Rz. 5
Stand: EL 111 – ET: 01/2017
Ab dem VZ 1990 hat Art 3 des Vereinsförderungsgesetzes vom 18.12.1989 (BGBl 1989 I, 2212 = BStBl 1989 I, 499) § 3 Nr 26 EStG auf die nebenberufliche Pflege alter, kranker oder behinderter Menschen ausgedehnt. Gesellschaftspolitische Gründe bewogen den Gesetzgeber dazu, trotz bestehender Abgrenzungsprobleme auch Personen im nebenberuflichen Pflegedienst einen Aufwendungspauschbetrag zu gewähren (Gesetzesbegründung – BT-Drs 11/5582); dazu vgl Horlemann, DB 1990, 2347.
Rz. 6
Stand: EL 111 – ET: 01/2017
Ab dem VZ 1991 erweiterte das Kultur- und Stiftungsförderungsgesetz vom 13.12.1990 (BGBl 1990 I, 2775 = BStBl 1991 I, 51) die Anwendung von § 3 Nr 26 EStG auf nebenberufliche künstlerische Tätigkeiten (dazu vgl Thiel/Eversberg, DB 1991, 118).
Rz. 7
Stand: EL 111 – ET: 01/2017
Ab dem VZ 2000 wurde mit dem StBereinG 1999 vom 22.12.1999 (BGBl 1999 I, 2601 = BStBl 2000 I, 13) anstelle des früheren, als Aufwandsentschädigung ausgestalteten sog Übungsleiter-Pauschbetrags iHv 2 400 DM eine "echte" Steuerfreistellung bis zu 3 600 DM eingeführt. Zudem wurde der begünstigte Personenkreis wiederum erweitert. In den Tätigkeitskatalog neu aufgenommen wurden nebenberufliche Betreuer (dazu vgl Jochum, NJW 2002, 1093); zu Einzelheiten > Rz 11.
Ab dem VZ 2002 stellte das StEuglG vom 19.12.2000 (BGBl 2000 I, 1790) den Freibetrag auf 1 848 EUR um.
Rz. 8
Stand: EL 111 – ET: 01/2017
Ab dem VZ 2007 hob das Gesetz zur Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements vom 10.10.2007 (BGBl 2007 I, 2332 = BStBl 2007 I, 815) den Freibetrag auf 2 100 EUR jährlich an (dazu vgl Fritz, BB 2007, 2546; Hüttemann, DB 2007, 2053; Melchior, DStR 2007, 1745).
Rz. 8/1
Stand: EL 111 – ET: 01/2017
Zusätzlich ist ab dem VZ 2007 ein neuer allgemeiner Freibetrag für sonstige nebenberufliche Tätigkeiten im gemeinnützigen Bereich, die nicht schon nach § 3 Nr 12 EStG (> Aufwandsentschädigungen) oder durch den Übungsleiterfreibetrag nach § 3 Nr 26 EStG begünstigt sind, in Höhe von 500 EUR im Jahr eingeführt worden (vgl § 3 Nr 26a EStG; > Rz 60 ff).
Rz. 8/2
Stand: EL 111 – ET: 01/2017
Ab den VZ 2010 hat das JStG 2009 vom 19.12.2008 (BGBl 2008 I, 2794 = BStBl 2009 I, 74) juristische Personen des öffentlichen Rechts aus einem anderen EU/EWR-Mitgliedstaat als begünstigte ArbG/Auftraggeber in den Anwendungsbereich von § 3 Nr 26 EStG einbezogen (> Rz 37 ff [41]).
Rz. 8/3
Stand: EL 111 – ET: 01/2017
Ab VZ 2011 kann auch ein ehrenamtlich tätiger > Betreuer, > Vormund oder Pfleger (vgl §§ 1909 ff BGB) einen Freibetrag von bis zu 2 100 EUR im Jahr in Anspruch nehmen, wenn er eine Aufwandsentschädigung iSv § 1835a BGB erhält (vgl § 3 Nr 26b EStG idF des JStG 2010 vom 08.12.2010 (BGBl 2010 I, 1768 = BStBl 2010 I, 1394; zu Einzelheiten > Rz 60 ff).
Rz. 9
Stand: EL 111 – ET: 01/2017
Ab VZ 2013 hat das Gesetz zur Stärkung des Ehrenamts vom 21.03.2013 (BGBl 2013 I, 556 = BStBl 2013 I, 339) den Freibetrag von 2 100 EUR aus § 3 Nr 26 und § 3 Nr 26b EStG auf 2 400 EUR angehoben. Gleichzeitig erhöhte sich der Freibetrag in § 3 Nr 26a EStG von 500 EUR auf 720 EUR in Kalenderjahr.