Kurzbeschreibung
Mit dieser Anwendung wird die Fähigkeit zu kalkulieren geschult. Der Nutzer lernt mit der Vorwärtskalkulation vom vorgegebenen Einkaufspreis zum notwendigen Verkaufspreis zu kommen oder alternativ mit der Rückwärtskalkulation vom marktgegebenen Verkaufspreis zum maximal erlaubten Einkaufspreis zu gelangen. Und wenn weder Einkaufspreis noch Verkaufspreis beeinflusst werden können, hilft die Differenzkalkulation zu erkennen, ob der Handel sinnvoll ist.
Wichtige Hinweise
Der Druck auf den mittelständischen Einzelhändler steigt ständig: Der Kunde betritt mit starkem Preisbewusstsein seinen Laden, und bei seiner Warenbeschaffung wird ihm oft genug ein Preis vorgegeben, wenn er bestimmte Waren möchte. Der Verhandlungsspielraum ist gerade für ihn als "kleiner Händler" meist gering.
Was kann er also tun, um sich nicht immer anderen anzupassen und um eigene Freiräume zu nutzen?
- Er wird natürlich durch noch besseren Service und durch noch stärkere Kundenorientierung versuchen die Kundenbindung zu verstärken.
- Aber er wird auch durch bessere Kalkulation versuchen die Rendite seines Unternehmens sicher zu stellen.
Eine ausführliche Anleitung zum Einsatz dieses Rechners finden Sie in dem Beitrag Kalkulation in mittelständischen Handelsunternehmen.
Schnelleinstieg
Wann benötige ich diesen Rechner?
Dieser Rechner empfiehlt sich vor allem für Einzelhändler, die in Zeiten unmittelbarer weltweiter Vergleichbarkeit unter immer größerem Preisdruck stehen. Das heißt, dass althergebrachte, einfache Kalkulationsschemen nicht mehr ausreichen. Während einige Artikel guten Gewinn bringen, dienen andere eher dazu, Kunden in den Laden zu ziehen. Doch auch diese Artikel sollen einen gewissen Deckungsbeitrag erwirtschaften.
Was leistet dieser Rechner?
Dieser Rechner stellt die verschiedenen Kalkulationsformen auf einfache Weise dar und ermöglicht so, mit verschiedenen Eingaben unterschiedliche Preisszenarien durchzuspielen. Dann zeigt er, wie sich die Kalkulation bei vorübergehenden Sonderangeboten verschiebt, und um wie viel der Umsatz bei Preisermäßigungen steigen muss. Außerdem wird dargestellt, welchen Umsatz zusätzliches Personal erbringen muss.
Ein Beispiel:
Ein regionaler Elektrogeräte-Händler plant seine Preisgestaltung. Neben den möglichen Einkaufspreisen und den Preisen der Konkurrenz nutzt er den Rechner, um sein Angebot einerseits dem Markt anzupassen und andererseits ein möglichst gutes Ergebnis einzufahren. In der Anwendung sind Beispiel-Zahlen eingetragen, die dies illustrieren.
Wie gehe ich vor?
- Öffnen Sie die Excel-Anwendung unter Rechner. Geben Sie zunächst auf dem entsprechenden Blatt Ihre Unternehmensdaten ein. Befüllen Sie in der Anwendung nur die weißen Felder und überschreiben Sie einfach die Beispiels-Werte. Achten Sie darauf, dass nicht benötigte Felder auf "0" gesetzt werden.
- Gehen Sie auf "Kalkulatorische Kosten". Setzen Sie hier realistische Werte ein. Orientieren Sie sich beim Unternehmerlohn an Vergleichswerten und bei den kalkulatorischen Zinsen am Kapitalmarkt. Beachten Sie dabei auch die Excel-Kommentare.
- Gehen Sie jetzt auf das Blatt "Kostenplan und -trennung" und tragen Sie dort die tatsächlichen bzw. für das laufende Jahr geplanten Kosten ein. Hier haben Sie die Möglichkeit, die Kosten auf zwei Warengruppen zu verteilen.
- Bei "Vorwärts" finden Sie eine normale Vorwärts-Kalkulation. Diese ist der Einfachheit halber nur für die Warengruppe "Gesamtes Sortiment" angelegt. Da Sie sicher ein breites Angebot haben, bilden Sie Durchschnittswerte oder leiten Sie die Stückzahlen ab.
- Unter "Rückwärts" finden Sie eine normale Rückwärts-Kalkulation, also die Berechnung des notwendigen Einkaufspreises aus dem erzielbaren VK und den Kosten.
- Die "Differenzkalkulation" auf der nächsten Seite errechnet bei festem Einkaufs- und Verkaufspreis den damit erzielten Gewinn.
- Im Blatt "Aufschlag-Abschlag" ermitteln Sie aus den gesamten Kosten und dem zu erzielenden Gewinn den Kalkulationsauf- und den Abschlag. Dies hilft Ihnen, die Einzelpreise bei einem breiten Sortiment zu kalkulieren.
- Auf dem Blatt "Sonderangebote" können Sie ermitteln, wie weit Sie den Normalaufschlag für ein bestimmtes Produkt erhöhen müssen, um den Gesamtgewinn eines Produktes bei einem zeitlich begrenzten Sonderangebot zu erhalten.
- Unter "Mehrumsatz" können Sie errechnen, um wie viel sich der Umsatz erhöhen muss, um eine Preissenkung zu kompensieren.
- Die letzte Seite "Mindestumsatz" zeigt Ihnen ohne weitere Eingaben, wie viel Mehrumsatz Sie benötigen, um einen weiteren Mitarbeiter zu den gleichen Konditionen wie die bereits Beschäftigten einzustellen.
Gehen Sie mit dieser komplexen Anwendung möglichst mehrere Szenarien durch. Natürlich kann ein Rechenprogramm Ihre unternehmerische Intuition nicht ersetzen, aber doch wertvolle Orientierungshilfe bieten.