Zusammenfassung
Fixkosten sind definiert als die Kosten, die unabhängig von der Beschäftigung oder Kapazitätsauslastung des Unternehmens anfallen. Sie stellen die Kosten der Betriebsbereitschaft dar. Fixe Kosten fallen für die Bereitstellung der Produktionsfaktoren und deren Rahmenbedingungen an. Sie schaffen Kapazitäten, die erst eine wirtschaftliche Tätigkeit ermöglichen. Hohe Kapazitäten bedeuten i. d. R. hohe Fixkosten, niedrige Kapazitäten führen entsprechend zu niedrigen Fixkosten.
Zu den Fixkosten zählen vor allem Abschreibungen, Personalkosten in den indirekten Bereichen wie der Verwaltung sowie Kosten für Beratung oder Versicherungen. Die Fixkosten werden auch Strukturkosten genannt.
Kennzeichnend für Fixkosten ist, dass sie sich mit einer Kapazitätsänderung, z. B. durch die Anschaffung einer zusätzlichen Maschine, sofort erheblich ändern.
Als Gegenpol sind die variablen Kosten (oder Produktkosten) anzusehen, die mit steigender Produktion steigen und mit sinkender Produktion sinken.
1 Grafische Darstellung des Fixkostenverlaufs
Wie Abb. 1 zeigt, bleiben die Fixkosten unabhängig von einer Änderung der Kapazitätsauslastung unverändert.
Abb. 1: Fixkosten in Abhängigkeit von der Beschäftigung
2 Welche Kostenarten sind den Fixkosten zuzurechnen?
Fast alle Kostenarten können auch fix auftreten, wenn entsprechende Verträge und Vereinbarungen dahinter stehen. Die typischen Fixkosten setzen sich aus den folgenden Arten zusammen:
Abschreibungen
Die meisten Wirtschaftsgüter werden zeitabhängig abgeschrieben. Zumindest enthalten auch die Abschreibungsbeträge bei den Gütern, die leistungsabhängig abgeschrieben werden, einen Anteil, der das zunehmende Alter des Wirtschaftsgutes berücksichtigt. Damit bilden die Abschreibungen einen wichtigen Teil der Fixkosten eines Unternehmens. Sie fallen an für:
- Gebäude: Die Abnutzung des Gebäudes ist vollkommen unabhängig von der Beschäftigung im Unternehmen. Die Abschreibung erfolgt zeitabhängig.
- Betriebs- und Geschäftsausstattung: Ein Zusammenhang zwischen der Abnutzung der Einrichtungsgegenstände und dem Ausstoß der Produktion kann nur sehr schwer hergestellt werden.
- Fuhrpark: Die Abschreibung im Fuhrpark erfolgt zwar leistungsabhängig. Bestimmend ist jedoch die Leistung des Fuhrparks, nicht die der Produktion.
- Maschinen: Ein großer Teil der Abschreibungen von Maschinen ist abhängig von der geleisteten Produktionsmenge. Eine direkte Zuordnung ist jedoch kaum möglich, da der Abschreibungsbetrag einer Periode zwar beeinflusst wird von einer Produktionsänderung von 10.000 Stück auf 0 Stück, jedoch weniger von 10.000 Stück auf 20.000 Stück.
Unterhaltskosten
Gebäude, Maschinen und Anlagen müssen gewartet und unterhalten werden. Hier fallen große Beträge an, die unabhängig von der Produktionsmenge sind. Vor allem die Maschinen und Anlagen verursachen aber auch leistungsabhängige Unterhaltskosten, die vom Kostenrechner ermittelt werden können und herausgerechnet werden müssen.
Mieten, Leasingkosten
Eine Sonderrolle innerhalb der Fixkosten spielen Mieten und Leasingkosten z. B. für Gebäude, Fuhrpark oder Maschinen. Zugrunde liegen in der Regel vertragliche Vereinbarungen, die eine bestimmte Laufzeit haben. Für die Laufzeit dieser Verträge sind die Kosten fix. Nach Ablauf der Vereinbarung sind die Mietaufwendungen und Leasingkosten für einen kurzen Augenblick disponibel.
Wegfall von Produktionsmengen
Für Sie als Kostenrechner ist diese „Variabilität” der Mieten und Leasingkosten jedoch nur dann interessant, wenn die Leistung wegen eines Rückgangs der Produktion nicht mehr benötigt wird. Die Leistung selbst und damit die Kosten dafür sind nicht abhängig von der Beschäftigung. Bei der Betrachtung der Fixkosten hinsichtlich einer Entscheidung, die den Wegfall von Produktionsmengen beinhaltet (z. B. Programmbereinigung), müssen Sie dies jedoch berücksichtigen.
Personalkosten
Personalkosten sind, zumindest in Deutschland, zum großen Teil Fixkosten. Rechtlich ist es nur in engen Grenzen möglich, die Arbeitszeiten und die Anzahl der Mitarbeiter flexibel an die Beschäftigung im Unternehmen anzupassen. Hinzu kommt, dass die Bezahlung der Mitarbeiter in zunehmendem Maße nicht leistungsabhängig erfolgt. Zumindest ist die hundertprozentige Abhängigkeit der Löhne von einer Mengenleistung nicht möglich. Immer öfter werden auch qualitative Aspekte berücksichtigt. Zunehmend werden auch die Mitarbeiter in der Produktion mit festen Monatslöhnen bezahlt.
Die soziale Absicherung der Arbeitnehmer durch den Arbeitgeber, die in vielen Tarifverträgen geregelt ist und durch das Betriebsverfassungsgesetz festgeschrieben wurde, machen immer größere Teile der Personalkosten zu Fixkosten. So führen lange Kündigungsfristen dazu, dass bestimmte Lohnkosten erst nach mehreren Monaten oder Jahren abgebaut werden können. In vielen Branchen sind bestimmte Arbeitnehmer, die ein gewisses Alter überschritten und eine gewisse Betriebszugehörigkeit erreicht haben, gar nicht mehr kündbar. Damit sind diese Personalkosten fix.
Personalkosten
Personalkosten sind also in zweifacher Hinsicht fix. Zum einen ist eine leistungsa...