016 – VI ZR 491/15, a.a.O. Rn 18; v. 26.4.2016 – VI ZR 50/15, a.a.O. Rn 12; v. 15.9.2015 – VI ZR 475/14, a.a.O. Rn 19) – Rechnung des von ihm zur Schadensbeseitigung in Anspruch genommenen Fachunternehmens. Ein einfaches Bestreiten der Erforderlichkeit des ausgewiesenen Rechnungsbetrages zur Schadensbehebung reicht dann grds. nicht aus, um die geltend gemachte Schadenshöhe in Frage zu stellen. Denn der in Übereinstimmung mit der Rechnung vom Geschädigten tatsächlich erbrachte Aufwand bildet bei der Schadensschätzung nach § 287 ZPO ein wesentliches Indiz für die Bestimmung des zur Herstellung “erforderlichen' Betrages i.S.v. § 249 Abs. 2 S. 1 BGB (vgl. Senatsurt. v. 15.9.2015 – VI ZR 475/14, a.a.O. Rn 19; v. 9.12.2014 – VI ZR 138/14, a.a.O. Rn 16; v. 15.10.2013 – VI ZR 528/12, a.a.O. Rn 27, jeweils m.w.N.).
[11] b) Im Zusammenhang mit der Beseitigung von Fahrbahnverschmutzungen hat der Senat bereits entschieden, dass den zuständigen Behörden ein erheblicher Entscheidungsspielraum hinsichtlich der zu treffenden Maßnahmen zusteht, um die Befahrbarkeit und einen sicheren Z...