Zusammenfassung
Generationen begegnen sich im Arbeitskontext. Da prallen Welten aufeinander!
Die gesellschaftliche und technologische Entwicklung der letzten Jahrzehnte haben Einstellungen zur Erwerbsarbeit massiv verändert. Wie man diesen generationsübergreifenden Umgang gut gestalten kann – darum geht es in diesem Beitrag.
Zunächst erfolgt eine Beschreibung der vier Generationstypen des Arbeitsmarktes und deren entsprechenden Erwartungen. Mit Hilfe der menschlichen Urgrundbedürfnisse werden Voraussetzungen einer gelingenden Generationsarbeit vorgestellt und mit praktischen Interventionsmaßnahmen versehen. Führungskräfte, die unterschiedliche Generationen im Arbeitsumfeld begleiten, benötigen besonders komplexe Führungskompetenzen. Diese werden zum Abschluss dieses Beitrags zusammengestellt.
1 Generationen auf dem Arbeitsmarkt – Status Quo
Aktuell werden Altersgruppen im Arbeitskontext folgendermaßen klassifiziert. Ausgangspunkt ist das Geburtsjahr. Von daher wird in gängigen Kontexten von vier Generationstypen gesprochen:
1. Babyboomer, 2. Generation X, 3. Generation Y und die zuletzt geborene Generation Z.
Babyboomer
Die Babyboomer sind die älteste derzeit erwerbstätige Generation, geboren zwischen 1946 und 1964. Diese sind noch auf dem Arbeitsmarkt verfügbar, gehen aber nun bald in Rente.
Diese Jahrgänge verfügen über die höchste Geburtenrate. Geprägt ist diese Generation durch Erlebnisse der Nachkriegszeit: Wirtschaftsaufschwung, Erziehung durch und Werte der Kriegsgeneration.
Generation X
Die Jahrgänge der Generation X wurden zwischen 1965 und 1979 geboren. Erfahrungen, die diese Generation miterlebt haben sind vielseitig: Wirtschaftskrisen, Techniksprünge, Arbeitslosigkeit, Umweltkatastrophen, Kalter Krieg, etc.
Generation Y
Die Generation Y wurde zwischen 1980 und 1994 geboren. Da sie kurz vor der Jahrtausendwende Geburtstag haben, nennt man sie auch Millennials. Es ist die erste Generation, die in einer stark digital geprägten Umwelt aufgewachsen sind. Sie gelten als Digital Natives. In der stark wachsenden Wirtschaft konnten diese jungen Menschen viele technische Weiterentwicklungen, veränderte Führungsstile, Globalisierungsbestrebungen, Umweltaktivismus und viele weltweiten Veränderungen miterleben.
Generation Z
Generation Z ist die jüngste Generation auf dem bestehenden Arbeitsmarkt. Geboren zwischen 1995 und 2010 treten sie nach und nach in die Arbeitswelt ein. Das Internet, Smartphones und eine höchst ausgeprägte Digitalisierung sämtlicher Lebensbereiche ist für Menschen dieser Generation seit ihrer Geburt omnipräsent. Sie kennen es nicht anders und nehmen diese Digitalisierungsfortschritte als völlig selbstverständlich wahr. Geprägt wird das Leben der Generation Z durch zunehmende globale Krisen, die überall und jederzeit kommuniziert werden. Eine Bewusstwerdung für Themen der nachhaltigen Erhaltung unserer Erde und den Wunsch nach sinnhafter Gestaltung sind deutlich spürbar.
2 Generationserwartungen an die Berufswelt
Jede Generation hat ihre Herausforderungen zu bewältigen. Ein starker Wandel in den letzten Jahrzehnten ist deutlich spürbar. Generationen haben unterschiedliche Einstellungen und Erwartungen zum Leben und der dazugehörenden Erwerbsarbeit. Hier ist wichtig zu sagen, dass es sich um soziologische Betrachtungen handelt, die über eine gesamte Breite einer Altersgruppe sichtbar wurden. Natürlich gibt es einzelne Individuen, deren Verhalten sich von der Mehrheit der Altersgruppe unterscheidet. Es gilt im folgenden Tendenzen sichtbar zu machen, die durch die Umstände der vergangen Jahrzehnte geprägt sind. Ziel dieses Beitrages ist es, bedürfnisorientiert Verhaltensimpulse zu formulieren, um die generationsübergreifende Arbeit für alle Beteiligten zu verbessern.
Babyboomer
Die geburtenreichsten Jahrgänge der Babyboomer von 1946 bis 1964 waren vom Wirtschaftswunder nach Kriegsende geprägt, das die Arbeit an oberste Stelle stellte. Leistung wurde belohnt. Die Karriereleiter hochzuklettern, war bei den meisten Erwerbstätigen das selbsternannte Ziel. Privat- und Familienleben waren zweitrangig. Babyboomer gelten als erfolgreich, arbeiten gut in Teams, mögen es liberal, bevorzugen den persönlichen Austausch und haben sich an die computerunterstützte Welt gut gewöhnt. Viele Babyboomer sind – noch – in Führungspositionen zu finden. Wobei viele Erwerbstätige dieser Generation in Kürze in Rente gehen. Wichtig ist ihnen, dass ihr Erfahrungsschatz gesehen wird, ihre Expertise nicht verloren geht und sie das Gefühl bekommen, gebraucht zu werden. Sie streben nach einer guten Gestaltung von Übergangsmöglichkeiten nach dem Erwerbsaustritt. Ihr Bedürfnis ist Sinnhaftigkeit auch im hohen Alter zu erleben, ob mit oder ohne Arbeit. Die Erhaltung der Gesundheit, eine sichere Rente, und den wohlverdienten Ruhestand nach einem von höchster Leistung geprägten Arbeitsleben ist für sie erstrebenswert.
Generation X
Geboren zwischen 1965 und 1979 sehen Menschen der Generation X das Arbeitsleben als ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens. Aber anders als die Babyboomer, "die leben, um zu arbeiten", ist die Aussage dieser Alter...