Der Coaching-Prozess / 6.2.3 Fragen zur Ziel- und Themenbearbeitung

Ist sich der Coachee über getroffene Entscheidungen unsicher, werden Alternativen besprochen. Wieder stehen dem Coach viele Fragen zur Verfügung, um den Coachee zur Klarheit zu führen.

Ausgangssituation

• Wie stehen Sie heute zum Thema?
• Was gehört aus Ihrer Sicht alles zur Situation?
• Was davon ist wesentlich, was weniger?
• Welche Zusammenhänge und Abhängigkeiten gibt es?
• Was ist (un-)veränderlich?
• Und wie lässt es sich ändern – oder damit leben und umgehen?

Ziel- und Problemorientierung

• Worin besteht Ihr Problem?
• Wie soll der angestrebte Zustand sein?
• Was wünschen Sie sich persönlich?
• Was möchten Sie gerne ändern und wie würde sich das dann anfühlen?
• Sammeln wir gemeinsam, was Ihnen alles zu Ursachen und Hintergründen einfällt.
• Warum ist das Problem ein Problem?
• Welches wäre der erste verbessernde Schritt, hin zu ……?
• Wie sieht die Situation aus, wenn das Ziel erreicht ist?
• Wenn wir alle Vorarbeiten hinter uns haben, wie kommen wir dann zu einer klaren Entscheidung und Handlung?

Lösungsansätze und Hindernisse

• Was stand Ihnen bisher im Weg, um zum Ziel zu kommen?
• Welche Hürden konnten Sie bei den bisherigen Versuchen (noch nicht) überwinden?
• Was wäre ein erstes, leicht zu überwindendes Hindernis?
• Was müssten Sie tun, damit die Widerstände kleiner werden oder gar verschwinden?
• Welche alternativen Lösungen gibt es noch?
• Welche Lösungen würde Ihr Freund (Mutter, Vater, Frau, …) wählen?
• Was könnte noch besser funktionieren?

Bisherige Versuche

• Was haben Sie schon zur Zielerreichung unternommen?
• Mit welchen Erfolgen endeten diese Versuche?
• Wie können Sie an diese Erfolge anknüpfen?

Eigene Anteile

• Kennen Sie vergleichbare Situationen von früher oder aus anderen Lebensbereichen?
• Was können Sie tun, um die Situation zu verschlimmern? (sog. Verschlimmerungs- oder paradoxe Frage)
• Was würde im besten Fall passieren, was im schlimmsten?
• Und, ganz wichtig, was geschieht, wenn Sie nichts tun?

Ein Wort auch zu Methoden: Mittlerweile hat sich (auch weil das Ziel einiger großer Online-Anbieter im Markt, Coaching zu demokratisieren und vielen Menschen Coaching zugutekommen zu lassen, nicht nur den obersten Führungskräften) auch eine riesengroße Anzahl an Büchern mit Coaching-Methoden angesammelt. Und das ist gut so, denn auch Coaches müssen und sollen sich ja ständig weiterentwickeln. Diese Methoden sind vielfältig, anpassbar, oft gut visualisierbar und anschaulich. Wechselnde Ansätze passen nicht nur gut in ein dynamisches Coaching, sondern ermöglichen vielfältigere Lernmöglichkeiten. Wichtig ist dabei, dass der Coachee zu weiteren Einsichten und Änderungen kommt. Die Methode kann nie das Ziel sein. Und Coachees sind keine "Versuchstiere".

Um den Coachee auf dem Weg zur Lösung seiner Probleme weiterzubringen, vereinbart der Coach mit ihm immer wieder "Hausaufgaben" mit dem Ziel, ein Teilproblem des Coachees bis zur nächsten Sitzung zu verändern und verbessern – und im nächsten Coaching Raum für Reflexion zu haben.