Alexandra Pung, Ewald Dötsch
Tz. 137
Stand: EL 55 – ET: 10/2005
§ 8a KStG nF erfasst jede Kap-Ges als Empfängerin des FK. Anders als von § 8a KStG aF (s Tz 133 ff) werden von § 8a Abs 1 KStG nF daher sowohl unbeschr als auch beschr stpfl Kap-Ges als Empfängerin des FK erfasst. Ebenfalls hierzu s Schr des BMF v 15.07.2004, BStBl I 2004, 593, Rn 3; Mensching/Bauer, BB 2003, 2429, 2430; Prinz/Ley, FR 2003, 933, 934; Rödder/Schumacher, DStR 2003, 1725, 1730; Schiffers/Köster, GmbHR 2003, 1301, 1304; Hill/Kavazidis, DB 2003, 2028, 2030; Schwedhelm/Olbing/Binnewies, GmbHR 2003, 1385, 1389 und Golücke/Franz, GmbHR 2003, 1093, 1095, die in der Änderung eine deutliche Verschärfung der Abzugsbeschränkung von Zinsaufwendungen bei deutschen BetrSt und des Problems des sog "vagabundierenden Aufwands"sehen. GlA s Grotherr (IWB Deutschland, Gr 1, 2017, 2022 und GmbHR 2004, 850, 859 und 861) und Golücke/ Kessler (in Kessler/Kröner/Köhler, Konzern-St-Recht, Beck-Vlg 2004, Anlage, 5), die auch auf einen Wertungswiderspruch zwischen § 1 Abs 4 AStG und § 8a KStG nF hinweisen. Von § 8a Abs 1 KStG nF werden uE auch Kap-Ges mit Sitz oder Geschäftsleitung im Inl (sog doppelt ansässige Kap-Ges) erfasst. GlA s Schwedhelm/Olbing/Binnewies, GmbHR 2003, 1395, 1389; Grotherr; (IWB Deutschland, Gr 1, 2017, 2021); Körner (IStR 2004, 217, 219) und Mensching/Bauer, BB 2003, 2429, 2430; wegen der Problematik der Zuordnung zu § 1 Abs 1 Nr 1 oder 5 KStG s Prinz/Ley, FR 2003, 933, 934 und Tz 134. Zu der bisherigen Verw-Auff s Tz 134.
Tz. 138
Stand: EL 55 – ET: 10/2005
Beschr stpfl Gesellschaften werden von § 8a KStG erfasst, wenn sie über inl Einkünfte (§ 8 Abs 1 KStG iVm § 49 EStG) verfügen und wenn sie nach dem Typenvergleich einer Kap-Ges iSd § 1 Abs 1 Nr 1 KStG entspr (hierzu s Schr des BMF v 24.12.1999, BStBl I 1999, 1076, 1114, 1119; Tabellen 1 und 2; s § 20 UmwStG nF Tz 103; s § 1 KStG nF Tz 87a und s § 17 EStG nF Tz 69 mwNachw). Bei den inl Einkünften kann es sich zB um inl BetrSt-Einkünfte oder um Einkünfte aus Vermögensverwaltung handeln (s Grotherr, IWB Deutschland, Gr 1, 2017, 2022). GlA s Frotscher (in F/M, § 8a KStG Rn 32).
Tz. 139
Stand: EL 55 – ET: 10/2005
Von § 8a Abs 5 KStG nF werden auch Pers-Ges erfasst, an denen unbeschr oder beschr stpfl Kap-Ges zu mehr als 25% beteiligt sind.
Tz. 140
Stand: EL 55 – ET: 10/2005
Grotherr (IWB Deutschland, Gr 1, 2017, 2021) schließt daraus, dass der Gesetzeswortlaut eine St-Pflicht der Kap-Ges nicht voraussetzt, dass auch im Inl nicht stpfl Kap-Ges von § 8a KStG nF erfasst werden. Rechtsfolgen aus der Anwendung des § 8a KStG nF ergeben sich mangels St-Pflicht nicht bei der ausl Kap-Ges, sondern bei einem wes beteiligten unbeschr stpfl AE. Frotscher (in F/M, § 8a KStG Rn 33) geht uE hingegen zutr davon aus, dass § 8a KStG nF im Inl nicht stpfl Kap-Ges nicht erfasst, da diesen ein safe haven nach § 8a Abs 2 KStG nicht zusteht. Wegen Einzelheiten s Tz 274.
Tz. 141
Stand: EL 55 – ET: 10/2005
Die Kap-Ges unterliegen den Sanktionen des § 8a KStG nF uE nur für die Dauer ihrer unbeschr oder beschr KSt-Pflicht. Wegen des Beginns und des Endes der unbeschr KSt-Pflicht s Tz 135. Die beschr KSt-Pflicht besteht während der Zeit, in der nach § 8 Abs 1 KStG iVm § 49 EStG stpfl inl Einkünfte erzielt werden. Ein Wechsel von der beschr zur unbeschr St-Pflicht oder umgekehrt berührt die Anwendung des § 8a KStG nF nicht. Wegen der Problematik der Ermittlung des anteiligen EK iSd § 8a Abs 2 KStG nF in diesen Fällen s Tz 307.
Bei Umwandlung einer Kap-Ges in eine Pers-Ges endet die Anwendung des § 8a Abs 1 KStG nF - ggf rückwirkend - mit Ablauf des stlichen Übertragungsstichtags. Ggf liegt nach der Umwandlung jedoch ein Anwendungsfall des § 8a Abs 5 KStG nF (FK-Überlassung an eine nachgeschaltete Pers-Ges) vor. Umgekehrt beginnt bei der Umwandlung einer Pers-Ges in eine Kap-Ges die Anwendung des § 8a KStG nF - ggf rückwirkend - mit Ablauf des stlichen Übertragungsstichtags (s Kröner in E & Y, § 8a KStG Rn 49 mwNachw). Wegen Einzelheiten s Tz 52 ff.
Tz. 142
Stand: EL 55 – ET: 10/2005
Nach der Rn 1 des Schr des BMF v 15.07.2004 (BStBl I 2004, 593) sind die in Tz 136 angeführten Ausnahmeregelungen von der Anwendung des § 8a KStG auch für § 8a KStG nF zu übernehmen (s Tz 136).