Rz. 2a

Der Auskunftsanspruch gegen den Arbeitgeber soll dem Leistungsträger ermöglichen, die Voraussetzungen für die Gewährung von Leistungen nach dem SGB II zu prüfen und zu ermöglichen (BSG, Urteil v. 12.12.1990, 11 RAr 43/88). Er dient der Beweissicherung (§ 40 Abs. 1 Satz 1 i. V. m. § 21 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 SGB X) und der Beschleunigung des Bewilligungsverfahrens (vgl. § 17 Abs. 1 Satz 1). § 57 dient insofern der Verwirklichung des Untersuchungsgrundsatzes nach § 20 SGB X (BSG, Urteil v. 4.6.2014, B 14 AS 38/13 R).

§ 57 verdrängt die allgemeine Auskunftspflicht der Arbeitgeber nach § 98 SGB X (zur Rechtslage nach dem AFG: BSG, Urteil v. 16.8.1989, 7 RAr 82/88). Weitere, sich teilweise im Anwendungsbereich überschneidende Auskunftspflichten für Arbeitgeber ergeben sich aus § 58 Abs. 1 und § 60 Abs. 3. Die Auskunftspflicht des Arbeitgebers ist eine öffentlich-rechtliche Verpflichtung (Blüggel, in: Eicher/Luik/Harich, SGB II, § 57 Rz. 5).

 

Rz. 3

Die Vorschrift verpflichtet den Arbeitgeber, auf ausdrückliches Verlangen der Agentur für Arbeit Auskünfte zu erteilen, die für den Anspruch auf Leistungen nach dem SGB II erheblich sein können. Die Norm ergänzt § 312 SGB III (ebenso Blüggel, in: Eicher/Luik/Harich, SGB II, § 57 Rz. 2; Voelzke, in: Hauck/Noftz, SGB II, § 57 Rz. 4).

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