Ein Hauptprozess umfasst mehrere, in sachlogischen Zusammenhängen stehende oder durch lokale Gegebenheiten eines Betriebes bedingte Teilprozesse. Mit der Festlegung und Zuordnung von Teilprozessen zu Hauptprozessen wird eine Komplexitätsreduktion erreicht, die Planungsvorgänge praktikabel macht.
Zwei Gruppen von Geschäftsprozessen sind zu unterscheiden:
- unmittelbar kundenabhängige Geschäftsprozesse
- mittelbar kundenabhängige Geschäftsprozesse.
Die unmittelbar kundenabhängigen Geschäftsprozesse beinhalten überwiegend Tätigkeiten, welche durch das aktuelle Kundenaufkommen der Unternehmung unverzüglich hervorgerufen werden. Beispiele: Der Kunde steht an der Kasse und will die im Einkaufswagen liegende Ware bezahlen. Oder: Das Telefon klingelt. Der Kunde wünscht, dass er sein Anliegen vorbringen kann. In beiden Fällen sind Wartezeiten nicht im Sinne des Anbieters, weil der zahlende Kunde Umsatz bringt und das Anliegen eines Interessenten einen Auftrag bringen kann.
Mittelbar kundenabhängige Prozesse hingegen umfassen überwiegend und in bestimmten zeitlichen Grenzen vom aktuellen Kundenaufkommen entkoppelbare betriebsnotwendige Aktivitäten. Ein Beispiel für mittelbare kundenabhängige Geschäftsprozesse ist die Warenwirtschaft: Die Regale in einem Verkaufsshop können gegenüber dem Verkauf zeitversetzt nachgefüllt werden.
Die Analyse der Geschäftsprozesse bedeutet zunächst das systematische Erfassen aller für einen kundenorientierten, reibungslosen Ablauf des Geschäftes erforderlichen Aktivitäten. Neben der Beschreibung wird dabei gleichzeitig eine Schwachstellenanalyse durchgeführt, um Störgrößen in betrieblichen Abläufen analysieren und beseitigen zu können. Ergonomische Mängel am Arbeitsplatz werden erkennbar, deren Behebung Nutzen stiftet.
Die qualitative Aufteilung dessen, was die Arbeitskräfte zu tun haben, kann um die quantitative Aussage, wie viel Zeit die Aktivitäten benötigen, ergänzt werden. Der ausgewiesene Zeitbedarf ist der Personalbedarf in zeitlicher Dimensionierung. Bei Kenntnis der Arbeitsproduktivität (Anzahl Arbeitseinheiten pro Arbeitskraft und Zeiteinheit) kann der Personalbedarf in die Anzahl benötigter Arbeitskräfte umgeformt werden (Personalbedarf in Kopfzahlen).