Mit der Excel-Arbeitshilfe Finanzplanung und Kapitalflussrechner lässt sich eine einfache, aber dennoch fundierte Finanz- und Kapitalflussplanung umsetzen. Es gibt 4 Tabellenblätter, jeweils 1 zu den vier Kernelementen Gewinn- und Verlustrechnung, Bilanz, Bewegungsbilanz und Kapitalflussrechnung. Es besteht jeweils die Möglichkeit, ein Vorjahr, das laufende Jahr sowie bis zu 3 Planjahre zu erstellen. Wer nur Planjahre benötigt, muss die Überschriften ändern und z. B. das Vorjahr durch Planjahr 1, das laufende Geschäftsjahr durch Planjahr 2 usw. ändern.
Es wird mit Zusammenfassungen gearbeitet, beispielsweise werden in der Gewinn- und Verlustrechnung nur die Material- und Personalkosten sowie die Abschreibungen separat ausgewiesen, die anderen Kostenarten zu "sonstige betriebliche Aufwendungen" zusammengefasst. Bei der Bilanz wird nur das Eigenkapital ausgewiesen und nicht weiter untergliedert, etwa in Stammkapital, Gewinn und Rücklagen.
Anmerkungen zur Anwendung der Arbeitshilfe
Eingaben sind in allen Zellen mit blauer Schrift möglich. Negative Werte werden in roter Schrift dargestellt. Zellen mit anderer Färbung können Formeln enthalten, deren Überschreiben die Arbeitshilfe unbrauchbar macht. Alle Tabellenblätter werden auf einer Seite ausgedruckt. Die Eingaben in der Arbeitshilfe müssen manuell vorgenommen werden; eine Verknüpfung zu z. B. Buchhaltungssystemen existiert nicht.
2.1 Gewinn- und Verlustrechnung als eine Säule der Finanzplanung
Der erste "Baustein" einer Finanzplanung ist in den meisten Fällen die Gewinn- und Verlustrechnung (GuV). Mit ihr wird dargestellt, wie viel Gewinn bzw. Jahresüberschuss ein Unternehmen erreichen konnte bzw. plant in der Zukunft zu erreichen. Im Kern werden die Nettoumsatzerlöse und die Kosten eingetragen und man erhält durch Subtraktion das Ergebnis vor Steuern bzw. das Ergebnis aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit. Werden die Ertragssteuern abgezogen, verbleiben ein Jahresüberschuss bzw. ein Jahresfehlbetrag. Aus der GuV lassen sich auch wichtige Kennzahlen wie z. B. die Umsatzrendite oder das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern, im Kern Betriebsergebnis) ableiten. Die EBIT- oder Betriebsergebnis-Rendite ist besser dazu geeignet, zu zeigen, wie gut ein Unternehmen in seinem eigentlichen Metier, z. B. Maschinenbau oder Farbherstellung, gearbeitet hat. Sonderfaktoren wie Finanzierung (Zinshöhe) und steuerliche Situation werden herausgerechnet.
Die GuV ist wichtiger Bestandteil des Jahresabschlusses und der Finanzplanung eines Unternehmens. Eine zusammengefasste GuV zeigt Abb. 1.
Abb. 1: Gewinn- und Verlustrechnung (Auszug Tabellenblatt).
2.2 Bilanz als eine Säule der Finanzplanung
Mit einer Bilanz werden Vermögen und Kapital eines Unternehmens gegenübergestellt. Das Vermögen befindet sich auf der Aktivseite der Bilanz, das Kapital auf der Passivseite. Die Summen von Vermögen und Kapital müssen immer gleich sein.
Beim Vermögen unterscheidet man im Wesentlichen in Anlagevermögen, z. B. Gebäude, Maschinen, IT oder Fahrzeuge und Umlaufvermögen, z. B. Forderungen, Vorräte und liquide Mittel. Das Vermögen zeigt, wofür das einem Unternehmen zur Verfügung stehende Kapital verwendet worden ist.
Beim Kapital wird im Kern in Eigenkapital sowie kurz- und langfristige Verbindlichkeiten (Schulden) unterschieden. Zum Eigenkapital gehören vor allem das gezeichnete Kapital, die Kapital- und Gewinnrücklagen, mögliche Gewinn- oder Verlustvorträge sowie der erzielte Jahresüberschuss oder -fehlbetrag, der sich aus der GuV ergibt. Eigenkapital steht einem Unternehmen langfristig zur Verfügung und muss nur zurückgezahlt werden, wenn z. B. Eigentümer ausscheiden und ihren Anteil zurückverlangen. Langfristige Schulden sind z. B. Hypotheken und andere Darlehen. Kurzfristige Schulden sind z. B. Lieferantenkredite und kurzfristige Rückstellungen, etwa für Steuern. Die Kapitalseite zeigt, woher das Geld kommt, um das für den Geschäftsbetrieb notwendige Vermögen zu finanzieren. Schulden müssen an die Gläubiger, z. B. Banken oder Lieferanten bei Fälligkeit zurückgezahlt werden.
Somit gibt die Bilanz einen Überblick über die finanzielle Lage eines Unternehmens und ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil des Jahresabschlusses und der Finanzplanung. Da eine klassische Bilanz die Bestände an Vermögen und Kapital zu einem Zeitpunkt anzeigt, bezeichnet man sie auch als Beständebilanz.
Ein Beispiel einer zum Teil verdichteten Bilanz aus der Arbeitshilfe zeigt Abb. 2. Da sich Aktiva und Passiva entsprechen müssen, gibt es im unteren Feld eine Kontrollzeile, deren Wert immer "Null" sein muss. Ansonsten gibt es eine Differenz zwischen Aktiv- und Passivseite, die korrigiert werden muss.
Abb. 2: Bilanz (Auszug Tabellenblatt).
2.3 Bewegungsbilanz als eine Säule der Finanzplanung
Auch die Bewegungsbilanz ist ein wichtiger Bestandteil der Finanzplanung. Anders als bei einer klassischen Bilanz zeigt eine Bewegungsbilanz die Finanzierungsvorgänge im Betrieb, also, woher die finanziellen Mittel stammen, die einem Unternehmen in einem Zeitraum zugeflossen sind bzw. künftig zufließen werden (Mittelherkunft) und wofür sie verwendet werden (Mittelverwendung).
Um Mittelherkunft und -ve...