Für die Bestimmung der Ausgangssituation der Kalkulation und der Ableitung und Umsetzung eines Zielbildes haben Horváth & Partners einen erprobten Ansatz entwickelt, mit dem ein bestehender Kalkulationsansatz stufenweise weiterentwickelt werden kann. Die Standortbestimmung und die Weiterentwicklung erfolgen dabei über ein vierstufiges Vorgehensmodell (vgl. Abb. 4).
Analysephase
In der Phase der Analyse und Standortbestimmung sind in erster Linie die Zielsetzungen der Kalkulation abzugrenzen sowie bestehende Anforderungen aufzunehmen. Darunter fallen z. B.
- Aussagen zur Unterstützung des Pricing,
- ein neuer Ansatz für die Bestandsbewertung oder
- die Verbesserung des Vergleichs von Standorten durch die Kalkulation.
Inhalte sind mit unterschiedlichen Ansprechpartnern abzustimmen und sämtliche Themen sind zu sammeln und zu clustern. Die Zusammenführung und Aufbereitung erfolgen dabei über ein standardisiertes und erprobtes Toolset. Das Ziel dieser Phase ist die Ableitung der Handlungsfelder und möglicher Maßnahmen.
Abb. 4: Vorgehensmodell von Horváth & Partners zum Redesign der Kalkulation
Grobe Fachkonzeption
In der Phase der groben Fachkonzeption wird das Werteflussmodell der Kostenstellenrechnung (z. B. der Werke) sowie das Zielkalkulationsschema definiert und inhaltlich abgestimmt. Zusätzlich sind die relevanten Prozesse zu analysieren und die Kostentreiber der Prozessphasen sowie deren mögliche Ausprägungen abzuleiten.
Feinkonzeption
In der Phase der Feinkonzeption sind im Detail die Verrechnungsschlüssel und -ansätze der Kostenstellenrechnungen und der Einzelkostenzuordnung festzulegen. Zusätzlich werden die Verrechnungen der Endkostenstellen detailliert abgeleitet. Zur Feindefinition haben sich dabei Steckbriefe zur Beschreibung der Kalkulationszeilen bewährt. Außerdem sollte in dieser Phase eine prototypische Kalkulation nach dem neuen Ansatz erfolgen. Dies ist insbesondere notwendig, um die Ansätze zu verproben und Änderungen gegenüber der bestehenden Methodik darzustellen.
Umsetzungsphase
In der Umsetzungsphase werden die fachlichen Vorgaben in ein IT-Konzept übersetzt, das die Ausprägungen in Bezug auf das gewählte System angibt. Die eigentliche Umsetzung beginnt dann mit der Anlage des oder der Zielkalkulationsschemata. An die Kalkulationszeilen werden dann im System die zugehörigen Werteflüsse zugeordnet. Durch Testläufe erfolgt abschließend eine Verprobung vor der eigentlichen Inbetriebnahme.