Ausgewählte Literaturhinweise:
Helios, Das dt Gemeinnützigkeitsrecht innerhalb der Schranken des Europarechts –EG-Rechtswidrigkeit des § 5 Abs 2 Nr 2 KStG, BB 2002, 1893;
Jachmann, Die Europarechtswidrigkeit des § 5 Abs 2 Nr 2 KStG, BB 2003, 990;
Heger, Gemeinnützigkeit und Gemeinschaftsrecht – Zur Europarechtsmäßigkeit des Spendenprivilegs unbeschr stpfl KSt-Subjekte in § 48 EStDV und § 5 Abs 2 Nr 2 KStG, FR 2004, 1154;
Wachter, Gemeinnützigkeit von Stiftungen mit Sitz im EU-Ausl, FR 2004, 1220;
Schiffer, Aktuelles Beratungs-Know-how Gemeinnützigkeits- und Stiftungsrecht, DStR 2005, 508;
Hüttemann/Helios, Gemeinnützige Zweckverfolgung im Ausl nach der "Stauffer"-Entsch des EuGH, DB 2006, 2481;
Jachmann, Die Entsch des EuGH im Fall Stauffer – Nationale Gemeinnützigkeit in Europa, BB 2006, 2607;
Jachmann/Meier-Behringer, Gemeinnützigkeit in Europa: St- und europarechtliche Rahmenbedingungen, BB 2006, 1823;
Thömmes/Nakhai, Aktuelle EG-rechtliche Entwicklungen auf dem Gemeinnützigkeitssektor, IStR 2006, 164;
Loy, Europäisierung des Gemeinnützigkeitsrechts mit Auswirkungen auf das Spendenabzugsrecht, BeSt 2007, 14;
Drüen/Liedtke, Die Reform des Gemeinnützigkeits- und Zuwendungsrechts und seine europarechtliche Flanke, FR 2008, 1;
Tiedtke/Möllmann, Gemeinnützigkeit und Europäische Grundfreiheiten – Zu den Auswirkungen des EuGH-Urt in der Rs "Stauffer" auf das dt Gemeinnützigkeitsrecht, DStZ 2008, 69;
Fiand, Satzungsbestimmungen im Gemeinnützigkeitsrecht – Das BFH-Urt v 15.11.2017, NWB 2018, 1747.
1 Inländische Einkünfte, die dem Steuerabzug ganz oder teilweise unterliegen (§ 5 Abs 2 Nr 1 KStG)
Tz. 1
Stand: EL 97 – ET: 11/2019
Durch die Regelung in § 5 Abs 2 Nr 1 KStG verbleibt es für die dem St-Abzug unterliegenden Eink, die st-befreite Kö beziehen, grds bei der Belastung mit der Abzug-St (KapSt), soweit die Eink nicht in einem wG oder iR partieller StPflicht anfallen und damit der KSt aufgr der Einkommensbesteuerung unterliegen.
Die KapSt erhält dadurch den Charakter einer Objekt-St (s Urt des BFH v 21.08.1974, BStBl II 1974, 776). Mit der Regelung des § 5 Abs 2 Nr 1 KStG korrespondiert die Vorschrift des § 32 Abs 1 Nr 1 KStG.
Tz. 2
Stand: EL 97 – ET: 11/2019
Dieser St-Abzug ist gem § 32 Abs 3 S 2 KStG auch dann vorzunehmen, wenn derartige Entgelte von einer nach § 5 Abs 1 KStG oder nach anderen Ges stfreien Kö bezogen werden (s BT-Drs 16/4841, 77). Durch die Ergänzung des § 5 Abs 2 Nr 1 KStG wird folgerichtig der Ausschluss der StBefreiung des § 5 Abs 1 KStG (bzw der Befreiung nach anderen Ges) für derartige Entgelte sichergestellt (s BT-Drs 16/4841, 74).
