Bei eu-Internetadressen werden Europäische Unternehmen bevorzugt
Ob .eu, .de oder .com – im immer noch boomenden Online-Markt sind diese Top-Level-Domains, verknüpft mit einem zugkräftigen Firmennamen, mittlerweile zum wertvollen Gut geworden. Die richtige Internetadresse im Netz kann für Unternehmen bares Geld bedeuten, weil sie mehr Kunden verspricht als eine schlecht eingängige Domain. Kein Wunder also, dass die Rechtsstreitigkeiten um die Internetadressen zunehmen.
Lensworld.eu: Belgisch oder amerikanisch? EuGH hatte über Domain „Lensworld.eu“ zu entscheiden
Eine aktuelle Entscheidung zu Domainrechten stammt vom Europäischen Gerichtshof. Er hatte über die Domain „Lensworld.eu“ zu befinden. Ein amerikanischer Internet-Optiker hatte sich über einen belgischen Dienstleister – das Bureau Gevers, einem Service-Unternehmen, das sich neben Patent- und Markenrechten auch um Domain-Namen kümmert – diese Internetadresse frühzeitig gesichert. Ein belgisches Unternehmen, das ebenfalls, jedoch später den Antrag auf die Lensworld-Domain gestellt hatte, hatte das Nachsehen. Sein Antrag auf Registrierung der Domain bei der EuRid, der Vergabestelle für die eu-Domains, wurde abgelehnt. Es klagte – mit Erfolg.
Wer zuletzt lacht, lacht am besten
Der EuGH entschied: eu-Domains sind zuallererst für Europäer gedacht. Für nichteuropäische Firmen sind die eu-Adressen nicht vorgesehen. Solche Adressen können höchstens noch von EU-Lizenznehmern einer nicht-europäischen Firma beantragt werden, wenn diese die gleichen Produkte vertreiben. Im entschiedenen Fall handelte Gevers jedoch als Dienstleister und nicht als Lizenznehmer. Das US-Unternehmen muss also künftig auf Lensworld.eu verzichten. Wer die Adresse eingibt, wird mittlerweile umgeleitet auf die .com-Adresse der amerikanischen Firma.
(Europäischer Gerichtshof, Urteil v. 19.07.2012, Rechtssache C-376/11)
-
Italienische Bußgeldwelle trifft deutsche Autofahrer
2.172
-
Wohnrecht auf Lebenszeit trotz Umzugs ins Pflegeheim?
1.7342
-
Gerichtliche Ladungen richtig lesen und verstehen
1.635
-
Klagerücknahme oder Erledigungserklärung?
1.613
-
Überbau und Konsequenzen – wenn die Grenze zum Nachbargrundstück ignoriert wurde
1.471
-
Wie kann die Verjährung verhindert werden?
1.400
-
Brief- und Fernmelde-/ Kommunikationsgeheimnis: Was ist erlaubt, was strafbar?
1.368
-
Wann muss eine öffentliche Ausschreibung erfolgen?
1.305
-
Verdacht der Befangenheit auf Grund des Verhaltens des Richters
1.136
-
Formwirksamkeit von Dokumenten mit eingescannter Unterschrift
1.0461
-
Risiko der Betriebsstättenbegründung durch mobiles Arbeiten im Ausland
18.11.2024
-
Handelsregistervollmachten – Anforderungen und Umgang bei Rückfragen des Handelsregisters
12.11.2024
-
Datenschutzbehörden müssen nicht zwingend Sanktionen verhängen
07.11.2024
-
Typisch stille Beteiligung an Kapitalgesellschaften – Unterschiede zwischen GmbH und AG
06.11.2024
-
Bundesnetzagentur wird nationale Marktüberwachungsbehörde bei der KI-Aufsicht
05.11.2024
-
Neue Bundesverordnung zur „Cookie-Einwilligung“
31.10.2024
-
Zahl der Datenschutz-Bußgeldverfahren steigt
24.10.2024
-
Untersuchungs- und Rügeobliegenheit im B2B-Bereich
23.10.2024
-
Fernmeldegeheimnis gilt nicht für private E-Mails und Telefonate am Arbeitsplatz
17.10.2024
-
Wirecard: Geschädigte Aktionäre sind keine nachrangigen Gläubiger!
16.10.2024