Prof. Dr. Reinhold Hölscher, Prof. Dr. Hendrik Kunz
Anhand des nachfolgenden Beispiels soll die Gewinnvergleichsrechnung verdeutlicht werden. Einem Unternehmen liegen hierbei zwei Investitionsalternativen für eine neue Produktionsanlage mit den in Tabelle 1 dargestellten Daten vor.
Daten |
Alternative A |
Alternative B |
1. variable Betriebskosten pro ME |
2,50 EUR |
1,80 EUR |
2. fixe Betriebskosten pro Periode (ohne Abschreibungen und Zinsen) |
2.375 EUR |
4.000 EUR |
3. Erlöse pro ME |
4,80 EUR |
5,10 EUR |
4. Anschaffungskosten |
75.000 EUR |
100.000 EUR |
5. geplante Nutzungsdauer |
10 Jahre |
10 Jahre |
6. maximale Leistungsabgabe pro Periode |
10.000 |
10.000 |
6. Kalkulationszinsfuß |
10 % |
10 % |
Tab. 1: Daten des Beispielfalls
Zunächst sind die Kostenkomponenten zu bestimmen, welche sich aus den Betriebskosten und den Kapitalkosten zusammensetzen (bzgl. einer ausführlichen Erläuterung zu den einzelnen Kostenkomponenten vgl. Kostenvergleichsrechnung). Die fixen Betriebskosten sind direkt der Abbildung 1 zu entnehmen. Durch Multiplikation der variablen Betriebskosten pro ME mit der maximalen Leistungsabgabe pro Periode lassen sich ebenfalls verhältnismäßig einfach die variablen Betriebskosten bestimmen.
Die Kapitalkosten setzen sich aus den durchschnittlichen jährlichen Abschreibungen sowie den durchschnittlichen jährlichen Zinskosten zusammen. Die durchschnittlichen jährlichen Abschreibungen ermitteln sich aus dem Quotienten aus den Anschaffungskosten und der Nutzungsdauer:
Für die Berechnung der durchschnittlichen jährlichen Zinskosten wird ein diskontinuierlicher Amortisationsverlauf unterstellt:
Bezüglich der Erlöskomponente wird angenommen, dass mit der Investitionsalternative A qualitativ hochwertigere Erzeugnisse hergestellt werden können. Aus diesem Grund kann für die auf der Anlage A gefertigten Produkte im Vergleich zur Anlage B ein höherer Absatzpreis erzielt werden. Die Erlöse einer Periode berechnen sich durch Multiplikation der Erlöse pro ME mit der geplanten Absatzmenge.