Zusammenfassung
In der dynamischen Welt der Arbeitsbeziehungen ist die effektive Gesprächsführung ein unverzichtbares Werkzeug für alle Mitarbeiter und Führungskräfte. Sie bildet das Fundament erfolgreicher Kommunikation und trägt maßgeblich zur Schaffung eines produktiven und harmonischen Arbeitsumfelds bei. Ob in Mitarbeitergesprächen, Team-Meetings oder Verhandlungen – die Art und Weise, wie wir kommunizieren, beeinflusst nicht nur die zwischenmenschlichen Beziehungen, sondern auch den Erfolg des gesamten Unternehmens.
Wer die grundlegenden Kommunikationsregeln beherrscht, kann den Verlauf von argumentativen Gesprächen besser steuern. Denn es geht nicht nur um die richtige Wortwahl und gute Rhetorik, sondern auch um die grundlegenden Einstellungen gegenüber sich selbst und dem Gegenüber. Es ist entscheidend, dass der eine versteht, was der andere meint.
Dieser Beitrag zielt darauf ab, grundlegende Kommunikationsregeln zu vermitteln, die als Leitfaden für eine wirkungsvolle Gesprächsführung dienen und stellt ein breites Spektrum an kommunikativen Instrumenten vor, um Gespräche zielführend führen zu können. Von aktivem Zuhören über klare Ausdrucksweise bis hin zur empathischen Interaktion – der Beitrag beleuchtet die essenziellen Aspekte, die eine gute Kommunikation ausmachen.
1 Die Grundeinstellungen zu sich selbst und zum Gesprächspartner
In Gesprächen im beruflichen Kontext gibt es oft einen Gesprächsführer und einen Gesprächsteilnehmer/Gesprächspartner. Zwischen Führungskraft und Mitarbeiter ist der Gesprächsführer häufig die Führungskraft, aber nicht zwangsläufig.
Inwieweit die Führungskraft als Gesprächsführer überzeugend wirkt, hängt davon ab, welche grundlegende Lebenseinstellung dieser gegenüber sich selbst und gegenüber dem Gesprächspartner bzw. Mitarbeiter hat. Die Grundeinstellung ist eine weitgehend konstante Haltung und bestimmt die Art und Weise, wie wir uns selbst und andere wahrnehmen.
Eric Berne beschreibt vier unterschiedliche Haltungen ab, die die Einstellung und den Umgang mit anderen bestimmen:
- Ich bin o.k., du bist o.k.
- Ich bin nicht o.k., du bist o.k.
- Ich bin o.k., du bist nicht o.k.
- Ich bin nicht o.k., du bist nicht o.k.
Grundeinstellungen
"O.k." bedeutet: Ich selbst / der andere mit den jeweiligen persönlichen Eigenschaften, Stärken und Schwächen verdienen Wertschätzung und Vertrauen.
"Nicht o.k." heißt: Ich habe wenig Vertrauen in meine Fähigkeiten bzw. in den anderen.
Abb. 1: Die vier Grundeinstellungen zu sich und anderen
Ich bin o.k., du bist o.k.
Gesprächsführer mit dieser Grundhaltung nehmen Situationen realistisch wahr, sind entscheidungsbereit und können Verantwortung tragen. Sie sind offen für Erfahrungen und Veränderungen. Sie vertrauen in die Fähigkeiten und die Motivation ihrer Gesprächspartner. Sie räumen Handlungsspielräume ein und greifen dann lenkend ein, wenn gemeinsame Ziele gefährdet sind. Dies ist der Idealfall bei zwischenmenschlichen Beziehungen und der Kommunikation auf Augenhöhe und die gesündeste und konstruktivste Form der Zusammenarbeit. Beide Parteien sehen sich selbst und den anderen als wertvoll und kompetent an.
Typisches Führungsverhalten:
- Fördert offene Kommunikation und gegenseitigen Respekt.
- Delegiert Aufgaben und vertraut auf die Fähigkeiten des Teams.
- Unterstützt und motiviert Mitarbeiter, ihre Stärken einzusetzen.
Tipps zur Verbesserung:
- Regelmäßiges Feedback geben und empfangen.
- Anerkennung und Wertschätzung ausdrücken.
- Konflikte konstruktiv lösen und auf gemeinsame Lösungen hinarbeiten.
Ich bin o.k., du bist nicht o.k.
Gesprächsführer mit dieser Grundhaltung neigen zu einem direktiven Führungsverhalten. Sie erteilen Anweisungen und legen bei der Ergebnisbewertung nur ihre eigenen Maßstäbe an. Lob und Anerkennung werden vorenthalten aus der Befürchtung, der Gesprächspartner könnte einen Vorteil daraus ziehen oder das Verhalten als Schwäche auslegen. Häufig fühlen sich diese Gesprächspartner innerlich überlegen und die Mitarbeiter als unterlegen oder inkompetent. Dies führt ggf. zu Misstrauen, "es lieber selbst machen wollen" und ggf. zur Abwertung des Gesprächspartners.
Typisches Führungsverhalten:
- Autoritärer Führungsstil, der auf Kontrolle und Anweisungen setzt.
- Mangel an Vertrauen in die Fähigkeiten der Mitarbeiter.
- Tendenz zu Kritik und Schuldzuweisungen.
Tipps zur Verbesserung:
- Selbstreflexion betreiben und die eigenen Vorurteile hinterfragen.
- Vertrauen in die Mitarbeiter aufbauen, indem man ihnen Verantwortung überträgt.
- Schulungen und Coaching anbieten, um die Kompetenzen des Teams zu stärken.
Ich bin nicht o.k., du bist o.k.
Diese Grundeinstellung bewirkt, dass sich ein Gesprächsführer anderen unterlegen fühlt. Er delegiert nicht, um Forderungen und Kontrolle gegenüber dem Gesprächspartner zu vermeiden, und bemüht sich, Konflikte und Auseinandersetzungen nach Möglichkeit zu umgehen. Für Misserfolge schreibt er sich selbst die Verantwortung zu, um Gesprächspartner nicht mit Fehlern oder Defiziten konfrontieren zu müssen. Der Gesprächsführer sieht sich selbst als minderwertig und die Mitarbeiter als überlegen.
Typi...