a) Rechtsgrundlagen
Rn. 561
Stand: EL 147 – ET: 11/2020
Das AbgG v 18.02.1977 (BGBl I 1977, 297) idF v 21.02.1996 (BGBl I 1996, 326, zuletzt geändert durch Gesetz v 05.01.2017, BGBl I 2017, 17) gilt ausschließlich für die derzeitigen oder ehemaligen Mitglieder des Deutschen Bundestags und deren Hinterbliebene.
Rn. 562
Stand: EL 147 – ET: 11/2020
Das am 06.04.1979 in Kraft getretene EuAbgG (BGBl I 1979, 413), zuletzt geändert durch Art 1 des Gesetz v 23.10.2008, BGBl I 2008, 2020) regelt die Rechtsverhältnisse der deutschen Europaabgeordneten, soweit nicht das EU-Abgeordnetenstatut des Europaparlaments anzuwenden ist (s Rn 581).
Rn. 563
Stand: EL 147 – ET: 11/2020
Die Rechtsverhältnisse der Abgeordneten der Länder sind in den folgenden Landesgesetzen geregelt:
- Baden-Württemberg: AbgG v 12.09.1978 (GBl, 473), zuletzt geändert durch Gesetz v 20.11.2018 (GBl, 430).
- Bayern: BayAbG v 06.03.1996 (GVBl, 82), zuletzt geändert durch Gesetz v 24.05.2019 (GVBl, 300).
- Berlin: LAbgG v 21.07.1978 (GVBl, 1497), zuletzt geändert durch Gesetz v 09.10.2019 (GVBl, 674).
- Brandenburg: AbgG v 25.10.2007 (GVBl, 146), zuletzt geändert durch Gesetz v 02.12.2019 (GVBl I Nr 55).
- Bremen: AbgG v 16.10.1978 (GBl, 209), zuletzt geändert durch Gesetz v 17.12.2019 (GBl, 814).
- Hamburg: AbgG v 21.06.1996 (GVBl, 141), zuletzt geändert durch Gesetz v 11.03.2019 (HmbGVBl, 73).
- Hessen: AbgG v 18.10.1989 (GVBl I, 261), zuletzt geändert durch Gesetz v 19.06.2019 (GVBl, 98).
- Mecklenburg-Vorpommern: AbgG v 01.02.2007 (GVOBl M-V 2007, 54), zuletzt geändert durch Gesetz v 05.02.2019 (GVOBl M-V, 66).
- Niedersachsen: AbgG v 20.06.2000 (Nds GVBl, 129), zuletzt geändert durch Gesetz v 24.10.2019 (Nds GVBl, 311).
- Nordrhein-Westfalen: AbgG v 05.04.2005 (GV.NRW., 252), zuletzt geändert durch Gesetz v 19.12.2019 (GV. NRW., 992).
- Rheinland-Pfalz: AbgG v 21.07.1978 (GVBl, 587), zuletzt geändert durch Gesetz v 04.04.2017 (GVBl, 78, angepasst GVBl 2019, 3).
- Saarland: AbgG v 04.07.1979 (ABl, 656), zuletzt geändert durch Gesetz v 19.06.2019 (ABl I, 572).
- Sachsen: AbgG v 04.07.2000 (SächsGVBl, 326), zuletzt geändert durch Gesetz v 29.04.2015 (SächsGVBl, 349, 359).
- Sachsen-Anhalt: AbgG v 14.06.2002 (GVBl LSA 270), zuletzt geändert durch Gesetz v 02.08.2017 (GVBl LSA, 218, 232).
- Schleswig-Holstein: AbgG v 13.02.1991 (GVOBl, 100), zuletzt geändert durch Gesetz v 02.05.2018 (GVOBl, 162).
- Thüringen: AbgG v 09.03.1995 (GVBl, 121), zuletzt geändert durch Gesetz v 04.12.2019 (GVBl, 485).
Rn. 564
Stand: EL 147 – ET: 11/2020
vorläufig frei
b) Bezüge der Bundestagsabgeordneten
Rn. 565
Stand: EL 147 – ET: 11/2020
Nach § 11 AbgG erhalten Bundestagsabgeordnete eine monatliche Abgeordnetenentschädigung (vgl Art 48 Abs 3 GG), deren Höhe sich an den Monatsbezügen eines Richters bei einem obersten Gerichtshof des Bundes (Besoldungsgruppe R 6) orientiert. Ab 01.07.2019 beträgt die Entschädigung 10 083,47 EUR brutto im Monat. Der Präsident des Bundestages und seine Stellvertreter erhalten zudem Amtszulagen. Diese Einkünfte unterliegen der Besteuerung gemäß § 22 Nr 4 S 1 EStG. Verfassungsrechtlich ist diese Regelung nicht zu beanstanden ist (vgl BVerfG v 22.10.1992, 1 BvR 224/89, HFR 1993, 127).
Rn. 566
Stand: EL 147 – ET: 11/2020
Daneben wird den Bundestagsabgeordneten eine Amtsausstattung (§§ 12–15 AbgG) gewährt, die Geld- und Sachleistungen umfasst und der Abgeltung der durch das Mandat veranlassten Aufwendungen dient. Hierzu gehört insb die Kostenpauschale, die zum 1. Januar eines jeden Jahres der Entwicklung der allgemeinen Lebenshaltungskosten aller privaten Haushalte im vorvergangenen Kj angepasst wird (ab 01.01.2020 monatlich 4 497,62 EUR bzw 53 971,44 EUR im Jahr) und gezahlt wird für den Ausgleich von
- Kosten zur Einrichtung und Unterhaltung eines Wahlkreisbüros außerhalb des Sitzes des Bundestages, einschließlich Miete und Nebenkosten, Inventar und Büromaterial, Literatur und Medien sowie Porto (§ 12 Abs 2 Nr 1 AbgG),
- Mehraufwendungen am Sitz des Bundestages und bei Reisen mit Ausnahme von Auslandsdienstreisen (§ 12 Abs 2 Nr 2 AbgG),
- Fahrtkosten für Fahrten in Ausübung des Mandats innerhalb der Bundesrepublik Deutschland (§ 12 Abs 2 Nr 3 AbgG) und
- sonstigen mandatsbedingten Kosten wie beispielsweise für Repräsentation, Einladungen und Wahlkreisbetreuung, die auch sonst nicht aus dem der Lebensführung dienenden beruflichen Einkommen zu bestreiten sind (§ 12 Abs 2 Nr 4 AbgG).
Die pauschalierte Kostenerstattung soll den durchschnittlichen Aufwand eines Abgeordneten abdecken. Außerdem ging der Gesetzgeber davon aus, dass dadurch die den Abgeordneten typischerweise entstehenden, aber in jeweils unterschiedlicher Zusammensetzung anfallenden Aufwendungen ersetzt werden sollen (vgl BT-Drucks 7/5903, 12). Ferner wollte der Gesetzgeber mit der Steuerfreistellung dieser Leistungen in § 3 Nr 12 S 1 EStG (dazu s § 3 Rn 435 (Handzik)) Abgrenzungsschwierigkeiten vermeiden, die im Falle eines Einzelnachweises mandatsbedingter Aufwendungen dadurch auftreten können, dass die Aufgaben eines Abgeordneten aufgrund der Besonderheiten des Abgeordnetenstatus nicht in absc...