Rn. 210

Stand: EL 173 – ET: 06/2024

Als Rechtsfolge sieht § 32d Abs 2 Nr 1 EStG vor, dass der AbgSt-Satz zwingend zu versagen ist. Stattdessen sind die Einkünfte in die Ermittlung des zvE nach § 2 EStG (R 2 EStR 2012) einzubeziehen.

§ 2 Abs 5b EStG ist insoweit nicht anzuwenden, da es sich nicht um KapErtr nach § 32d Abs 1 EStG handelt.

 

Rn. 211

Stand: EL 173 – ET: 06/2024

Ebenfalls nicht anzuwenden sind dann die Verlustverrechnungsvorschrift des § 20 Abs 6 EStG und das WK-Abzugsverbot des § 20 Abs 9 EStG, § 32d Abs 2 Nr 1 S 2 EStG.

Der Ausschluss des § 20 Abs 6 EStG hat durch die Rspr des BFH zur Abziehbarkeit von Verlusten aus privaten Darlehensforderungen enorm an Bedeutung gewonnen (BFH vom 24.10.2017, VIII R 13/15, BFH/NV 2018, 280; zur ursprünglich abwartenden Haltung der FinVerw zu dem Urteil OFD NW, Kurzinfo vom 23.01.2018, DStR 2018, 921). Bei Gesellschafterdarlehen eines iSd § 32d Abs 2 Nr 1 Buchst b EStG beteiligten Gesellschafters kann sich durch diese Rspr eine Verrechenbarkeit des Verlustes außerhalb der Schedule des § 20 Abs 6 EStG ergeben (Ott, DStZ 2016, 14; Ott, DStZ 2018, 179, 188 f; Weiss, NWB 2018, 544, 550; umfassend, auch zu weiteren Möglichkeiten der Berücksichtigung, Moritz/Strohm, DB 2018, 86, 88 ff; Strohm, RdF 2018, 48, 52).

Zwischenzeitlich hat die FinVerw das Urteil des BFH vom 24.10.2017, VIII R 13/15, BFH/NV 2018, 280 im Bundessteuerblatt veröffentlicht (BFH BStBl II 2020, 831). Im Anwendungserlass zur AbgSt führt auch nach Auffassung der FinVerw die ganze oder teilweise Uneinbringlichkeit einer Kapitalforderung iSd § 20 Abs 1 Nr 7 EStG zu einem steuerlich anzuerkennenden Veräußerungsverlust gemäß § 20 Abs 2 S 1 Nr 7, S 2 und Abs 4 EStG, soweit keine Berücksichtigung als nachträgliche AK bei den gewerblichen Einkünften in Betracht kommt (§ 17 Abs 2a S 3 iVm § 20 Abs 8 EStG; dazu Ott, DStR 2020, 313; Werth, FR 2020, 530; Ott, DStR 2024, 73; BMF vom 07.06.2022, BStBl I 2022, 897). Allerdings ist die Neufassung des § 32d Abs 2 Nr 1 Buchst b EStG zu beachten (s Rn 203ff).

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