Schrifttum:
K. Schmidt, Die Freiberufliche Partnerschaft, NJW 1995, 1;
Seibert, Die Partnerschaft für die Freien Berufe, DB 1994, 2381;
Carl, Die Partnerschaftsgesellschaft – eine neue Rechtsform für die Freien Berufe, StB 1995, 173;
Eggesieker/Keuenhof, Normale Partnerschaften auch für WP und StB zulässig, BB 1995, 2049;
Gilgan, Auswirkungen des PartGG auf die Angehörigen des steuerberatenden Berufs, Stbg 1995, 28;
Hellfrisch, Das PartGG und seine Bedeutung für die Berufsstände der WP, StB und RA, StB 1995, 253;
Kupfer, Freiberufler-Gesellschaften: Partnerschaft, Anwalts- und Ärzte-GmbH, KÖSDI 1995, 10 130;
Meng, Die Bedeutung des PartGG für den Steuerberaterberuf, SteuerStud 1995, 55;
U. Müller, Die Partnerschaftsgesellschaft – Eine Rechtsform für freie Berufe aus der Sicht freiberuflicher Leistung, FR 1995, 402;
Seibert, Das PartGG für die Freien Berufe – Die neue Rechtsform im Überblick, StbKongrRep 1995, 133;
Siepmann, Die Partnerschaftsgesellschaft im Zivil- und Steuerrecht, FR 1995, 601;
Sommer, Anwalts-GmbH oder Anwalts-Partnerschaft, GmbHR 1995, 249;
Weyand, Partnerschaftsgesellschaften als neue Organisationsform für die freiberufliche Praxis, INF 1995, 22;
Eggesieker, Die Partnerschaftsgesellschaft für Freie Berufe, 1996;
Schaub, Das neue Partnerschaftsregister, NJW 1996, 625;
Eggesieker, Steuerberatung durch normale Partnerschaft zulässig, DB 1997, 2515;
Römermann/Spönemann, Gesellschaftsformen für RA – Berufsrecht, Gesellschaftsrecht, Steuerrecht, NZG 1998, 15, 16;
Römermann, Neues im Recht der Partnerschaftsgesellschaft, NZG 1998, 675;
Karl, Die Rechtsanwaltsgesellschaft mbH & Co KG, NJW 2010, 967;
Römermann/Prass, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung, NZG 2012, 601;
Possega, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung als neue Organisationsform, DStR 2012, 611;
Seibert, Die Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung, DB 2013, 1710;
Henssler/Markworth, Anforderungen an eine Freiberufler-GmbH & Co KG, NZG 2015, 1;
Neugebauer, Umqualifizierungsproblematik bei freiberuflichen Mitunternehmerschaften am Bsp der Heilberufe, DB 2015, 2041.
Rn. 271
Stand: EL 156 – ET: 02/2022
Die Formen der freiberuflichen Zusammenarbeit (vgl Schick, Die freien Berufe im Steuerrecht, Köln 1973, 87) sind vielfältig. § 15 Abs 1 Nr 2 EStG, auf den § 18 Abs 4 EStG verweist, nennt beispielhaft Gesellschaften, die als Mitunternehmerschaften in Betracht kommen. Indes handelt es sich nicht um eine abschließende Aufzählung ("und einer anderen Gesellschaft"). § 18 Abs 4 EStG umfasst mithin sämtliche zivilrechtlichen Möglichkeiten für Freiberufler-Zusammenschlüsse, als PersGes in Gestalt von Außengesellschaften vornehmlich als Sozietät bzw Gemeinschaftspraxis in der Form der GbR (§ 705 BGB), der Partnerschaft nach dem PartGG (s Rn 273), der EWIV als Hilfsgesellschaft (s § 15 Rn 55a (Bitz)), ab er auch als Handelsgesellschaften wie OHG oder KG oder als bloße Innengesellschaften. Die Rspr hat insoweit als andere Gesellschaft sowohl eine atypisch stille Beteiligung an einer freiberuflichen Einzel- oder Gemeinschaftspraxis beurteilt (vgl BFH BStBl II 1987, 124; 1995, 171 gegen FG Köln EFG 1994, 103; Anm v Lempenau, KFR F 3 § 15 EStG, 4/1995, 125; Kempermann, FR 1995, 20, 22; Gosch, StBp 1995, 43; Plewka/Söffing, NJW 1995, 2072; BFH BStBl II 1998, 480) als auch eine atypisch stille Unterbeteiligung am Gesellschaftsanteil eines Freiberuflers (vgl § 15 Abs 1 Nr 2 S 2 EStG; BFH BStBl II 1998, 137, dazu v Ottersbach, FR 1999, 201; ebenso bereits Korn, DStR 1995, 1249, 1256).
Die Kritik wendet – mE zutreffend – dagegen ein, eine stille Gesellschaft sei nur an einem Handelsgewerbe zulässig (§ 230 HGB, so Paus, StRK EStG 1975 § 18 Abs 1 Rz 19; Schwendy, INF 1995, 75; Felix, KÖSDI 1995, 10 128). Diese Gestaltung komme überdies dem einzelnen Freiberufler sehr nahe, da nach außen nur der freiberufliche Praxisinhaber tätig werde. Schließlich sei es deshalb zweifelhaft, § 15 Abs 3 Nr 1 EStG überhaupt anzuwenden (vgl auch oV, DStR 1995, 1623). Indessen entspricht die Anwendbarkeit des § 15 Abs 3 Nr 1 u 2 EStG inzwischen der gefestigten höchstrichterlichen Rspr (vgl auch Gschwendtner, DStZ 1998, 335).
Rn. 271a
Stand: EL 156 – ET: 02/2022
Die Tätigkeit iR einer Personenhandelsgesellschaft und deren Eintragung im HR begründet die widerlegliche Vermutung eines Handelsgewerbes (BFH BStBl II 1978, 54; 1985, 584; 1986, 520; 1993, 324; zur Eintragungsfähigkeit einer StB-KG und WP-KG BGH DStR 2014, 2085; Henssler/Markworth, NZG 2015, 1; im Gegensatz zu einer RA- GmbH & Co KG BGH GmbHR 2011, 1036; hierzu BVerfG-Nichtannahmebeschluss GmbHR 2012, 341; Karl, NJW 2010, 967). Bei einer WP- und StB-KG ist das jedoch nicht der Fall (BFH BStBl III 1952, 99; BStBl II 2000, 498). Im Übrigen kann die Widerlegung durch den Nachweis erfolgen, dass alle Mitunternehmer die entsprechende berufliche Qualifikation aufweisen und in ihrer gesamthänderischen Verbundenheit eine Tätigkeit iSd § 18 Abs 1 Nr 1 EStG ausüben (BFH BStBl III 1958, 462; BStBl II 1981, 527...