Entscheidungsstichwort (Thema)
NZB: Klärungsbedürftigkeit der Abziehbarkeit des Risikoanteils von Lebensversicherungsprämien
Leitsatz (NV)
Die aufgeworfene Rechtsfrage nach der Abziehbarkeit des (geschätzten) Risikoanteils von Prämien für eine im Zusammenhang mit einer Immobilienfinanzierung abgeschlossenen Lebensversicherung als Werbungskosten (bei den Einkünften aus Vermietung und Verpachtung) ist durch die BFH-Rechtsprechung bereits geklärt.
Normenkette
EStG § 9 Abs. 1 S. 1, § 21; FGO § 115 Abs. 2 Nr. 1
Gründe
Die Beschwerde ist unzulässig. Ihre Begründung entspricht nicht den Darlegungsanforderungen des § 116 Abs. 3 Satz 3 der Finanzgerichtsordnung (FGO); die grundsätzliche Bedeutung (§ 115 Abs. 2 Nr. 1 FGO) der aufgeworfenen Rechtsfrage ist auch nicht gegeben; denn sie ist geklärt.
Der Kläger und Beschwerdeführer (Kläger) hat die grundsätzliche Bedeutung der Rechtssache nicht hinreichend dargelegt. So fehlt es bereits an einer Auseinandersetzung mit den zur aufgeworfenen Rechtsfrage ―nach der Abziehbarkeit des (auf 30 % geschätzten) Risikoanteils von Prämien für eine im Zusammenhang mit einer Immobilienfinanzierung abgeschlossenen Lebensversicherung als Werbungskosten― in Rechtsprechung (s. nachfolgend) und Literatur (vgl. Blümich/Stuhrmann, Einkommensteuergesetz, § 21 Rz. 200, Stichwort "Versicherungsbeiträge"; von Bornhaupt, in: Kirchhof/Söhn/Mellinghoff, Einkommensteuergesetz, § 9 Rdnr. C 95a, B 850 Stichwort "Risiko- und Lebensversicherungsbeiträge") vertretenen Auffassungen (vgl. Beschlüsse des Bundesfinanzhofs ―BFH― vom 17. August 1999 VIII B 17/99, BFH/NV 2000, 211; vom 17. Oktober 2001 III B 97/01, BFH/NV 2002, 366). Die Rechtsfrage ist bereits durch die einschlägige Rechtsprechung des BFH (vgl. die Urteile vom 29. Oktober 1985 IX R 61/82, BFHE 145, 348, BStBl II 1986, 260, und IX R 56/82, BFHE 145, 52, BStBl II 1986, 143; sowie des Weiteren die BFH-Entscheidungen vom 7. August 1990 IX R 139/86, BFH/NV 1991, 94; vom 13. März 1991 VIII R 70/89, BFH/NV 1991, 736; vom 18. Juni 1997 X B 209/96, BFH/NV 1997, 842, m.w.N.) geklärt. Daher wäre zusätzlich darzutun, weshalb gleichwohl eine erneute Entscheidung erforderlich sein soll (vgl. BFH-Beschlüsse vom 9. November 1999 VIII B 85/99, BFH/NV 2000, 472; vom 7. November 2001 XI B 37/01, BFH/NV 2002, 511); auch daran fehlt es.
Der Kläger setzt im Übrigen seine eigene Rechtsauffassung anstelle der des Finanzgerichts (FG) und rügt damit letztlich eine fehlerhafte Rechtsanwendung, also die inhaltliche Richtigkeit des FG-Urteils, womit die Zulassung der Revision ―auch nach Änderung der FGO (vgl. BFH-Beschlüsse vom 17. Oktober 2001 III B 65/01, BFH/NV 2002, 217; vom 12. November 2001 VIII B 61/01, BFH/NV 2002, 220)― nicht erreicht werden kann (vgl. BFH-Beschluss vom 19. Juni 2002 IX B 74/01, BFH/NV 2002, 1331, m.w.N.).
Fundstellen
Haufe-Index 1067318 |
BFH/NV 2004, 43 |