Dr. Peter Handzik, Edgar Stickan
Rn. 2121d
Stand: EL 170 – ET: 01/2024
Leistungen aufgrund freiwillig begründeter Rechtspflicht reichen daher nicht aus (BFH in st Rspr, zB BFH BStBl II 2004,1014; 2008, 394; 2008, 894; 2008, 994; 2009, 857; 2011, 767; FG SchlH DStRE 2010, 907 rkr; Ross in Frotscher/Geurts, § 3 Nr 62 EStG Rz 3). Dh nicht begünstigt sind
- vertragliche (BFH BFH/NV 2010, 1445; auch nicht: tarifvertragliche, BFH BStBl II 2010,194 mit Anm Bergkemper, DB 2009, 1797; FG SchlH DStRE 2010, 907 rkr; R 3.62 Abs 1 S 4 LStR 2023; s Rn 2143, wohl aber, wenn der Tarifvertrag für allgemeinverbindlich nach § 5 TVG erklärt wurde, da es sich dann um ein materielles Gesetz handelt, BFH VI R 16/06, BStBl II 2008, 394; 2009, 857; Ross in Frotscher/Geurts, § 3 Nr 62 EStG Rz 3; s Rn 2121) also Grundlagen, die zur Zukunftssicherung verpflichten (BFH BStBl II 2004, 1014; 2009, 857). Nicht begünstigt sind daher Umlagezahlungen des ArbG an die VBL, da auf tarifvertraglicher Grundlage erbracht (BFH BStBl II 2010, 194 mit Anm Bergkemper, DB 2009, 1797, H 3.62 LStH 2023), auch nicht aufgrund privaten Versicherungsvertrages geleistete überobligatorische Beiträge des ArbG an eine schweizerische Pensionskasse (BFH BStBl II 2016, 650; FG BdW vom 14.10.2021, 3 K 984/20, DStRE 2022, 1093 rkr, dazu s Rn 2124d (7) Schweiz);
- freiwillige Zukunftssicherungsleistungen des ArbG (zB die von einer katholischen Gemeinde entsprechend § 14 BremBVO gezahlten Zuschüsse zur freiwilligen Krankenversicherung ihrer Beamten, FG Bre EFG 1985, 277);
- Leistungen des ArbG in eine Unterstützungskasse (s Rn 2143 "Unterstützungskasse").
Rn. 2121e
Stand: EL 170 – ET: 01/2024
ZB ist auch § 7 Abs 2 AuslG (das AuslG trat ab 01.01.2005 außer Kraft aufgrund Art 15 Abs 3 Nr 1 des Gesetzes vom 30.07.2004, BGBl I 2004, 1950, 2010), der lediglich die Voraussetzungen regelt, unter denen eine Aufenthaltserlaubnis zu versagen ist und nur an den die Aufenthaltserlaubnis beantragenden ArbN, aber nicht an den ArbG gerichtet ist, keine solche gesetzliche Verpflichtung. Übernimmt daher der ArbG für polnische Saisonarbeitskräfte in der Landwirtschaft die Kosten einer privaten Krankenversicherung, wendet er diesen stpfl Arbeitslohn zu, auch wenn der Abschluss einer solchen Versicherung Voraussetzung für die Aufenthaltserlaubnis und damit für das Arbeiten können im Inland ist (BFH BFH/NV 2007, 2099).
Muss ein in der Schweiz beschäftigter Grenzgänger seine Krankenkassenbeiträge selbst tragen (dh, der ArbG ist nicht dazu von Gesetz wegen oder aufgrund Gesetz verpflichtet), ist sein Arbeitslohn nicht nach § 3 Nr 62 EStG hälftig iHd Krankenkassenbeiträge steuerfrei (BFH VI R 13/05, BFH/NV 2008, 794). Zur Schweiz auch s Rn 2124d.