Tz. 113

Stand: EL 80 – ET: 04/2014

Bei Ausschließung oder Austritt eines AE aus wichtigem Grund (s BGHZ 9, 157; 32, 17) können dessen Anteile entweder eingezogen werden (hierzu s Tz 146 ff und s Wehrstedt/Füssenich, GmbHR 2006, 698) oder es kann die Abtretung der Anteile verlangt werden. Ebenfalls hierzu s Bacher/Blumenthal (GmbHR 2009, 246). Im letztgenannten Fall, dh bei Abtretung der Anteile nimmt die hM (zB s Rapp, in L/B/P, § 17 EStG, Rn 118) – uE zutr – eine Veräußerung iSd § 17 EStG an. Weber-Grellet (in Schmidt, 32. Aufl, § 17 EStG, Rn 103) differenziert danach, ob der Ausschluss oder Austritt durch die Einziehung oder den Erwerb eigener Anteile vollzogen wird. Rapp (in L/B/P, § 17 EStG, Rn 117) geht uE zutr sowohl in den Fällen der Abtretung als auch der Ausschließung von einer Veräußerung iSd Abs 1 aus. Nach Verw-Auff (s Schr des BMF v 27.11.2013, BStBl I 2013, 1615, Rn 20 zur Rechtslage nach Inkrafttreten des BilMoG) stellt bei dem AE der Erwerb eigener Anteile, unabhängig davon, ob diese zum Zweck der Weiterveräußerung oder Einziehung erworben werden, eine Veräußerung iSd § 17 Abs 1 EStG und keine Teilliquidation iSd § 17 Abs 4 EStG dar (auch s Tz 150). Der BFH (s Urt des BFH v 22.07.2008, BStBl II 2008, 927) lässt offen, ob ein Anwendungsfall des Abs 1 S 1 oder des Abs 4 des § 17 EStG vorliegt.

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