2.6.1 Bedeutung des Businessplans
Der Businessplan (= Geschäftsplan) dient dazu, die Erfolgsaussichten einer Geschäftsidee, einer Unternehmensgründung oder eines Investitionsvorhabens umfassend darzustellen. Gleichzeitig dient der Businessplan mit den darin enthaltenen Planzahlen als Controllinginstrument: Werden die festgelegten Zielwerte nicht erreicht, können rechtzeitig Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. So besteht nicht nur die Chance, Fehlentwicklungen frühzeitig zu erkennen und zu korrigieren, sondern auch wertvolle Erkenntnisse für die zukünftige Planung zu gewinnen.
2.6.2 Inhalt und Aufbau von Businessplänen
Der Businessplan enthält eine genaue Darstellung der Qualifikation des Unternehmers, eine Beschreibung des Produkt- und Dienstleistungsangebots, eine Marktanalyse und eine entsprechende Marketingstrategie sowie eine Erfolgs- und Finanzplanung (Planungszeitraum meist 3 Jahre).
Der Businessplan soll damit alle relevanten Informationen enthalten, die für Kapitalgeber von Bedeutung sind. Der Businessplan hat einen durchschnittlichen Umfang von 30 Seiten und sollte ein Deckblatt und ein Inhaltsverzeichnis haben. Ist der Businessplan zu umfangreich, besteht die Gefahr, dass er vom Adressaten nicht im Detail gelesen wird. Banken verlangen daneben ggf. die Darstellung des Vorhabens auf bankindividuellen Schemata und Formularen. Die Darstellungsweisen können sich zwar hinsichtlich ihres Aufbaus und Umfangs unterscheiden, die grundlegenden Inhalte sind jedoch weitgehend identisch. Es ist sinnvoll, sich vor der Erstellung des Businessplans mit dem Adressaten über Inhalt, Aufbau und Umfang des Businessplans zu verständigen.
Das folgende Muster eines Businessplans kann mit seinen Seitenangaben zum Umfang der einzelnen Kapitel nur ungefähre Werte nennen, da die Schwerpunkte von Unternehmen zu Unternehmen sehr unterschiedlich sind.
Beispiel: Aufbau eines Businessplans
1. |
Zusammenfassung (Executive Summary) |
1 Seite |
2. |
Unternehmensdaten |
1 Seite |
3. |
Produkte und Dienstleistungen |
3 Seiten |
4. |
Persönliche Eignung |
1 Seite |
5. |
Zielgruppen |
2 Seiten |
6. |
Markt |
2 Seiten |
7. |
Wettbewerb |
2 Seiten |
8. |
Wettbewerbsvorteile |
2 Seiten |
9. |
Standort |
1 Seite |
10. |
Absatz |
2 Seiten |
11. |
Beschaffung |
1 Seite |
12. |
Organisation |
2 Seiten |
13. |
Zukunftsperspektiven (Chancen und Risiken) |
2 Seiten |
14. |
Umsetzungs-/Realisierungsfahrplan |
1 Seite |
15. |
Planungsrechnungen |
10 Seiten |
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Investitionsvolumen/Kapitalbedarf |
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Finanzierung (Eigenkapital/Fremdkapital/Sicherheiten) |
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Erfolgs- und Liquiditätsplanung |
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Personalplanung |
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Privater Finanzbedarf |
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16. |
Anhang |
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Mietvertragsentwürfe für Geschäftsräume |
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Bei Bauvorhaben: Bauunterlagen, Grundbuchauszug |
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Bei Franchise: Franchise-Konzept, Franchisevertrag im Entwurf, Unterlagen über den Franchisegeber |
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Bei Kauf eines bestehenden Unternehmens: Entwurf des Kaufvertrags, Bilanzen der letzten 3 Jahre, betriebswirtschaftliche Auswertungen, Angaben über Veräußerungsmotive des bisherigen Inhabers, Angaben/Unterlagen über die Kaufpreisermittlung, Handelsregisterauszug |
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Persönliche Daten des Gründers/Inhabers |
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2.6.3 Checklisten
Die folgenden Checklisten können bei der Erstellung des Businessplans unterstützen. Sie decken die wichtigsten Punkte der meisten Investitionsvorhaben ab, können jedoch keinen Anspruch auf absolute Vollständigkeit für jede denkbare Fallkonstellation erheben, da jedes Investitionsvorhaben vom Inhalt und Umfang her anders strukturiert ist.
Die Checklisten sind ggf. durch individuelle Ergänzungen oder Streichungen auf den konkreten Einzelfall anzupassen.
Checkliste: Textteil des Businessplans
Der Textteil sollte inhaltlich und formal so "leserfreundlich "wie möglich gestaltet werden, indem folgende Punkte beachtet werden.
- einheitliche Formatierung/einheitliches Layout
- gut lesbare Schriftart (z. B. Arial) und Schriftgröße (z. B. 12 Punkt)
- lesefreundlicher und einheitlicher Zeilenabstand (1,15 oder 1,5)
- Hat der Textteil einen Umfang, der vom Adressaten in angemessener Zeit gelesen werden kann? Faustregel: Der Textteil wird je nach Umfang und Komplexität des Vorhabens in vielen Fällen zwischen 15 und 40 Seiten liegen.
- Ist der Textteil allgemeinverständlich formuliert und auch für einen fachlichen Laien bzw. für einen branchenfremden Leser verständlich?
- Sind Fachbegriffe verständlich erläutert?
- Sind wichtige Begriffe definiert und werden diese Begriffsdefinitionen einheitlich verwendet (und nicht mit wechselnder Bedeutung)?
- Ist aus der Argumentation die Rentabilität des Vorhabens erkennbar?
- Ist erkennbar, dass der erzielte Gewinn dauerhaft ausreicht, um den Kapitaldienst (Zins und Tilgung) und die privaten Lebenshaltungskosten zu decken?
Checkliste: Deckblatt des Businessplans
Das Deckblatt ist für den Leser der erste Eindruck vom vorgelegten Businessplan. Das Deckblatt sollte daher möglichst ansprechend gestaltet werden.
- Name des Unternehmens
- Unternehmenszweck/Titel des Gründungsvorhabens
- Hat der Businessplan einen möglichst aussagekräftigen und präzisen Titel, der den Leser sofort erkennen lässt, worum es geht? Lässt der Titel bereits einen Wettbewerbsvorteil, einen Produktschwerpunkt od...