In der Automobilindustrie gilt der Grundsatz, dass 1 % Einsparung an den Materialkosten gleichbedeutend ist mit einer Umsatzsteigerung von 10 bis 20 %. Als Folge daraus sind die Ziele der Konzerne, die Materialkosten um Milliardenbeträge zu reduzieren. Damit einhergehend werden ebenfalls das Umlaufvermögen, die Lagerhaltungskosten und damit die Kapitalbindungskosten gesenkt. Als Ergebnis erhöhen sich damit die Rentabilität und die Wettbewerbsfähigkeit. Die Vorteile und Nachteile von Beständen zeigt Tab. 1.

 
Bestände ermöglichen Bestände verdecken
Reibungslose Produktion Störanfällige, unabgestimmte
Kapazitäten
Hohe Lieferbereitschaft Mangelnde Lieferflexibilität
Überbrückung von Störungen Hoher Ausschuss, Schwund, Verderb von Waren
Wirtschaftliche Fertigung Mangelnde Liefertreue
Konstante Auslastung Hohe Kapitalbindung
Vermeidung von Fehlmengenkosten Schlechte Prognosen
Hoher Servicegrad Mangelnde innerbetriebliche
Kommunikation

Tab. 1: Vorteile und Nachteile von Beständen

Je niedriger die Bestände sind, desto mehr werden Fehlerquellen aufgedeckt und damit Schwachstellen behoben. Das Umlaufvermögen im Unternehmen kann je nach Branche 40–60 % des Umsatzes betragen. Diese Zahlen unterstreichen die Notwendigkeit, den Materialbestand ständig zu optimieren.

Die Ermittlung des Materialbedarfs bildet die Basis aller Aktivitäten im Rahmen der Materialwirtschaft. Der Bedarf ist die Menge von Materialien bzw. Erzeugnissen, die innerhalb eines bestimmten Zeitraums vom Unternehmen verbraucht oder vom Kunden bestellt wird. Der Bedarf besteht aus festen Kundenaufträgen oder aus dem wahrscheinlichen Absatz von Materialien und Erzeugnissen.

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