Prof. Dr. Klaus-Michael Ahrend
Ein weiteres Feld für Maßnahmen des Ressourcenschutzes liegt in der Verlängerung der Lebensdauer von Büromöbeln, elektronischen Geräten und anderen nutzbaren Wirtschaftsgütern. Ansatzpunkte für die Verlängerung sind Reparaturen (von Möbeln oder Küchengeräten), der Austausch von Bauteilen für eine zeitgemäße Leistungsfähigkeit (z. B. bei PCs die Erweiterung des Arbeitsspeichers oder der Austausch von Festplatten) oder die Abgabe von Gegenständen für die Weiternutzung durch Dritte.
Viele Defekte lassen sich leicht beheben – wenn man nur weiß, wie. Kommerziell helfen Handy-Repair-Shops, die es inzwischen in vielen Städten gibt. Weniger kommerzielle Hilfe bieten Repair-Cafés, wo viele Menschen gerne Dinge reparieren. Die Seite kaputt. de vernetzt dazu Hilfesuchende und Reparaturdienste, bietet Anleitungen und helfende Spezialisten und informiert über Ersatzteile. Im Web findet man aber auch professionelle Hilfe, wo man z. B. Handys und Tablets reparieren lassen kann. Selbst aktiv werden: reparieren statt entsorgen. Hilfreiche Anleitungen vom Batteriewechsel bis zum richtigen Werkzeug für die Reparatur finden sich z. B. auf der Plattform IFIXIT oder im lokalen Repair-Café.
Die Weitergabe an Dritte kann über Online-Portale wie eBay, reBuy, Wirkaufens oder lokale Tausch- bzw. Schenkplattformen erfolgen. Es gibt auch Spezialisten wie Geldfuermüll, die für defekte Elektronik Geld bezahlen (allerdings nicht viel). Noch besser: spenden Sie gebrauchte Geräte oder verschenken Sie die Geräte im Bekanntenkreis oder über soziale Netzwerke. Wohltätig geht es auch: So spendet z. B die NGO Labdoo Notebooks an Schulen in der ganzen Welt. Das Verschenk-Netzwerk freecycle.org organisiert gezielt städtische Gruppen, die Dinge verschenken.
In einem erweiterten Verständnis werden die Geräte erst gar nicht durch die Steuerkanzlei angeschafft, sondern im Rahmen von Sharing- bzw. Mietlösungen angemietet. Dadurch wird nicht nur eine Verlängerung der Lebenszeit der Ressourcennutzung, sondern damit auch eine Erhöhung der Ressourcenproduktivität erzielt.
Merksatz: Beschaffen Sie möglichst energie- und ressourcenschonend hergestellte und langlebige Büromaterialien und Elektrogeräte für Ihre Steuerkanzlei, die bei Bedarf repariert werden können. |
Um die Zahl der Batterien zu reduzieren, bietet es sich für Kleingeräte an, die passenden Akkus zu nutzen. Zigtausende Einwegbatterien könnten so durch die aufladbaren Akkus ersetzt werden. Auch eine Steuerkanzlei kann so einen direkten Beitrag zur Verminderung des Verbrauchs von seltenen Erden und anderen wertvollen und für die Umwelt giftigen Ressourcen wie Cadmium leisten. Die batterie- bzw. akkubetriebenen Kleingeräte sind dabei zahlreich: von Fernbedienungen, Diktiergeräten, LED-Leisten, Küchengeräten bis hin zu Geräten der Unterhaltungselektronik. Darüber hinaus kann der Steuerberater seine Beschäftigten motivieren, für privat betriebene Geräte Akkus anzuschaffen. Vielleicht erlaubt der Inhaber auch das Aufladen an dafür bereitgestellten Ladegeräten.