Sachverhalt:
(1) |
An der im Kj 01 gegründeten gewerblich tätigen G-KG ist K als Kommanditist zu 50 % am Gewinn und Verlust beteiligt. |
(2) |
Die Pflichteinlage (= Haftsumme) von K beträgt 100 000 EUR, die von K geleistete Einlage 20 000 EUR und der von der KG in dem Rumpfgeschäftsjahr 01 erzielte Verlust 200 000 EUR. |
(3) |
In dem mit dem Kj übereinstimmenden Wj 02 erzielte die KG einen Gewinn iHv 20 000 EUR. |
(4) |
Der von der KG im Wj 03 erzielte Gewinn belief sich auf 60 000 EUR. |
(5) |
Die Pflichteinlage (Haftsumme) des K wurde 03 von 100 000 EUR auf 20 000 EUR herabgesetzt. |
Beurteilungshinweise:
Das Kapitalkonto und das erweiterte Verlustausgleichsvolumen von K entwickeln sich wie folgt:
|
Hauptbilanz (Gesamtbilanz) |
erweitertes Verlustausgleichsvolumen |
Gesamt |
|
EUR |
EUR |
EUR |
Stand 01.01.01 |
+ 20 000 |
– |
+ 20 000 |
Außenhaftung |
|
+ 80 0001 |
+ 80 000 |
Zwischensumme I |
+ 20 000 |
+ 80 000 |
+ 100 000 |
KG-Verlustanteil 01 |
./. 100 000 |
|
./. 100 000 |
Stand 31.12.01 |
./. 80 000 |
+ 80 000 |
– |
Verrechnung nach § 15a Abs 1 Satz 2 |
|
./. 80 000 |
./. 80 000 |
Stand 01.01.02 |
./. 80 000 |
– |
./. 80 000 |
KG-Gewinnanteil 02 |
+ 10 000 |
– |
+ 10 000 |
Stand 31.12.02/01.01.03 |
./. 70 000 |
– |
./. 70 000 |
KG-Gewinnanteil 03 |
+ 30 000 |
– |
+ 30 000 |
Stand 31.12.03 |
./. 40 000 |
– |
./. 40 000 |
1 § 15a Abs 1 S 3 EStG sei erfüllt.
Der Verlustanteil 01 iHv 100 000 EUR ist uneingeschränkt ausgleichsfähig: ein Teilbetrag iHv 20 000 EUR gemäß § 15a Abs 1 S 1 EStG (geleistete Einlage), ein weiterer Teilbetrag iHv 80 000 EUR gemäß § 15a Abs 1 S 2 EStG (erweiterter Verlustausgleich).
Nach dem Wortlaut des § 15a Abs 3 S 3 EStG führt der Betrag der in 03 vorgenommenen Haftungsminderung iHv 80 000 EUR zu einer Gewinnzurechnung iHv gleichfalls 80 000 EUR, da der ausgleichsfähig gewesene Verlust (01) 100 000 EUR betrug.
Danach würde sich ergeben:
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Einkünfte |
Verrechenbarer Verlust |
|
EUR |
EUR |
EUR |
Verlustanteil 01 |
|
./. 100 000 |
|
Gewinnanteil 02 |
|
10 000 |
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Gewinnzurechnung 03 |
80 000 |
|
./. 80 000 |
Gewinnanteil 03 |
30 000 |
|
+ 30 000 |
Verrechnung gemäß § 15a Abs 2 S 4 EStG |
./. 30 000 |
|
|
|
|
80 000 |
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Summe |
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./. 10 000 |
./. 50 000 |
Dieses Ergebnis entspricht nicht dem Gesetzeszweck, nämlich K vom Grundsatz her so zu stellen, wie wenn von vornherein die um die Haftungsminderung geringere Haftsumme (= 20 000 EUR) für den Verlustausgleich maßgebend gewesen wäre. Deshalb erscheint eine Modifikation angebracht:
Zur Ermittlung der Gewinnzurechnung wegen Haftungsminderung sind zwischenzeitlich erzielte Gewinnanteile abzuziehen.
Danach ergibt sich:
Über den erweiterten Verlustausgleich...