Tz. 143

Stand: EL 80 – ET: 04/2014

Eine Aktie ist ein Wertpapier, das einen Anteil bzw ein Mitgliedschaftsrecht an einer AG dokumentiert. Die Aktie verbrieft insbes das Recht auf eine Beteiligung am erzielten Gewinn, aber auch das Recht auf

den Bezug neuer (junger) Aktien und
die Mitbestimmung bei Beschlüssen der Hauptversammlung.

Aktien können als Nennbetragsaktien (Nennwert mind 1 EUR) oder als Stückaktien ausgegeben werden (s § 8 Abs 1 AktG).

Aktien sind

a)

Anteile am Grund-Kap einer dem dt AktG unterliegenden AG in der Form von

Inhaberaktien, Namensaktien (s § 23 Abs 3 Nr 5 AktG, § 67 AktG),
vinkulierte Namensaktien (Übertragung nur mit Zustimmung der AG, s § 68 Abs 2 AktG),
Vorzugsaktien mit höherer Gewinnbeteiligung, aber ohne Stimmrecht (s §§ 11, 12, 139ff AktG),
stimmrechtslose Aktien mit eingeschr Gewinnbezugsrecht (s Urt des BFH v 25.11.1997, BFH/NV 1998, 691),
Zwischenscheine (vorl Anteilscheine, die den AE vor Ausgabe der Aktien erteilt werden, s § 8 Abs 6 AktG).

Nicht mehr zulässig sind Mehrstimmrechtsaktien (s § 12 Abs 2 AktG).Wegen der Entkoppelung von Satzungs- und Verwaltungssitz bei einer AG nach § 5 AktG idF des MoMiG zB s Binnewies (GmbH-StB 2008, 268), s Heckschen (DStR 2009, 166, 168), s Werner (GmbHR 2009, 191, 194) und s Hein/Suchan/Geeb (DStR 2008, 2289). Hiernach kann sich zukünftig der Sitz der Geschäftsleitung (Verwaltungssitz), nicht hingegen der Satzungssitz einer AG im Ausl befinden. Weiter s Tz 480.

b) Anteile am Grund-Kap einer dem dt REITG unterliegenden AG (s § 19 Abs 2 REITG), wobei das Halb-/Teil-Eink-Verfahren nicht anwendbar ist (s Tz 447). Die zulässige direkte Höchstbeteiligung eines Aktionärs an der REIT-AG ist mit weniger als 10 % der Aktien bzw mit weniger als 10 % der Stimmrechte festgelegt (s § 11 Abs 4 REITG). Ebenfalls hierzu s Ebner (NWB F 3, 14 547, 14 550), s Kraft/Bron (IStR 2007, 377), s Frey/Harbarth (ZIP 2007, 1177, 1187), s Bron (BB Special 7/2007, 2 23) und s Korts (Stbg 2008, 97, 101).
c) Aktien an einer KGaA (s § 278 AktG). Nicht zu den Anteilen iSd § 17 EStG gehört hingegen der Anteil des phG einer KGaA (wegen Einzelheiten s § 9 KStG Tz 9 ff).
d) Anteile an einer Europäischen AG (SE). Wegen der Gründung einer SE s § 1 UmwStG Tz 75 ff; weiter zB s Funke (NWB F 18, 4787). Ebenfalls hierzu s das SEAG v 22.12.2004 (BGBl I 2004, 3675). Dass § 17 Abs 1 S 3 EStG die Anteile an einer europäischen AG – anders als § 17 Abs 7 EStG die Anteile an der Europäischen Genossenschaft – nicht ausdrücklich nennt, ist uE unerheblich, da § 17 Abs 1 S 3 EStG nach seinem Wortlaut nicht die Beteiligung an einer dem dt AktG unterliegenden AG voraussetzt.

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