Kryptowerte entstehen durch das Anfügen neuer Blöcke zur Blockchain. Die Kryptowerte sind jeweils im neuen Block "enthalten". Derjenige Netzwerkteilnehmer, der den neuen Block anfügen darf, erhält
- die im Block gespeicherte Belohnung (sog. Block Reward) in Form von Bitcoin (BTC) oder anderen Kryptowerten sowie
- ggf. eine Transaktionsgebühr.
Wer darf den neuen Block anfügen? Wer den neuen Block anfügen darf, hängt vom Verfahren ab. Bislang gibt es im Wesentlichen zwei Verfahren:
- Proof of Work (PoW) und
- Proof of Stake (PoS).
a) Proof of Work (PoW)
Berechtigung durch Mining ("Schürfen"): Das PoW wurde zuvor schon dem Grunde nach beschrieben: es ist das Verfahren, das Satoshi Nakamoto in seinem Whitepaper darstellte. Es wird auch als Mining ("Schürfen") bezeichnet. Dieses Verfahren kommt z.B. bei Bitcoin (BTC), ZCash (ZEC), Monero (XMR), Litecoin (LTC) oder Dash (DASH) zum Einsatz.
Ziel ist es, ein kryptografisches Rätsel zu lösen. Die Aufgabe besteht darin, eine bestimmte Zufallszahl zu finden, die sog. Nonce ("number only used once"). Wer die Nonce als erster errät, darf den neuen Block anfügen.
Das geschieht letztlich durch Ausprobieren – also das Kombinieren von Zahlenfolgen. Führt man sich vor Augen, dass es hier rd. 4 Mrd. Kombinationsmöglichkeiten gibt, wird schnell klar, dass eine enorme Rechenleistung erforderlich ist, um die Kombinationen möglichst schnell durchzuspielen. Aus diesem Grund schließen sich Miner
- zu sog. Mining-Pools zusammen oder
- nutzen Serverfarmen, um die Rechenleistung zu erhöhen.
Zum Minen von 1 BTC soll derzeit angeblich die Menge an Strom benötigt werden, die ein Haushalt in 9 Jahren verbraucht.
b) Proof of Stake (PoS)
Berechtigung durch gewichtete Zufallsauswahl: Zur Vermeidung exorbitant hoher Rechnerkapazitäten wurde das ressourcenschonendere PoS entwickelt. Wer den neuen Block anfügen darf und die Transaktionsgebühr erhält, entscheidet nicht die Rechenleistung, sondern eine gewichtete Zufallsauswahl. Dieses Verfahren kommt z.B. bei Ethereum (ETH), Cardano (ADA) und Solana (SOL) zur Anwendung.
Hinterlegung einer bestimmten Menge von Coins: Die Teilnehmer hinterlegen eine bestimmte Menge der entsprechenden Coins als Sicherheit. Je größer die Anzahl der Coins, desto größer ist die Chance, den nächsten Block anzufügen. Dahinter steckt folgende Annahme: Je mehr Coins ein Teilnehmer einsetzt, desto zuverlässiger erscheint er; denn ein unzuverlässiger Teilnehmer würde keine große Menge an Coins einsetzen, zumal er riskiert, diese zu verlieren. Wie auch beim Mining schließen sich mehrere Teilnehmer zu Staking-Pools zusammen, um die Chance, ausgewählt zu werden, zu erhöhen.
Das BMF unterscheidet zwischen
- passivem Staking und
- aktivem Staking.
Das aktive Staking wird als Forging bezeichnet. Forging meint die aktive Teilnahme am Proof-of-Stake-Verfahren. In diesem Fall ist der Inhaber der Coins selbst an der Blockerstellung durch seine zum Staking zur Verfügung gestellten Coins beteiligt.
Beim passiven Staking stellt der Inhaber seine Coins einem Staking-Pool zur Verfügung, ohne dass er selbst am Proof-of-Stake-Verfahren – und damit an der Blockerstellung – beteiligt ist.