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eine KapGes (Betriebsgesellschaft), so bestimmt deren Charakter als Gewerbebetrieb kraft Rechtsform, vgl § 2 Abs 2 S 1 GewStG, im Wege der Abfärbung nach § 15 Abs 3 Nr 1 EStG die Qualifikation der Verpachtungsgesellschaft. Gehen Besitz- und Betriebsunternehmen aus einer freiberuflichen Tätigkeit hervor, so kann dieser Sachverhalt nicht anders beurteilt werden, wie wenn bei der sog unechten Betriebsaufspaltung Besitz- und Betriebsunternehmen von vornherein getrennt gewesen sind (vgl zur kieferorthopädischen "Gemeinschaftspraxis" in der Rechtsform einer GbR betrieben, die die für Fremde erbrachten Laborleistungen über eine von ihr gegründete Labor-GmbH abwickelte, BFH BStBl II 1998, 254; vgl dazu Anmerkung von Gosch, StBp 1998, 81; oV, HFR 1998, 280; oV, INF 1998, 252; oV, NZG 1998, 238; Ley, KFR F 3 EStG § 15, 4/1998, S 229; Wendt, AktStR 1998, 243; oV, KÖSDI 1997, 11 306; 1998, 11 453; kritisch Grune, BB 1998, 1081 und ablehnend Habscheidt, BB 1998, 1184). Unabhängig von der Abfärbung führen Lizenzeinnahmen für die Überlassung eines Patents an die Betriebsgesellschaft auch dann zu gewerblichen Einnahmen, wenn das Patent nicht zu deren wesentlichen Betriebsgrundlagen zählt, jedoch der Beteiligung des Überlassenden an der Betriebsgesellschaft dient (BFH BStBl II 1999, 281). Andere Grundsätze gelten jedoch, wenn es möglich ist, als überlassendes Unternehmen eine neben der Praxis-GbR existierende zweite beteiligungsidentische GbR anzunehmen (s Rn 279). Nicht mehr zweifelhaft ist nach der gegenwärtigen Rspr mE, dass diese weitreichenden Rechtsfolgen bereits dann eintreten, wenn der beherrschende Gesellschafter "seiner" StB-, WP-, Architekten- oder Ingenieur-GmbH lediglich die Büroräume vermietet, BFH BStBl II 1997, 565; 2000, 621; BFH/NV 1998, 1091; 1999, 1001; 2001, 1252; 2003, 1321; Wehrheim, DStR 1999, 1803; aA Neuhaus, INF 1999, 13, 17; Binz, DStR 1996, 565; Gosch, StBp 1997, 244; Kempermann, DStR 1997, 1441; Korn, Beratungsbrennpunkte 1, 54; Möckershoff, HdB Freie Berufe im Steuerrecht, 45f; Märkle, BB 2000, Beil 4, 10; DStR 2002, 1109; Stahl, KÖSDI 2003, 13 796). Billigkeits- bzw Übergangsregelungen hat der BMF BStBl I 2001, 634; 2002, 647 erlassen. Wiederholt hat der BFH auch die Überlassung von immateriellen WG an eine Betriebs-GmbH, insb Erfindungen und Patente, als wesentliche Betriebsgrundlage beurteilt (BFH BStBl II 1973, 869 betreffend gewerbliches Schutzrecht; BFH BStBl II 1978, 545; 1989, 455; 1992, 415; 1994, 168; 1999, 28; BFH/NV 1995, 154 zu Verwertungsrechten; BFH BFH/NV 1991, 143 betreffend Lizenzeinnahmen; BFH BFH/NV 1990, 99; 1990, 522; aA Paus, StRK EStG 1975 § 15 Abs 1 Nr 2 EStG, Betriebsaufspaltung R 24). Entsprechendes gilt für die pachtweise Überlassung des Mandantenstammes durch einen StB (BFH BStBl II 1997, 546; BFH/NV 2011, 1135, zu FG Mchn EFG 2011, 47; BFH/NV 2018, 522). Zwar können persönliche Dienstleistungen allein keine Betriebsaufspaltung begründen (BFH BStBl II 1970, 722; 1989, 455; hierzu Korn, KÖSDI 1999, 12 091, 12 098). Indes gehört die Überlassung immaterieller WG zur N... |