Alexandra Pung, Torsten Werner
5.3.4.1 Regelbewertung mit dem gemeinen Wert
Tz. 77
Stand: EL 115 – ET: 09/2024
Wie bei einem echten Formwechsel erfolgt auch bei dem fiktiven Formwechsel nach § 1a Abs 2 S 2 KStG der Ansatz der übergehenden WG nach § 20 Abs 2 S 1 UmwStG grds mit dem gW. Wegen Einzelheiten s § 25 UmwStG Tz 45. Wegen der Frage, wann der Ansatz von gW sinnvoll sein kann (zB zur Nutzung von sonst untergehenden Verlustvorträgen; zur Nutzung des § 34 Abs 3 EStG bzw zur Vermeidung des § 22 UmwStG, wenn kaum stille Reserven vorhanden sind), s Schiffers/Jacobsen (DStZ 2021, 348, 361); s Schiffers (DStZ 2021, 852, 863); und s Müller (NWB 2021, 2190, 2200).
Tz. 78
Stand: EL 115 – ET: 09/2024
Auf den stlichen Übertragungsstichtag (s Tz 92ff) ist eine stliche Eröffnungsbil zu erstellen (s § 25 S 2 iVm § 9 S 2 UmwStG). Hier sind sowohl die bisher in der Gesamthandsbil ausgewiesenen WG als auch die aus dem Sonder-BV miteingebrachten WG auszuweisen (s § 25 UmwStG Tz 45). Wurde der Gewinn bisher nach § 4 Abs 3 EStG ermittelt, hat ein Übergang zur Gewinnermittlung durch BV-Vergleich nach § 4 Abs 1 EStG zu erfolgen (s § 1a Abs 3 S 6 KStG). Weiter hierzu s Tz 82.
5.3.4.2 Antrag auf Bewertung unterhalb des gemeinen Werts
Tz. 79
Stand: EL 115 – ET: 09/2024
Als Ausnahme von der Regelbewertung zum gW und auf Antrag als materiell-rechtliche Voraussetzung für eine Minderbewertung kommt der Ansatz von Bw oder Zwischenwerten in Betracht (s § 20 Abs 2 S 2 bzw § 21 Abs 1 S 2 UmwStG). Wegen Einzelheiten zum Bw-Ansatz s § 20 UmwStG Tz 194ff. Wegen Einzelheiten zum Zwischenwertansatz s § 20 UmwStG Tz 205ff. Wegen der Frage, wann der Ansatz von gW sinnvoll sein kann (zB zur Nutzung von sonst untergehenden Verlustvorträgen, s Tz 77), s Schiffers/Jacobsen (DStZ 2021, 348, 361); s Rickermann (DB 2021, 1035); s Dreßler/Kompolsek (Ubg 2021, 301, 304); und s Brühl/Weiss (DStR 2021, 1617, 1623).
Tz. 80
Stand: EL 115 – ET: 09/2024
Zum Bw- bzw Zwischenwertansatz gehören auch die Werte aus positiven oder negativen Erg-Bil und die Werte aus Sonderbil, soweit dieses BV miteingebracht worden ist. Zu Erg-Bil auch s Rn 39 des Schr des BMF v 10.11.2021 (BStBl I 2021, 2212); s Frotscher (in F/D, Erstkommentierung KöMoG 2021, § 1a KStG Rn 39); s Fuhrmann (NWB 2021, 2356, 2360), s Ott (DStZ 2021, 559, 565); s Nagel/Schlund (NWB 2021, 1874, 1880); s Schiffers (DStZ 2021, 530, 531); s Zapf (NWB 2021, 3792, 3800); s Röder (ZGR 2021, 681); und s Schiffers/Jacobsen (DStZ 2021, 348, 359). Weiter s Ott (DStR 2022, 2121) und s Link (DStR 2022, 1599, 1602), die zutr auf die Vergemeinschaftung der stillen Reserven und das daraus resultierende Ausgleichserfordernis zwischen den Gesellschaftern hinweisen.
Tz. 81
Stand: EL 115 – ET: 09/2024
Der Antrag auf Bw- oder Zwischenwertansatz ist von der übernehmenden Gesellschaft für jeden eingebrachten MU-Anteil zu stellen (s § 25 UmwStG Tz 47). Der Antrag auf Bw-/Zwischenwertansatz ist ein von dem Optionsantrag (s Tz 33ff) getrennter Antrag und somit auch gesondert zu stellen. Er ist anders als der Antrag auf Option nicht von der Pers-Ges, sondern bereits von der optierenden Gesellschaft als Übernehmerin zu stellen. GlA s Rn 31 des Schr des BMF v 10.11.2021 (BStBl I 2021, 2212); s Zapf (NWB 2021, 3792, 3797 und BB 2021, 2775, 2777); s Förster (IStR 2022, 109, 112); s Schiffers/Jacobsen (DStZ 2021, 348, 361); s Dreßler/Kompolsek (Ubg 2021, 301, 303); s Brühl/Weiss (DStR 2021, 889, 894); s Rickermann (DB 2021, 1035, 1036); s Ott (GmbH-Stpr 2021, 293, 294); und s Schiffers (DStZ 2021, 530, 531).
Er ist innerhalb der Ausschlussfrist des § 20 Abs 2 S 3 UmwStG zu stellen (s § 25 UmwStG Tz 50). GlA s Brühl/Weiss (DStR 2021, 889, 894).
Tz. 82
Stand: EL 115 – ET: 09/2024
Auf den stlichen Übertragungsstichtag (s Tz 92ff) ist eine stliche Eröffnungsbil zu erstellen (s § 25 S 2 iVm § 9 S 2 UmwStG). Hier sind sowohl die bisher in der Gesamthandsbilil ausgewiesenen WG als auch die aus dem Sonder-BV miteingebrachten WG auszuweisen (s § 25 UmwStG Tz 48). GlA s Schiffers (DStZ 2021, 530, 531).
Wurde der Gewinn bisher nach § 4 Abs 3 EStG ermittelt, hat ein Übergang zur Gewinnermittlung durch BV-Vergleich nach § 4 Abs 1 EStG zu erfolgen (s § 1a Abs 3 S 6 KStG). Ein sich evtl ergebender (lfd) Übergangsgewinn oder -verlust (s R 4.6 Abs 1 EStR) ist noch bei der MU-Schaft zu versteuern und kann auch nicht auf drei Jahre verteilt werden. GlA s Schiffers (DStZ 2021, 530, 531) und s Brühl/Weiss (DStR 2021, 945, 950). Handelt es sich bei der optierenden Gesellschaft um eine eingetragene GbR, hat diese auch weiterhin keinen hr-ichen Jahresabschluss, sondern einen Rechnungsabschluss nach § 718 BGB aufzustellen. Hierzu s Mock (GmbHR 2023, 1066, 1072) sowie s Herkens (GmbH-StB 2024, 186, 187).
5.3.4.3 Einschränkungen des Bewertungswahlrechts
Tz. 83
Stand: EL 115 – ET: 09/2024
Die optierende Gesellschaft hat die ges vorgeschriebenen Einschränkungen für einen Bw-/Zwischenwertansatz zu beachten, wenn und soweit
- nicht sichergestellt ist, dass das eingebrachte BV später bei der optierenden Gesellschaft der Besteuerung mit KSt unterliegt (s § 20 Abs 2 S 2 Nr 1 UmwStG),
- die MU-Anteile zum Einbringungsstichtag über ein negatives Kap verfügen (s § 20...