Dipl.-Päd. Anneke Schröder
Gestaltung von Rahmenbedingungen
Durch Regelungen und Vorgaben sowie durch die Festsetzung von Verfahrenswegen wirken Führungskräfte in dieser Funktion als Gestalter der Arbeitsorganisation und der Arbeitstätigkeit.
Sie beeinflussen:
- Ausmaß der Mitarbeiterpartizipation bei Planungs-und Entscheidungsprozessen
- Art der Arbeitsanforderungen
- Ausmaß der Arbeitsbehinderungen
- Gestaltung des Arbeitsumfelds (Ergonomie, …)
Gestaltungsspielräume nutzen
Bei der Verwirklichung eines gesundheitsförderlichen Arbeitsumfelds sollten vorhandene Gestaltungsspielräume ausgenutzt und Partizipation gewährt werden. Auf diese Weise können Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitssituation entwickelt werden. Mitarbeiter sollten die Möglichkeit haben, auf ihre Arbeitsbedingungen Einfluss zu nehmen, um Reaktanz (= Abwehrreaktion auf psychischen Druck) zu vermeiden. Dies führt auch dazu, dass Akzeptanz und Verantwortungsgefühl steigen. Zudem sollte die Arbeit ergonomisch optimal gestaltet und das System technisch "fehlertolerant" entwickelt sein. Letzteres ist besonders bedeutsam, da ein partzipationsorientiertes und offenes Betriebsklima Fehler nicht ausschließt.
Gestaltung von zwischenmenschlichen Beziehungen
Führungskräfte wirken gestaltend auf die zwischenmenschlichen Beziehungen in ihrer Abteilung ein. Durch ihr Sozial- und Führungsverhalten haben sie einen direkten Einfluss auf die Beschäftigten sowie auf andere Vorgesetzte und Kollegen. Sie wirken v. a. ein auf:
- Klima innerhalb der Abteilung,
- Anerkennung von Leistungen,
- faire Beurteilung der Angestellten,
- Gespräch und Gesprächsführung,
- Umgang mit Stress,
- soziale Unterstützung der Mitarbeiter bei der Aufgabenerledigung.
Gute Mitarbeiterführung beinhaltet das präventive Erkennen von Fehlentwicklungen und rechtzeitiges Planen von Interventionsmaßnahmen. Die Führungskraft sollte in der Lage sein, erste Anzeichen von Mobbing oder Burnout bei Mitarbeitern zu erkennen.
Unterstützung der Mitarbeiter
Durch gegenseitige Unterstützung kann dafür gesorgt werden, dass Mitarbeiter besser mit Belastungen umgehen können. Bei schwierigen Aufgaben ist fachliche Unterstützung nötig, wohingegen monotone Aufgaben mit emotionaler Unterstützung besser bewältigt werden können.
Mitarbeiter, denen eine gewisse Fehlerquote zugestanden wird, empfinden die Anforderungen als weniger belastend. Sie sollten nicht mit schwierigen Aufgaben alleingelassen werden. Sinnvoll sind auch Weiterbildungsmaßnahmen für die Mitarbeiter zur Stressprävention und zum Stressmanagement. Dies wirkt sich belastungsreduzierend aus. Auch demonstrieren Führungskräfte so ihre Wertschätzung. Sie zeigen, dass der Mitarbeiter als wichtigstes Potenzial für den ökonomischen Erfolg eines Unternehmens ernst genommen wird.