Dr. Peter Handzik, Edgar Stickan
Schrifttum (ab 2000):
Seifert, Die LSt-Änderungsrichtlinien 2001, DStZ 2001, 105;
Strohner/Weber, Grundlegend neue BFH-Rspr zur Einsatzwechseltätigkeit und zur Entfernungspauschale, BB 2005, 2267;
Tausch/Plenker, Steuerliche Änderungen durch das HaushaltsbegleitG 2006, das Gesetz zum Abbau bürokratischer Hemmnisse und das SteueränderungsG 2007, DB 2006, 1512;
Radschun, Pauschaler Kilometersatz bei Dienstreisen, NWB Nr 25/2011, 2116.
Rn. 490
Stand: EL 169 – ET: 12/2023
§ 3 Nr 13 S 1 EStG aF befreite von der ESt dem Grunde nach die aus öffentlichen Kassen gezahlten
- Reisekostenvergütungen;
- Umzugskostenvergütungen;
- Trennungsgelder.
Rn. 490a
Stand: EL 169 – ET: 12/2023
§ 3 Nr 13 S 2 EStG aF beschränkte die Steuerfreiheit der Höhe nach für
- Vergütungen für Verpflegungsmehraufwendungen (Verpflegungsmehraufwendungen fallen bei den Reisekosten an, s R 9.6 Abs 1 S 1 LStR 2011);
- Trennungsgelder.
Zur Änderung des § 3 Nr 13 S 2 EStG durch JStG 1996 und das JStErgG 1996 s Rn 529ff. Durch das Gesetz zur Fortführung der Gesetzeslage 2006 bei der Entfernungspauschale (vom 20.04.2009, BGBl I 2009, 536) wurde der Verweis in § 3 Nr 13 auf § 9 Abs 1 S 3 Nr 5 und Abs 5 EStG wegen der Änderung dieser Vorschrift angepasst, und zwar ab VZ 2007 (Art 1 Nr 1, Nr 8a des Gesetzes).
Rn. 491
Stand: EL 169 – ET: 12/2023
Die Vorschrift war ein Fall des WK-Ersatzes (nicht des Auslagenersatzes, BFH BStBl II 2007, 536; zur Abgrenzung s Rn 1852) – soweit tatsächlich WK ersetzt werden und insoweit konstitutiv, im Übrigen deklaratorisch. Nach der Vorstellung des Gesetzgebers sollte sich seit VZ 1990 (durch StRefG 1990, BGBl I 1988, 1093, s dazu BT-Drucks 11/2157, 137) der WK-Ersatz nur noch nach § 3 Nr 13 und 16 EStG bestimmen, dh, § 3 Nr 13 und 16 EStG sollten den WK-Ersatz abschließend regeln (BFH BStBl II 2009, 405). Die tatsächliche Lage sah jedoch anders aus. Weitere Vorschriften, die den WK-Ersatz regeln, sind/waren in § 3 EStG
- Nr 4b
- Nr 12 S 2
- Nr 30 (BFH BStBl II 2007, 536; FG D'dorf DStRE 2000, 729 rkr)
- Nr 31 Hs 2 (BFH BStBl II 2007, 536; FG D'dorf DStRE 2000, 729 rkr)
- Nr 32 (BFH BStBl II 2007, 536; FG D'dorf DStRE 2000, 729 rkr)
- Nr 34 (BFH BStBl II 2007, 536).
Rn. 491a
Stand: EL 169 – ET: 12/2023
Zum Vorrang des § 3 Nr 13 gegenüber § 3 Nr 12 EStG als lex spcialis s BFH vom 19.10.2016, VI R 23/15, BStBl II 2017, 345 und s Rn 555b.
Rn. 492
Stand: EL 169 – ET: 12/2023
Ohne § 3 Nr 13 EStG aF wären die Aufwendungen als WK abzugsfähig. Die Vorschrift vereinfachte also (glA BFH BStBl II 2009, 405), dh, ein Einzelnachweis der entstandenen Kosten war nicht erforderlich (BFH BStBl II 2009, 405). Rechtsfolge war, dass der ArbN/Beamte seine Reisekosten, soweit er sie nach § 3 Nr 13 EStG steuerfrei (tatsächlich) ersetzte = ausgezahlt (BFH vom 24.03.2011, BStBl II 2011, 829) erhielt, nicht als WK geltend machen konnte (§ 3c Abs 1 EStG; BFH BStBl II 2002, 823; BFH/NV 2008, 936; BFH vom 24.03.2011, BStBl II 2011, 829), so zB für Auslandstrennungsgeld BFH BStBl II 1987, 385. Das sollte nach OFD Han vom 17.01.2006, DStR 2006, 1135 auch dann gelten, wenn die Reisekosten erst in einem späteren Kj vom ArbG iR des § 3 Nr 13 oder 16 EStG ersetzt wurden.