Rz. 1

Bereits § 78 Abs. 8 JWG regelte für die Heimaufsicht, dass das Nähere durch Landesrecht bestimmt wird. Dieser Landesrechtsvorbehalt wurde ursprünglich für §§ 44 bis 48a in § 49 übernommen. Er gilt wegen der systematischen Stellung im Abschnitt "Schutz von Kindern und Jugendlichen in Familienpflege und in Einrichtungen" aber auch für die nun in § 43 geregelte Kindertagespflege, hat dort aber wegen des gesonderten Landesrechtsvorbehalts in Abs. 4 der Vorschrift (der auch zum Bundesrecht abweichende landesrechtliche Regelungen ermöglicht) keine Bedeutung. Landesgesetzliche Regelungen zur Pflegeerlaubnis und Betriebsaufsicht enthalten zunächst die Ausführungsgesetze zum SGB VIII, z. B. Erstes Gesetz zur Ausführung des Kinder- und Jugendhilfegesetzes (AG KJHG) NW v. 12.12.1990 (GV NW S. 664), ferner die Kindergarten und -Kindertagesstättengesetze, z. B. Gesetz zur frühen Bildung und Förderung von Kindern (Kinderbildungsgesetz – KiBiz) NW v. 30.10.2007 (GV NW S. 462).

 

Rz. 2

Dort finden sich u. a. folgende ergänzende Regelungen:

  • ergänzende Aussagen über die Sicherstellung des Kindswohls, z. B. Versagungsgründe für die Pflegeerlaubnis in § 17 AG KJHG NW,
  • Abgrenzungsvorschriften Pflegeerlaubnis im Verhältnis zur Betriebserlaubnis, z. B. § 16 Abs. 3 AG KJHG NW (Pflegeerlaubnis kann für maximal 5 Kinder erteilt werden),
  • Schriftformerfordernis, z. B. nach § 16 Abs. 1 Satz 2 AG KJHG NW für die Pflegeerlaubnis,
  • Einbeziehung erlaubnisfreier Sachverhalte in den Erlaubnisvorbehalt, z. B. Schülerheime nach § 21 Abs. 1 AG KJHG NW,
  • Betretungsrechte, z. B. in § 19 Abs. 1 Satz 2 und 3 AG KJHG NW bei der örtlichen Prüfung nach § 44 Abs. 3 Satz 1,
  • Auskunftspflichten, z. B. nach § 19 Abs. 1 Satz 1 AG KJHG NW über die Pflegestelle und das Kind,
  • Anzeigepflichten, z. B. nach § 20 AG KJHG NW bei der Pflegeerlaubnis: Anzeige des Todes eines Ehegatten oder der Scheidung etc.,
  • Untersagungsbefugnis für den Betrieb ohne Erlaubnis, z. B. nach § 21 Abs. 4 AG KJHG NW für erlaubnispflichtige Einrichtungen,
  • Rücknahme und Widerruf, z. B. § 18 AG KJHG NW für die Rücknahme der Pflegeerlaubnis,
  • ergänzende Aussagen über die Eignung von Tagespflegepersonen, z. B. in § 17 Abs. 2 KiBiz NW,
  • ergänzende Aussagen zu den Gruppenformen in einer Kindertagesstätte, z. B. in den Anlagen zu § 19 KiBiz NW.

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