Ausgewählte Literaturhinweise:
Kessler/Hinz, Kernbereiche der Verlustverrechnung – Verfassungswidrigkeit von § 8c KStG, DB 2011, 1771;
Roth, Ist die Verlustabzugsbeschränkung des § 8c KStG verfassungswidrig? – Zugleich Anm zu dem Vorlagebeschl des FG HH v 04.04.2011–2 K 33/10, Ubg 2011, 527;
Blumenberg/Crezelius, § 8c KStG nach der Entsch des BVerfG, DB 2017, 1405;
Bode, BVerfG: Verfassungswidrigkeit des Verlustuntergangs gem § 8c Abs 1 S 1 KStG bei Anteilsübertragung von mehr als 25 % bis zu 50 %, DStR 2017, 167;
Demuth, Verfassungswidrigkeit von § 8c Abs 1 S 1 KStG, BeSt 2017, 25;
De Weerth, Anmerkung zum BVerfG-Beschl v 29.3.2017, DB 2017, 1124;
Dörr/Eggert/Plum, Der stliche Verlustabzug kann nicht beliebig eingeschr werden, NWB 2017, 2661;
Dreßler, Sicht des BVerfG zu § 8c S 1 KStG, DK 2017, 326;
Ernst/Roth, Der Vorhang zu und alle Fragen offen – Zur (Un-)Vereinbarkeit von § 8c KStG mit Verfassungsrecht nach der "Paukenschlag"-Entsch des BVerfG, Ubg 2017, 366;
Gosch, Nur ein paar Worte zu den Verlustabzugsbeschränkungen des § 8c KStG nach dem BVerfG-Verdikt, GmbHR 2017, 695;
Hohmann, Partielle Unvereinbarkeit des § 8c Abs 1 S 1 KStG mit Art 3 Abs 1 GG, DStZ 2017, 550;
Kahlert/Schmidt, Nach der Entsch des BVerfG zu § 8c (Abs 1) S 1 KStG; Stünde der Vertrauensschutz einer (rückwirkend) belastenden Neuregelung entgegen?, FR 2017, 758;
Kenk/Uhl-Ludäscher, BVerfG zur Einschränkung des Verlustabzugs: Wegfall des Verlustvortrags bei schädlichem Beteiligungserwerb verfassungswidrig, BB 2017, 1623;
Kessler/Egelhof/Probst, Auswirkungen des BVerfG-Beschl v 29.03.2017 auf § 8c Abs 1 S 1 KStG iVm § 8d KStG und § 8c Abs 1 S 2 KStG, DStR 2017, 1289;
Levedag, Verlustabzug nach § 8c S 1 KStG (jetzt § 8c Abs 1 S 1 KStG) mit dem Grundgesetz unvereinbar, GmbHR 2017, R166;
Mertens, Erwerb von GmbH-Beteiligungen – Wegfall des enteiligen Verlustvortrags einer GmbH ist verfassungswidrig, GmbH-StPr 2017, 201;
Müller, Wegfall des Verlustvortrags bei Erwerb von Anteilen an Kap-Ges zwischen 25 % und 50 % für die Jahre 2008–2015 verfassungswidrig, DB 2017, 1116;
Niemeyer/Lemmen, Umbruch der Verlustnutzung durch den fortführungsgebundenen Verlustvortrag? DStZ 2017, 679;
Pauli, Verfassungswidrigkeit des § 8c Abs 1 S 1 KStG nach Einführung des § 8d KStG? Offene Fragen nach der Entsch des BVerfG v 29.03.2017, FR 2017, 663;
Prinz, Verfassungswidrigkeit der "quotalen § 8c KStG-Verlustabzugssperre" – Erste Folgerungen für Gesetzgebung/Praxis, DB 2017, M5;
Suchanek, Kommentar zum BVerfG-Beschl v 29.03.2017, FR 2017, 577;
Viebrock/Richter, Verlustabzugsbeschränkung des § 8c KStG in Teilen verfassungswidrig, NWB 2017, 1571;
Weiss, Ungleichbehandlung von Kap-Ges beim Verlustabzug infolge schädlichen Beteiligungserwerbs nach § 8c KStG, GmbH-StB 2017, 202;
Fertig, Verlustabzug bei Kö (§§ 8c, 8d KStG) – viel Lärm um nichts?, Ubg 2018, 521;
Haarmann, Ist der Mantelkauf ein Missbrauch? Die Verlustnutzung muss möglich sein!, BB 8/2018, I;
Hörhammer, Die Entsch des BVerfG zu § 8c KStG, FR 2018, 49;
Kölbl/Neumann, Gewinne und Verluste bei der Sanierung von Unternehmen (Teil II), Ubg 2018, 324;
Moritz/Helios, § 8c KStG – Quo Vadis?, BB 2018, 343;
Richter/Welling, Diskussionsbericht zum 65. Berliner St-Gespräch "Die Entsch des BVerfG zu § 8c KStG und ihre Folgen", FR 2018, 64;
Rode, Überlegungen zu einer Neuregelung von § 8c/§ 8d KStG, FR 2018, 344.
Tz. 36
Stand: EL 100 – ET: 10/2020
In § 8c (Abs 1) S 1 KStG aF war geregelt, dass ein schädlicher Beteiligungserwerb von mehr als 25 % und bis einschl 50 % zu einem entspr anteiligen Verlustuntergang führt.
Bei einem schädlichen Beteiligungserwerb von bspw 30 % gingen danach 30 % der nicht genutzten Verluste unter (bei einem schädlichen Beteiligungserwerb von 40 % dann 40 % der nicht genutzten Verluste).
Das FG HH hat mit Beschl v 04.04.2011 (EFG 2011, 1460; Az des BVerfG: 2 BvL 6/11; s dazu auch Anm Ernst, DB 2011, 1259; s Roth, Ubg 2011, 527; s Kessler/Hinz, DB 2011, 1771) dem BVerfG die Frage zur Entsch vorgelegt, ob § 8c KStG insbes wegen Verstoßes gegen das sog Trennungsprinzip (zwischen den Sphären der AE und der Kö) und damit wegen Verstoßes gegen das Prinzip der Besteuerung nach der Leistungsfähigkeit verfassungswidrig sei. Der Entsch lag ein schädlicher Beteiligungserwerb von bis zu 50 % iSd § 8c Abs 1 S 1 KStG aF zu Grunde.
1) Entscheidung des BVerfG v 29.03.2017
Mit Beschl v 29.03.2017 (Az: 2 BvL 6/11, BGBl I 2017, 1289, BStBl II 2017, 1082; s auch Anm v Moritz/Helios in BB 2018, 343) hat das BVerfG die Vorschrift des § 8c (Abs 1) S 1 KStG aF zum quotalen schädlichen Beteiligungserwerb in der bis zum 31.12.2015 geltenden Fassung für unvereinbar mit Art 3 Abs 1 GG erklärt.
Nach Feststellung des BVerfG hält § 8c (Abs 1) S 1 KStG aF einer Prüfung am Maßstab des Willkürlichkeitsverbots nicht stand. Es fehle ein sachl einleuchtender Grund für die ges Differenzierung zwischen Kap-Ges mit einem schädlichen Beteiligungserwerb ab 25 % und anderen Kap-Ges. Dabei setzt sich das BVerfG insbes mit den folgenden drei voneinander unabhängigen Rechtfertigungsgründen auseinander: