Tz. 12

Stand: EL 106 – ET: 06/2022

Durch die Anwendung des § 6 UmwStG auch für die Ermittlung des Gewerbeertrags des übernehmenden Rechtsträgers bzw dessen Gesellschaftern wird klargestellt, dass ein Übernahmefolgegewinn der GewSt unterliegt. Dieser ist nicht Bestandteil des Übernahmegewinns/-verlusts iSd § 4 Abs 4 bis 7 UmwStG und unterliegt mithin nicht der Befreiungsvorschrift des § 18 Abs 2 S 1 UmwStG. GlA s Trossen (in R/H/vL, 3. Aufl, § 18 UmwStG Rn 44); s Schmitt (in S/H, 9. Aufl, § 18 UmwStG Rn 28); s Bohnhardt (in H/M/B. 5. Aufl, § 18 UmwStG Rn 75); s Schnitter (in F/D, § 18 UmwStG Rn 36); s Bartelt (in Eisgruber, 2. Aufl, § 18 UmwStG Rn 67); und s Klingberg (in B/H, § 18 UmwStG Rn 31). Ebenso s UmwSt-Erl 2011 Rn 06.02, 18.03.

Zur Anwendung des § 6 UmwStG bei einem Formwechsel iSd § 9 UmwStG s § 6 UmwStG Tz 1.

Die Möglichkeit der Neutralisierung des Übernahmefolgegewinns durch eine den Gewinn mindernde Rücklage ist auch bei der GewSt zu berücksichtigen. Die Auflösung der Rücklage in den dem Wj der Umwandlung folgenden Jahren erhöht entspr den Gewerbeertrag iSd § 7 GewStG. Eine rückwirkende Änderung aufgr § 6 Abs 3 UmwStG findet ebenfalls bei der GewSt Berücksichtigung. Darüberhinaus können sich in diesem Fall gewstl auch Auswirkungen nach § 18 Abs 3 UmwStG ergeben. Hierzu s Tz 33ff.

Wegen Einzelheiten zu § 6 UmwStG s § 6 UmwStG Tz 1ff.

 

Tz. 13

Stand: EL 106 – ET: 06/2022

Die auf den Übernahmefolgegewinn entfallende GewSt mindert den lfd Gewinn des übernehmenden Rechtsträgers und kann ab dem EHZ 2008 nach § 4 Abs 5b EStG nicht mehr als BA berücksichtigt werden (s Tz 7; s Trossen in R/H/vL, 3. Aufl, § 18 UmwStG Rn 44).

Die St-Ermäßigung nach § 35 EStG ist auf den Übernahmefolgegewinn anzuwenden (s § 6 UmwStG Tz 16; s UmwSt-Erl 2011 Rn 06.02).

 

Tz. 14

Stand: EL 106 – ET: 06/2022

Eine GewStPflicht besteht auch dann, wenn die Gewinnminderung bereits gewstlich hinzugerechnet worden ist. Dies deshalb, weil es gewstlich zu Doppelerfassungen kommen kann (s Urt des BFH v 23.09.2008, BStBl II 2010, 301). AA s Schießl (in W/M, § 18 UmwStG Rn 107). GlA bei einer Hinzurechnung von Zinsen nach § 8 Nr 1 GewStG s Schnitter (in F/D, § 18 UmwStG Rn 36) und s Trossen (in R/H/vL, 3. Aufl, § 18 UmwStG Rn 44).

Dies gilt ebenso, wenn mit dem Übernahmefolgegewinn Gewinnminderungen ausgeglichen werden, die zu einem Zeitpunkt entstanden sind, in dem die Übernehmerin nicht gewstpfl war. Zweifelnd s Schmitt (in S/H, 9. Aufl, § 18 UmwStG Rn 28). GlA s Schnitter (in F/D, § 18 UmwStG Rn 36); s Bartelt (in Eisgruber, 2. Aufl, § 18 UmwStG Rn 67); und trotz teleologischer Bedenken s Trossen (in R/H/vL, 3. Aufl, § 18 UmwStG Rn 44). AA s Schießl (in W/M, § 18 UmwStG Rn 117) und s Roser (in Haase/Hofacker, 3. Aufl, § 18 UmwStG Rn 45). Für die hier vertretene Auff spricht neben der oa BFH-Rspr (s Urt des BFH v 23.09.2008, BStBl II 2010, 301) die Tatsache, dass der Übernahmefolgegewinn nicht durch den Wegfall der Forderung auf der Ebene der Übernehmerin, sondern durch den Wegfall der Verbindlichkeit auf der Ebene der Überträgerin verursacht wird (s § 6 UmwStG Tz 16). Der aA wäre uE nur dann zuzustimmen, wenn der Ertrag durch die Übernehmerin verursacht wäre (zu einem vergleichbaren Problem iRd § 7g EStG s gleichlautenden Erl der obersten Fin-Beh der Länder v 26.01.2011, BStBl I 2011, 152).

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