Rn. 167
Stand: EL 154 – ET: 11/2021
Hat der StPfl WG des PV voll unentgeltlich erworben, führt er die AfA-Bemessungsgrundlage des Rechtsvorgängers (= AK/HK oder an deren Stelle tretender Wert) fort (§ 11d Abs 1 S 1 EStDV- "Fußstapfen-Theorie"). AfA durch den StPfl (= Rechtsnachfolger) sind nur zulässig, soweit die von ihm und dem Rechtsvorgänger zusammen vorgenommene AfA noch nicht zur vollen Absetzung des WG geführt haben (§ 11d Abs 1 S 2 EStDV).
Rn. 168
Stand: EL 154 – ET: 11/2021
Aus dieser Regelung folgt:
- § 11d EStDV regelt nur die AfA-Bemessungsgrundlage und den Abzugszeitraum für die Absetzungen des StPfl (= des Rechtsnachfolgers; BFH BStBl II 1994, 319; BFH/NV 1994, 369; BFH IX R 27/10, BFH/NV 2012, 736), s § 51 Abs 1 Nr 2 Buchst p EStG.
- Dass der StPfl (= Rechtsnachfolger) überhaupt AfA vornehmen kann, setzt die Vorschrift voraus (insb § 11d Abs 1 S 2 EStDV) (BFH IX R 27/10, BFH/NV 2012, 736). Rechtfertigung dafür ist, dass dem unentgeltlich übertragenden Rechtsvorgänger AfA-Volumen verloren geht, was als ungerecht empfunden wurde und zur Einführung des § 11d EStDV führte (BR-Drucks 29/66 v 21.01.1966, 4).
- § 11d EStDV befasst sich nicht mit den eigenen AK/HK des Rechtsnachfolgers, dh erfasst nicht mit dessen AK/HK, sie erhöhen nicht die Bemessungsgrundlage nach § 11d EStDV, sondern begründen/erhöhen eine eigenständige AfA-Bemessungsgrundlage nach § 7 Abs 1, 2, 4 o 5 EStG (BFH v 09.07.2013, IX R 43/11, BStBl II 2014, 878), dh, es entstehen 2 AfA-Reihen.
- Dem Erben des Erwerbers einer ETW steht der volle AfA-Jahresbetrag nach § 7 Abs 5 EStG zu, wenn die Rechtsnachfolge im Jahr der Fertigstellung erfolgt und der Erblasser mangels Einkünfteerzielungsabsicht selbst keine AfA beansprucht hat (BFH IX R 27/10, BFH/NV 2012, 736). Dies betrifft nur noch Altfälle (s Rn 2c).
Rn. 169
Stand: EL 154 – ET: 11/2021
Zum Nießbrauch und der Anwendbarkeit des § 11d EStDV s Rn 55ff.
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