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Jugendberatung hat den Anspruch, als – im Verhältnis zu Eltern, Lehrern oder anderen Jugendlichen – neutraler Ansprechpartner bei persönlichen Problemen von Jugendlichen zu dienen. Während früher i. d. R. Jugendberatungsstellen Anlaufstelle für diese Form der Jugendarbeit waren, geht die Jugendberatung inzwischen im Rahmen mobiler Jungendarbeit und Streetworking gezielt auf die Jugendlichen in ihrem Milieu zu. Hierdurch wird die gegenüber den Jugendämtern zum Teil bestehende Hemmschwelle abgebaut und eine größere Anzahl von Jugendlichen erreicht. Außerdem wird das soziale Umfeld der Jugendlichen in die Lösung bestehender Probleme mit einbezogen, was zu einer erfolgreicheren Beratung führt. Probleme mit Beratungsbedarf ergeben sich in der Praxis vermehrt durch mangelnden familiären Zusammenhalt und fehlende Unterstützung bei Schul- und Ausbildungsproblemen, steigende berufliche Perspektivlosigkeit sowie Gefährdung durch Drogenkonsum und damit einhergehender (Beschaffungs-)Kriminalität. In den letzten Jahren hat der gemeinsame Alkoholmissbrauch von Jugendlichen in Gruppen, das sog. Kampftrinken, so stark zugenommen, dass es immer wieder zu starken Alkoholvergiftungen mit Bewusstlosigkeit und sogar Todesopfern gekommen ist. Jugendberatung hat hier die Aufgabe, vor falschen Vorbildern Erwachsener zu warnen und die gesundheitlichen und sozialen Konsequenzen übermäßigen Alkoholkonsums jungen Menschen aufzuzeigen.

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