Rz. 10

Der Erlass von Ansprüchen ist eine Ermessensentscheidung des Leistungsträgers (Conradis, in: Münder, SGB II, § 44 Rz. 7; Wendtland, in: Gagel, SGB II, § 44 Rz. 6). § 44 vermittelt einen Anspruch auf eine ermessensfehlerfrei Entscheidung über den Forderungserlass (BSG, Urteil v. 25.4.2018, B 14 AS 15/17 R). Dabei unterliegt das Merkmal der "Unbilligkeit" nur einer eingeschränkten richterlichen Kontrolle (Merten, in: BeckOK, SGB II, § 44 Rz. 6; Burkiczak, in: jurisPK-SGB II, § 44 Rz. 16). Ein entsprechender Antrag ist nicht erforderlich (Conradis, in: Münder, SGB II, § 44 Rz. 7; Wendtland, in: Gagel, SGB II, § 44 Rz. 12; Kemper, in: Eicher/Luik, SGB II, § 44 Rz. 4). Der Erlass kann erst zu dem Zeitpunkt erfolgen, wenn bereits ein Anspruch besteht und dieser fällig ist, also nicht vorbeugend (Conradis, in: Münder, SGB II, § 44 Rz. 7).

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