Tz. 3
Stand: EL 97 – ET: 11/2019
Der St-Satz beträgt gem § 32 Abs 3 S 3 KStG 15 % des Entgelts (hierzu s BT-Drs 16/4841, 78).
Der St-Abzug, auf den grds die Vorschriften des EStG anzuwenden sind (s § 32 Abs 3 S 4 KStG) hat gem § 32 Abs 1 Nr 1 KStG abgeltende Wirkung.
Tz. 4
Stand: EL 97 – ET: 11/2019
Der Ausschluss der StBefreiung wird in bestimmten Fällen wieder durchbrochen:
- für alle st-befreiten Kö, wenn sie von einer anderen st-befreiten Kö Gewinnanteile beziehen, durch Abstandnahme vom KapSt-Abzug gem § 44a Abs 4 S 2 EStG. Diese Regelung ist nicht auf die nach § 5 KStG befreiten Kö beschr, sondern gilt auch für die nach anderen Ges st-befreiten Kö;
- für nach § 5 Abs 1 Nr 9 KStG st-befreite Kö, denen andere als die in § 44a Abs 4 EStG genannten Kap-Erträge zufließen, durch Abstandnahme vom KapSt-Abzug gem § 44a Abs 7 S 2 EStG bei GA einer Kap-Ges, einer Gen oder aus Genussrechten sowie bei Kap-Erträgen iSd § 43 Abs 1 S 1 Nr 2 und 3 EStG bzw gem § 44a Abs 7 S 1 Nr 1 EStG für Kap-Erträge iSd § 43 Abs 1 S 1 Nr 7a, 7c EStG;
- für nach § 5 Abs 1 KStG mit Ausnahme der Nr 9 (oder nach anderen Ges) st-befreite Kö. Dabei wird gem § 44a Abs 8 S 1 Nr 1 EStG die KapSt von 25 % auf Kap-Erträge iSd § 43 Abs 1 S 1 Nr 1 nur iHv drei Fünfteln erhoben.
- Außerdem erfolgt generell kein KapSt-Abzug bei Ausschüttungen einer Kö, für die Beträge aus dem stlichen Einlagekonto iSd § 27 KStG als verwendet gelten. Hierzu s § 20 Abs 1 Nr 1 S 3 EStG s § 20 EStG Tz 88–92.
2 Beschränkt Steuerpflichtige (§ 5 Abs 2 Nr 2 KStG)
2.1 Gründe für die Änderung des § 5 Abs 2 Nr 2 KStG
Tz. 5
Stand: EL 97 – ET: 11/2019
Mit der Änderung des § 5 Abs 2 Nr 2 KStG durch das JStG 2009 wurden die Folgerungen aus dem Urt des EuGH v 14.09.2006 (C 386/01 ["Stauffer"], EUGHE [Beil zu BFH/NV1/2007,55]) gezogen. Danach erfüllen auch ausl Kö, die st-begünstigte Zwecke iSd § 5 Abs 1 Nr 9 KStG verfolgen und in der EU oder in Teilen des EWR-Raums ansässig sind, die Voraussetzungen dieser Vorschrift. Dadurch sollten diejenigen ausl st-begünstigten Kö, die in der EU oder in Teilen des EWR-Raums ansässig sind und die Voraussetzungen der StBefreiung nach § 5 Absl Nr 9 KStG erfüllen, den inl st-begünstigten Kö gleichgestellt und mit ihren inl Eink von der KSt befreit werden (s BT-Drs 16/11108, 36).
Ihre wG werden – wie bei inl st-begünstigten Kö – wie bisher besteuert.
2.2 Steuerliche Auswirkungen
Tz. 6
Stand: EL 97 – ET: 11/2019
Diese Gleichstellung der in der EU oder in Teilen des EWR-Raums ansässigen Kö mit inl st-begünstigten Kö wurde allerdings – aufgr der gleichzeitigen Änderung des § 51 AO – nur für die Fälle erreicht, in denen die in der EU oder im EWR-Raum ansässige Kö ihre st-begünstigte Tätigkeit z...